Nachdem das Mickhauser Bergrennen 2015 ausfallen musste, rasen am Samstag und Sonntag, 1. und 2. Oktober, am Mickhauser Berg inmitten der Stauden wieder die Rennsport-, Formel- und Tourenwagen. Etwa 200 Fahrer aus ganz Europa werden das 2,2 Kilometer lange Kurvenlabyrinth auf der Kreisstraße A 16 von Mickhausen-Münster hinauf nach Birkach absolvieren. In den vergangenen Jahren besuchten im Schnitt 18 000 Zuschauer das Spektakel.
Der Weltmotorsportverband FIA hat auch 2016 den Finallauf zum Internationalen Hill Climb Cup (IHCC) nach Mickhausen vergeben. Es gibt drei Kategorien, wobei die Entscheidungen in den Kategorien 2 und 3 schon gefallen sind. Spannender sollen darum in diesem Jahr die nationalen Meisterschaften werden - besonders die Deutsche Meisterschaft. Fahrer aller Kategorien kämpfen um den Titel Deutscher Automobil Berg Meister. Auch im DMSB Automobil Berg-Cup für Sportwagen steht der Sieger noch nicht fest.
Für die 36. Auflage des Internationalen ADAC-Bergrennens gibt es wieder eine Menge zu tun - aus Respekt vor der vielen ehrenamtlichen Arbeit hat der ASC Bobingen das gestrichene 35. Rennen mitgezählt. Die Rennstrecke ist eine vielbefahrene Verkehrsstraße, die erst ab Freitagmittag gesperrt werden kann. „Wir haben also kurz vor dem Rennen noch sehr viel Arbeit vor uns”, erklärt Organisationsleiter Günter Hetzer. Zu den Vorbereitungen gehören zum Beispiel der Tribünenaufbau und Mäharbeiten, die Helfer müssen Großbildschirme und Kamerapodeste organisieren, mobile Toiletten und Duschen, Fest- und Gästezelte aufstellen, genauso die Tribüne für die Siegerehrung. Am Freitag dann sichern sie unter anderem die Strecke und bauen Verkehrsschilder ab. „Im Vorfeld sind etwa 20 bis 30 Helfer im Einsatz, am Rennwochenende knapp 500”, berichtet Hetzer. „Um die Transportaufgaben zu bewältigen, managen wir am Wochenende allein rund 65 Fahrzeuge, vom Sattelschlepper bis zum Smart. Dazu kommen die Sicherungsfahrzeuge vom Roten Kreuz und Technischen Hilfswerk, Abschlepp- und Kehrdienste.”
Am Freitag, 30. September, ab 14 Uhr kommen die Fahrer im Fahrerlager in Münster an. Dort findet die technische Abnahme der Wagen statt.
Am Samstag, 1. Oktober, startet um 9.30 Uhr die Qualifikation zum Bergrennen. Drei Läufe sind geplant.
Am Sonntag, 2. Oktober, ab 8.30 Uhr ist das eigentliche Bergrennen. Nach den Rennläufen gegen 17 Uhr erhalten die Sieger ihre Preise. Für ein Festprogramm im Zelt am Start direkt neben der Schmutter ist gesorgt. So gibt es am Freitag einen Feierabendstammtisch, am Samstag können alle Weißwurst, Leberkäs und Krustenbraten ab 8 Uhr essen, am Sonntag ist den ganzen Tag über für eine Bewirtung gesorgt.
In Süddeutschland ist das Mickhauser Bergrennen laut Hetzer neben der Formel 1 in Hockenheim derzeit die einzige Automobil-Motorsportveranstaltung mit einem Prädikat des Weltmotorsportverbandes FIA. Jährlich sind etwa 60 Medienvertreter aus verschiedenen Ländern akkreditiert. Das erste Rennen in Mickhausen fand 1964 statt. Damals organisierte es der DASCA, ein deutsch-amerikanischer Autosportverein aus Augsburg. 1985 musste das Rennen eine längere Pause einlegen. 2001 übernahm der ASC Bobingen die Organisation und ließ das Rennen wieder aufleben.
Für Hetzer ist das Mickhauser Bergrennen etwas Besonderes in der Region, das nur einmal im Jahr zu sehen ist und „bei dem jeder ganz nahe an 600-PS-Renn-Boliden treten darf”. „Deshalb sind auch Kinder sehr interessiert, die ja mit Technik sehr viel anfangen können”, findet Hetzer. Für Kleinkinder sei es allerdings recht hektisch und nahe der Rennwagen laut.
Am Samstag kostet das Tagesticket 15 Euro, am Sonntag 25 Euro. Für 25 Euro gibt es auch das Wochenendticket, Kinder und Jugendliche bis 14 Jahre zahlen nichts. Tickets gibt es vor Ort an den Tageskassen. Mit der Eintrittskarte können Besucher auch das Fahrerlager besuchen, das sich in Münster befindet.
Die Anfahrt ist bis zu den ausgeschilderten Parkplätzen möglich. Von den Parkplätzen P 2 und P 3 können Gäste zu Fuß das Veranstaltungsgelände erreichen. Vom Parkplatz P 1 fährt regelmäßig ein Bus ins Fahrerlager nach Münster. Auch Campen ist erlaubt. Wer mit Wohnmobil, Wohnwagen oder Zelt anreisen möchte, kann den Campingparkplatz am Ortsausgang Münster, Richtung Grimmoldsried benutzen. (Natascha Höck )