Zwei Klimaaktivisten mussten sich am Dienstag vor dem Augsburger Amtsgericht verantworten. Der Prozess war zuvor verschoben worden, da die Angeklagten zum ersten Termin nicht erschienen waren.
Vor Gericht standen die Aktivisten, weil sie sich im vergangenen Herbst vom Gebäude der Regierung von Schwaben abgeseilt und Banner an der Fassade angebracht hatten. Dem damaligen Regierungspräsidenten Erwin Lohner warfen die Klimaschützer Korruption vor. Die Regierung von Schwaben hatte zuvor den Lech-Stahlwerken eine Ausnahmegenehmigung erteilt, die es dem Konzern ermöglichte, einen ersten Teilabschnitt des Lohwalds bei Meitingen zu roden. Gegen die Abholzung protestierten in Meitingen zahlreiche Anwohner und Umweltschützer. Das Augsburger Klimacamp unterstützte die Proteste in der Landkreisgemeinde.
Das Gericht verurteilte die Angeklagten nun wegen „gegen Personen des politischen Lebens gerichtete üble Nachrede in Tateinheit mit Hausfriedensbruch” zu Dauerarresten nach dem Jugendstrafrecht. Einer der Aktivisten muss nun drei Wochen in den Arrest, seine Mitstreiterin für eine Woche. Dauerarrest bedeutet die Unterbringung für den jeweils genannten Zeitraum in einer Jugendarrestanstalt. (pm/jaf)