Der Jahresrückblick 2023 der Aichacher Zeitung

Holz statt Abfall

Eigentlich war im Juni alles klar: Die Realschule in Friedberg soll in Zukunft mit einer Kombination aus Pellets beziehungsweise Hackschnitzeln und mobilem Wärmetransport geheizt werden. Das hatten der Bau- und der Umweltausschuss des Kreistags im Juni beschlossen. Seit dieser Woche ist klar: In Zukunft wird nur mit Pellets und Hackschnitzeln geheizt.

Die Zeit des mobilen Wärmetransports im Landkreis ist damit vorbei. Seit 2012 wird im Rahmen eines Modellprojekts mit speziellen Containern Abwärme aus der Abfallverwertung Augsburg (AVA) nach Friedberg gefahren. Das war damals ein innovatives Konzept, mit dem man im Landkreis aber nie recht zufrieden war und zuletzt sehr gehadert hat. Dass damit nun Schluss ist, liegt an der AVA, die den eigentlich noch bis 2027 laufenden Vertrag im Frühjahr 2023 aus wirtschaftlichen Gründen auflösen möchte.

Sonderlich unglücklich ist man im Landkreis damit nicht. Man geht von niedrigeren Kosten aus und hat nun Planungssicherheit für die Größe der Ersatzheizung. Das Büro Moser & Jais legte dem Bauausschuss nun zwei Konzepte vor, wie man die Wärmeversorgung mit einer Ersatzheizzentrale mit drei Kesseln bewerkstelligen kann. Auf einhellige Zustimmung stieß dabei die mit 886000 Euro etwas günstigere Variante. Sie nutzt die Infrastruktur an der Stelle am Friedberg Volksfestplatz, an der bisher die AVA-Wärmecontainer abgestellt wurden. Der Platz ist bereits eingezäunt, auch eine Bodenplatte und die entsprechenden Leitungen sind vorhanden, zudem ist der Ort gut zugänglich. Denn die Lkw mit den Wärmecontainern müssen ihn anfahren können.

In Zukunft werden das Lastwagen mit den Pellets- und Hackschnitzellieferungen tun - 30 bis 40 im Jahr, schätzen die Experten von Moser & Jais. Das ist ein kleiner Wermutstropfen der nun gefundenen Lösung: Der Lkw-Verkehr war einer der Kritikpunkte am mobilen Wärmetransport.

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