Der Jahresrückblick 2023 der Aichacher Zeitung

Hebammenwissenschaft: Studium der Starthilfe ins Leben

Hebammen-Studentin Leonie Heinz übt an einem Schwangeren-Modell. (Foto:  Universität Augsburg)
Hebammen-Studentin Leonie Heinz übt an einem Schwangeren-Modell. (Foto: Universität Augsburg)
Hebammen-Studentin Leonie Heinz übt an einem Schwangeren-Modell. (Foto: Universität Augsburg)
Hebammen-Studentin Leonie Heinz übt an einem Schwangeren-Modell. (Foto: Universität Augsburg)
Hebammen-Studentin Leonie Heinz übt an einem Schwangeren-Modell. (Foto: Universität Augsburg)

Mit einer engen Verbindung von Praxis und Theorie dürfen sich jetzt 20 Studierende auf den Beruf der Hebamme vorbereiten. Das Studium der Hebammenwissenschaft ist seit diesem Semester an der Medizinischen Fakultät der Universität Augsburg möglich. Zum Vorlesungsbeginn wurden nun die künftigen Hebammen feierlich begrüßt.

Vor den Studierenden liegen sieben herausfordernde Semester: Der theoretische Studienteil umfasst 3990 Stunden, der berufspraktische Studienteil 2310 Stunden, wie die Universität Augsburg und das Universitätsklinikum Augsburg in einer gemeinsamen Pressemitteilung erklären. Der Studiengang verbinde Praxis mit wissenschaftlichen Kompetenzen und wolle die Forschung, Lehre und Praxis in der Hebammenkunde voranbringen.

Gleich von Beginn an gibt es für die Studierenden Theorie- und Praxismodule. Für letztere Anteile des dualen Studiums ist das Universitätsklinikum Augsburg zuständig. „Hier und bei außerklinischen Hebammen werden die Studierenden alles rund um Schwangerschaft, und Geburt, Wochenbett und Stillzeit, Gynäkologie, Frauengesundheit und Neonatologie lernen”, so Uniklinikum. An der Medizinischen Fakultät dagegen beschäftigen sich die Studierenden mit theoretischen Fächern wie Anatomie und Physiologie und sollen zudem ihre sozialen Gesprächs-, Kommunikations- und Beobachtungskompetenzen verbessern.

Dualer Studiengang verbindet Tradition mit Wissenschaft

Professorin Martina Kadmon, Universitätspräsidentin Sabine Doering-Manteuffel und der Ärztliche Direktor Professor Klaus Markstaller hießen den ersten Jahrgang gemeinsam mit Gästen aus Universität, Universitätsklinikum und Stadtgesellschaft an der Medizinischen Fakultät der Universität Augsburg willkommen. Auch Vertreterinnen anderer bayerischer Studienstandorte waren eigens angereist. Der Direktor der Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe und Inhaber des Lehrstuhls für Frauenheilkunde, Professor Christian Dannecker, stellte dem interessierten Publikum den dualen Studiengang vor: Er verbinde Tradition mit Wissenschaft und ermögliche durch die enge Kooperation mit dem Universitätsklinikum einen wissenschaftlich fundierten Transfer vom Studium in den Kreißsaal.

Tatsächlich steht den Studierenden des Augsburger Hebammenstudiengangs ein modern ausgestattetes Skills-Lab zur Verfügung, in dem die Studierenden gemeinsam mit den Lehrenden an speziellen Modellen und Puppen trainieren können. Dabei werden alle Stationen von der Schwangerschaft, über die Geburt bis hin zur anschließenden Versorgung von Mutter und Neugeborenem abgedeckt: „Wir haben moderne Schwangerschaftsmodelle, die man abtasten kann, und verschiedenste Simulatoren, zum Beispiel der Geburt, von nachgeburtlichen Blutungen oder der Gebärmutterrückbildung. Auch lebensechte Puppen von Neugeborenen sind wichtig, an diesen können unsere angehenden Hebammen die Versorgung der Säuglinge einüben“, beschreibt Studiengangsleiterin Annette Kluge-Bischoff.

Und während des Studiums haben die angehenden Hebammen die Gelegenheit, spätere Kollegen kennenzulernen, denn sie studieren teilweise gemeinsam mit den Studierenden der Humanmedizin. Diese interprofessionelle Lehre lege die „Basis für eine vertrauensvolle Zusammenarbeit aller Berufsgruppen zum Wohle der Patientinnen im späteren Berufsleben”, so die gemeinsame Erklärung von Universität und Uniklinik.

Wichtig an einer Universität ist neben der Lehre immer auch die Forschung. So sollen die Studierenden neben dem Wissen für die praktische Anwendung auch wissenschaftliche Kompetenzen erhalten, „die sie befähigen, auch im späteren Berufsleben alle Weiterentwicklungen in der Medizin zu verfolgen und bei der Versorgung von Müttern und Neugeborenen einzusetzen”. Ein eigenes Praxisreferat am Universitätsklinikum begleite den Transfer von der Theorie in die Praxis und stehe den klinischen Kollegen zur Seite.

„Sie begleiten Mütter und Väter durch Momente, die im Leben einmalig sind, und brauchen dafür sehr viel Empathie, Verantwortungsbewusstsein, medizinisches Verständnis, Kommunikationsfähigkeit und Stressresilienz. Schön, dass Sie das hier an der Universität Augsburg erlernen möchten“, begrüßte Medizindekanin Kadmon die 20 Studierenden und erinnerte sie dabei gleichzeitig an die große Verantwortung, die sie übernehmen wollen.

Wer mehr über das Studium erfahren möchte wird fündig unter uni-augsburg.de/de/fakultaet/med/studium/bachelor-hebammenwissenschaft.


Markus Höck
Markus Höck

Redakteur Augsburg-Redaktion

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