Wegen einer Bombendrohung wurde das Friedberger Gymnasium am Dienstagmorgen geräumt. Der Unterricht fiel den Rest des Tages aus. Die Drohung hatte die Schule per E-Mail erreicht - wie mehrere Schulen in Bayern und anderen Bundesländern. Gegen Mittag war der Polizeieinsatz beendet. „Es wurden keine verdächtigen Gegenstände gefunden”, sagte Marion Liebhardt, Pressesprecherin am Polizeipräsidium Schwaben Nord.
Mitten in der ersten Stunde wurden die Gymnasiasten über eine Durchsage aufgefordert, das Schulgelände zu verlassen und sich auf den Festplatz zu begeben.
Freilich war die Aufregung groß. Zwischen 8.30 und 9 Uhr war ein wahrer Auflauf auf dem Friedberger Volksfestplatz. Schüler warteten auf ihre Eltern oder wurden gerade abgeholt. Einige hatten Tränen in den Augen.
Die Schulsanitäter waren im Einsatz, vor allem als „Aufpasser”, gut zu erkennen an ihren roten Jacken.
Die Schule hatte am Morgen die Eltern informiert, dass der Unterricht um 8.30 Uhr beendet worden sei und alle Kinder sich auf dem Volksfestplatz aufhielten. Das Vorgehen sei eine Sicherheitsmaßnahme, und: „Machen Sie sich keine Sorgen”, hieß es weiter.
Wie die Schulleitung versuchte auch die Polizei zu beruhigen. Es bestehe keine Gefahr, schon gar nicht für die Schüler, sagte am Dienstagvormittag Erwin Kalkbrenner, Verfügungsgruppenleiter bei der Friedberger Polizei, am Telefon. Er wollte nur von einer „Drohung” sprechen.
Von Schülern war zu hören, es sei eine E-Mail mit einer Bombendrohung bei der Schule eingegangen; von der Schulleitung wurde das in einer Information an die Eltern bestätigt.
Nachdem das Schulgelände geräumt war, machten sich Polizisten daran, das Gebäude und das Gelände abzusuchen. Auch Sprengstoffhunde seien dazu geholt worden, so Liebhardt. Der Einsatz sei gegen Mittag beendet gewesen. „Es wurde nichts gefunden. Das Gebäude ist sicher und freigegeben”, gab die Pressesprecherin bekannt.
Am Montag haben Drohungen gegen mehrere Schulen bundesweit größere Polizeieinsätze ausgelöst. Betroffen war auch eine Schule in Augsburg-Lechhausen. Am Dienstagmorgen waren an mehreren Schulen in Deutschland „Drohungen” eingegangen. Laut Liebhardt sei nun Gegenstand der Ermittlungen, wer der Verfasser sei. Recherchen zu den Hintergründen der Drohungen liefen noch. Zu den Hintergründen könne sie nur sagen, dass ein politischer Bezug zum Nahostkonflikt nicht ausgeschlossen werden könne.