Der Jahresrückblick 2023 der Aichacher Zeitung
Veröffentlicht am 17.07.2022 10:30
<b>Ein eindrucksvolles Musikerlebnis</b> bot das Odeon-Jugendsinfonieorchester München bei seinem Gastspiel im Schorner Feldstadel am Samstagabend. (Foto: Wilhelm Wagner)
Ein eindrucksvolles Musikerlebnis bot das Odeon-Jugendsinfonieorchester München bei seinem Gastspiel im Schorner Feldstadel am Samstagabend. (Foto: Wilhelm Wagner)
Ein eindrucksvolles Musikerlebnis bot das Odeon-Jugendsinfonieorchester München bei seinem Gastspiel im Schorner Feldstadel am Samstagabend. (Foto: Wilhelm Wagner)
Ein eindrucksvolles Musikerlebnis bot das Odeon-Jugendsinfonieorchester München bei seinem Gastspiel im Schorner Feldstadel am Samstagabend. (Foto: Wilhelm Wagner)
Ein eindrucksvolles Musikerlebnis bot das Odeon-Jugendsinfonieorchester München bei seinem Gastspiel im Schorner Feldstadel am Samstagabend. (Foto: Wilhelm Wagner)

Lange mussten sich die Freunde klassischer Musik in Pöttmes gedulden, bis sie wieder in den Genuss einer hochkarätigen Darbietung kamen. Am Samstagabend endete mit dem von Kulturreferentin Ludwiga von Herman eingefädelten bereits vierten Gastspiel des Odeon-Jugendsinfonieorchesters München diese „Durststrecke“.

Der Schorner Feldstadel mit seiner aufwändigen Konstruktion aus Holz und Beton bewies dabei einmal mehr seine hervorragenden akustischen Qualitäten. Fast bis auf den letzten Platz belegt war die Bestuhlung, als Dirigent Julio Doggenweiler Fernández sein Arbeitsgerät aufnahm und die 67 jungen Musikerinnen und Musiker den Bewegungen des Taktstocks folgten. Auf dem Programm standen lediglich vier Titel, doch diese hatten es in sich: „Alborada del Gracioso“ von Maurice Ravel, das Violinkonzert e-moll von Felix Mendelssohn Bartholdy sowie nach der Pause die Ouvertüre aus Peter Tschaikowskys „Romeo und Julia“ und Maurice Ravels „La Valse“. Eindrucksvoll bewiesen die Akteure den ihnen vorauseilenden Ruf, der schon in der Bezeichnung Patenorchester der Münchner Philharmoniker begründet ist.

Lange anhaltender Applaus schon zur Pause und nochmals verstärkt am Ende zeugte von der Qualität der Darbietung. Besonderes Thema in den Gesprächen während der Pause war Solist Michael Nodel. Praktisch ununterbrochen mit seiner Geige im Einsatz, spielte das 20-jährige Ausnahmetalent durchweg auswendig; ein Notenständer war auch nicht vorgesehen.

Nodels musikalische Karriere begann bereits mit sechs Jahren, Bundespreise bei Jugend musiziert und ein Deutschlandstipendiat sprechen ebenso für sich wie Nodels nächste Station: das Royal Concertgebouw Orchestra in Amsterdam. Dirigent Julio Doggenweiler Fernández leitet das Odeon-Jugendsinfonieorchester seit dessen Gründung im Jahr 2006 und machte es innerhalb kürzester Zeit zum führenden Jugendorchester Deutschlands. Als Patenorchester der Münchner Philharmoniker (seit 2010) profitieren die jungen Akteure sicherlich von der Nähe zu den Profis. Eine lange Liste von Auszeichnungen aus nationalen und internationalen Wettbewerben und eine ganze Reihe von Auszeichnungen sind Beleg dafür. Ebenso die absolvierten Konzertreisen, unter anderem nach China, Italien oder Chile. Wie Sebastian Brandis, Vorstandsvorsitzender des Trägervereins, im Gespräch mit der AICHACHER ZEITUNG betonte, kommen die Musikerinnen und Musiker überwiegend aus dem größeren Umkreis von München, proben regelmäßig einmal pro Woche und entwickeln im Orchester ein starkes Zusammengehörigkeitsgefühl, quasi wie in einer zweiten Familie. Die Auswahl erfolgt über ein Vorspielen, wobei jedoch nur Chancen hat, wer das gerade benötigte Instrument spielt. Dies wiederum ergibt sich aus den Ausscheidern. Üblicherweise sind die Akteure im Alter zwischen 15 und 25 Jahren.

Ein besonderes Lob von Sebastian Brandis ging an die Atmosphäre des Veranstaltungsortes. Die beiden Silos im Hintergrund der Bühne im Schorner Feldstadel sowie die aufwändige Holzkonstruktion verliehen eine bessere Akustik als mancher Konzertsaal.

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