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Der Jahresrückblick 2023 der Aichacher Zeitung

Augsburg feiert friedlich: CIA, Sanitätsdienst und Polizei blicken positiv auf Sommernächte zurück

Durch die Kapuzinergasse dröhnt ein merkwürdig dumpfes, rhythmisches Brummen. Es ist der akustische Vorbote der Augsburger Sommernächte, erzeugt von einem Didgeridoo, der mit einem Schlagzeuger in der Nähe der Ulrichskirche die Köpfe zahlreicher Zuhörer im Takt nicken lässt. Von dort geht es weiter durch die Menschenmenge. Vorbei an riesigen Bowle-Bottichen, nach Gewürzen duftenden marokkanischen Spezialitäten und einer Tanzfläche, auf der Männer ihre Frauen zu Salsa-Musik drehen, bis zum stimmungsvoll in Rot beleuchteten Rathaus. Auf den Augsburger Sommernächten war für jeden etwas geboten. Die Bilanz ist äußerst positiv.
Rundum zufrieden zeigt sich der Veranstalter, die City Initiative Augsburg (CIA), mit den diesjährigen Sommernächten. Heinz Stinglwagner, Geschäftsführer der CIA, freut besonders, dass, entgegen der ersten Prognose, das Wetter doch so gut mitgespielt habe. „Und selbst bei dem Regen am Freitag haben sich die Besucher einfach untergestellt und danach weiter gefeiert”, sagt er und klingt dabei fast ein bisschen stolz auf die Augsburger. Alle drei Tage seien sehr gut besucht gewesen. Konkrete Zahlen seien allerdings nur schwer messbar. Stinglwagner sei froh, dass auch die Vorbereitungen auf etwaige Einsätze wegen Terroranschlägen nicht zum Einsatzkommen mussten.
Verbesserungsmöglichkeiten sieht der CIA-Geschäftsführer nur auf hohem Niveau: „Wir wollen die Bühnen im kommenden Jahr noch besser platzieren. Und es soll noch mehr Mitmach-Programme geben, die in diesem Jahr sehr gut angekommen sind.”

Auch die ehrenamtlichen Rettungskräfte von BRK, DLRG, Johannitern und Malteser ziehen eine grundsätzlich positive Schlussbilanz. Rund 100 Helfer seien täglich im Einsatz gewesen und hätten insgesamt 110 Patienten vor Ort versorgt. 16 von ihnen mussten zur weiteren Behandlung in Kliniken verlegt werden. „Die Zusammenarbeit der Hilfsorganisationen untereinander sowie mit Veranstalter und Stadt, Polizei, Feuerwehr und weiteren Sicherheitskräften lief sehr gut und eingespielt”, zieht Verbandsführer Björn Flocken das Fazit. „Die meisten Patienten waren zudem nur leicht verletzt und erkrankt”, ergänzt Verbandsarzt Thomas Zinsmeister.
Lediglich in der Nacht zum Sonntag hätten sich die Notarzt-Einsätze durch alkoholisierte Patienten am Rande der Festzone und auf dem Gelände gehäuft. Die Rettungskräfte versorgten am letzten Tag der Sommernächte mehr als 50 Menschen. Zwölf mussten zur weiteren Behandlung in Kliniken transportiert werden, neun davon nach 1 Uhr nachts. Zwei wurden mit dem öffentlich-rechtlichen Rettungsdienst am Nachmittag verlegt. Um 2.40 Uhr erklärte der Sanitätsdienst den Einsatz der Rettungskräfte auf den Sommernächten für beendet.

Getrübt hat die friedliche Stimmung der ehrenamtlichen Einsatzkräfte jedoch ein Vorfall in der Nacht auf Sonntag: Ein Rettungswagen wurde beschädigt. Die Polizei hat die Ermittlungen aufgenommen. „Wir können nicht verstehen, wenn unsere Einsatzmittel angegriffen werden”, klagt Flocken. „Wir engagieren uns, um anderen zu helfen - und dies ehrenamtlich und oft mit von Spenden finanziertem Material.”

Eine erste Bilanz der Polizei fällt ebenfalls gut aus. „Friedlich und ruhig”, ähnlich wie auch schon im vergangenen Jahr, sei die Veranstaltung verlaufen. Trotz aller Sicherheitsvorkehrungen seien aber in drei Fällen Frauen belästigt worden. So fasste ein bislang Unbekannter am Freitag gegen 22.45 Uhr einer 36-Jährigen am Rathausplatz in den Schritt. Die Geschädigte stieß den Mann von sich, der daraufhin weglief. Eine 17-Jährige wurde außerdem am Samstag gegen 22 Uhr im Tanzbereich vor der Bühne am Rathausplatz von einem Unbekannten mehrfach gegen ihren Willen am ganzen Körper berührt. Ebenfalls am Samstag, gegen 1 Uhr, ging bei der Polizei eine Meldung von einem Security-Mitarbeiter ein, dass im Bereich des Königsplatzes mehrere junge Frauen durch eine Gruppe junger Männer belästigt worden seien. Als die Beamten eintrafen, waren jedoch sowohl die geschädigten Frauen als auch die mutmaßlichen Täter nicht mehr da.
Generell hat die Polizei aber ein großes Lob für die Festbesucher: Bei den Zugangskontrollen und selbst im Falle einer Belehrung wegen mitgeführter Fahrräder oder Flaschen seien die meisten einsichtig und kooperativ gewesen.
Von ein paar Vorfällen abgesehen war es also wieder eine gelungene Veranstaltung mit viel Abwechslung, zufriedenen Besuchern und guter Stimmung.
(Von Kristin Deibl)


Von Kristin Deibl
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