Für den Messestandort Augsburg ist es ein Glücksfall: Nachdem sich Messen wie die Grindtec und die Americana aus der Fuggerstadt verabschiedet hatten, kommt mit der Airtec eine etablierte, internationale Fachmesse an den Lech. Vom 25. bis 27. Oktober treffen sich die Größen aus Luft- und Raumfahrt in Augsburg.
Seit 18 Jahren gibt es die Airtec bereits und die Messe hat auch schon mehrere Standorte ausgetestet. Nach Frankfurt und München ist die Fachmesse nun in Augsburg gelandet - und befinde sich hier in bester Umgebung, ist Augsburgs Wirtschaftsreferent Wolfgang Hübschle überzeugt. Mit Premium Aerotec, MT Aerospace, Airbus Helicopters in Donauwörth und zahlreichen weiteren Unternehmen und Start-ups habe Augsburg im Bereich Luft- und Raumfahrt einiges zu bieten. Nicht zu vergessen: Der Flugzeugbau hat in Augsburg eine Tradition, die mit den Rumpler-Werken bis in die Jahre des Ersten Weltkriegs zurückreicht.
Doch die Airtec will den Blick nicht in die Vergangenheit richten: „Future becomes Reality” - Zukunft wird Realität - lautet das Motto der Messe, wie Diana Schnabel sagt. Sie ist die Messeleiterin und für sie sei es auch nach 18 Jahren Airtec in Augsburg wie ein Neustart - und was für einer. Schnabel berichtet von 400 Prozent Wachstum der Ausstellungsfläche und 200 Prozent mehr Ausstellern - tatsächlich sind es 147 Aussteller aus elf Nationen, die sich beschränkt auf die Halle 1 der Augsburger Messe einem internationalen Fachpublikum präsentieren wollen.
Die Airtec gilt als eine der führenden Luft- und Raumfahrtmessen und wolle Zulieferern und Flugzeugherstellern aus der ganzen Welt die Möglichkeit bieten, sich zu treffen, neue Kontakte knüpfen und neue Geschäftsmöglichkeiten auszuloten, wie es Schnabel beschreibt.
Die Themen der Airtec klingen durchaus interessant: klimaneutrales und elektrisches Fliegen, unbemanntes Fliegen, „Future Air Mobility” von der Luft auf dem Boden, Leichtbau- und 3D-Druck. Zudem soll die Airtec erstmals als Rahmen für die „New Space Expo & Conference” dienen.
Zu den Ausstellern gehört Mark Hennig, Geschäftsführer von AutoFlight Europe. Sein Thema ist die „Urban Air Mobility”, besser bekannt unter dem Schlagwort „Flugtaxis”. Die futuristischen Fluggeräte testet er in Augsburg mit dem Ziel, eine Zulassung der Europäischen Flugsicherheitsagentur zu erhalten.
Hennig hofft mit seinem fliegenden Taxi die Verkehrsprobleme in Großstädten lösen zu können. Dabei denke er nicht an deutsche Städte. Hier sei der Verkehr noch geregelt. Doch in einigen Mega-Städten sehe es ganz anders aus. Da sei kein Durchkommen mehr auf den Straßen.
Mark Hennig hofft, dass auch die Politik erkenne, welches Potenzial in dieser Idee stecke - Flugtaxis als deutscher Exportschlager. Doch das Rennen ist eng. Weltweit gebe es rund 300 Unternehmen, die sich mit der „Urban Air Mobility” befassen. Vielleicht bietet die Airtec 2023 die Gelegenheit für Hennig, mit politischen Entscheidungsträgern darüber ins Gespräch zu kommen.