Auszeit nehmen, Vögel zählen, Daten liefern: Bis Sonntag läuft Bayerns größte Mitmachaktion. Zum 19. Mal laden der bayerische Naturschutzverein LBV (Landesbund für Vogel- und Naturschutz) und sein bundesweiter Partner NABU zur „Stunde der Wintervögel“ ein.
„Die Vögel eine Stunde lang bewusst zu beobachten, verbindet uns mit der Natur und ist nach den oft hektischen Feiertagen eine wohltuende Auszeit. Die Aktion bietet aber nicht nur die Möglichkeit zur Erholung: Die Daten, die die tausenden Teilnehmenden jedes Jahr liefern, tragen auch dazu bei, das Wissen über Veränderungen in der Vogelwelt zu erweitern“, führt die LBV-Biologin Dr. Angelika Nelson in einer Pressemitteilung aus. Die eigenen Beobachtungen vom Wochenende können Teilnehmende bis 15. Januar online melden: stunde-der-wintervoegel.de.
Wer mitmachen will, braucht nicht viel: eine Stunde Zeit und ein ruhiges Plätzchen, von dem die Vögel im Garten, auf dem Balkon oder im Park beobachtet werden können.
Zum Vorgehen: Gemeldet wird immer die höchste Anzahl einer Art, die innerhalb der Zählstunde beobachtet wurde. Neben den Futterhausbesuchern wie Spatzen, Meisen oder Amseln, sei es spannend, wer darüber hinaus in den Gärten und Parks flattert. Denn: „Aufgrund des Klimawandels werden die bayerischen Winter im Durchschnitt milder. Die Daten der Aktion aus den vergangenen Jahren zeigen, dass Kurzstreckenzieher wie Stare, Hausrotschwanz oder Zilpzalp den Winter immer öfter im bayerischen Brutgebiet verbringen“, erklärt Angelika Nelson.

In den zurückliegenden Wochen und Monaten war das Wetter von großen Temperaturschwankungen gekennzeichnet. Daher sei es laut der LBV-Expertin besonders interessant, welche Vögel in Bayern geblieben sind und welche nach dem Wintereinbruch im Dezember doch noch in den Süden abgeflogen sind. Daten dazu wird das Zählwochenende liefern.
Neben den bedeutenden Zahlen, die alle Teilnehmenden dem LBV und dem NABU mit ihrer Meldung liefern, sei die Aktion auch ein guter Anlass, das neue Jahr mit mehr Selbstfürsorge zu beginnen, ermuntern die Organisatoren: „Gerade, wenn die Tage kurz und dunkel sind, tut es gut, sich für eine Weile mit der Natur zu verbinden und das bunte Treiben der Wintervögel auf sich wirken zu lassen. Dass die Vogelbeobachtung glücklich macht, kann man so ganz einfach selbst erleben“, wird Nelson zitiert.