Der Jahresrückblick 2023 der Aichacher Zeitung
Veröffentlicht am 28.10.2022 10:11

War da sonst noch was?

roe (Foto: Robert Edler)
roe (Foto: Robert Edler)
roe (Foto: Robert Edler)
roe (Foto: Robert Edler)
roe (Foto: Robert Edler)

Zumal in jüngster Zeit Ortsschilder zu einer Art Jagdtrophäe geworden sind und gerne geklaut werden, muss man sich inzwischen Sorgen machen um die Ortstafel Oberbernbachs. Das Stück Blech ist gerade auf dem Weg zu einer echten Berühmtheit auf kommunalpolitischer Bühne. Der amtierende Verkehrsreferent von der CSU wirft seinem früheren Kollegen von der SPD vor, einstmals ausschließlich aus wahltaktischen Gründen ein "politisches Verkehrsschild" installiert zu haben. Die Freie Wählergemeinschaft wittert umgehend politischen Rückenwind für ein viel diskutiertes Baugebiet, was die SPD natürlich umgehend zurückweist. So wichtig wäre die Position des Ortsschildes dann vielleicht halt doch nicht. Und die Grünen sehen glatt die Verantwortung und Fürsorge der Stadträte für die Menschen des Ortsteils in Gefahr. Sapperlot, möchte man da am liebsten ausrufen. Geht nicht noch ein bisserl mehr? Haben wir denn tatsächlich keine anderen Sorgen?

Damit kein Missverständnis aufkommt: Es ist das gute Recht der Anwohner, die neue Positionierung des Ortsschildes kritisch zu hinterfragen. Nur: Stadt und Landratsamt sind die falschen Adressaten. Sie setzen nur die geltenden Regeln der Straßenverkehrsordnung um. Regeln, die sicher nicht in Stein gemeißelt sind, aber an anderer Stelle geändert werden müssten. Dass es allen Stadträten um die Sicherheit der Menschen geht, wird doch wohl hoffentlich keiner ernsthaft bestreiten wollen. Der nun mit viel Tamtam beschlossene Prüfungsauftrag kann natürlich nicht schaden, bringen wird er letztlich aber auch nichts. Gegen Raser gibt es nur ein probates Mittel: Blitzen und Bußgelder! Damit sollte man umgehend beginnen – solange das Ortsschild noch steht und es die Rechtslage zulässt.

north