Der Jahresrückblick 2023 der Aichacher Zeitung
Veröffentlicht am 12.07.2019 23:00

Eine Reise in die goldene Zeit des Barock

Historische Gewänder   tragen auch die kleinsten Besucher.
Historische Gewänder tragen auch die kleinsten Besucher.
Historische Gewänder tragen auch die kleinsten Besucher.
Historische Gewänder tragen auch die kleinsten Besucher.
Historische Gewänder tragen auch die kleinsten Besucher.

Das Altstadtfest entführt die Besucher ins 17. und 18. Jahrhundert. Nachdem die Stadt im Dreißigjährigen Krieg komplett niedergebrannt worden war, wurde sie auf den Grundmauern der alten, mittelalterlichen Gebäude neu aufgebaut. Überlebende, die zunächst geflohen waren, und Neu-Bürger kamen in die Stadt. Unter anderem durch die Erhebung eines Salz- und eines Pflasterzolls für durchgeführte Waren, flossen wieder Einnahmen in die städtische Kasse. Die Stadt lebte wieder auf, das Handwerk boomte, unter den rund 2000 Einwohnern gab es 80 Uhrmacherfamilien. „Friedberg erlebte eine Blütephase wie kaum jemals zuvor. Es war eine Zeit des Friedens, des Wohlstands und der Migration”, sagt Eichmann. „Ein bisschen wie heute.” Es sei außerdem eine Zeit, über die es im städtischen Archiv viel zu finden gebe, zuvor „haben wir keine Aufzeichnungen”, erklärt der Bürgermeister. Durch die Überlieferungen sei es möglich, so historiengetreu zu feiern. Der Gruß „Habe die Ehre”, aber auch die Trinksprüche und das Essen, das auf dem Altstadtfest serviert wird, sind Teil der Präambel, die regelt, was während der Friedberger Zeit erlaubt ist und was nicht.

Das gilt auch für die Gewänder. Im Vorfeld des elften Altstadtfests wurden fünf Kilometer Stoff verkauft, außerdem 10 000 Knöpfe, Miederhaken und Kordeln. Neben den Näherinnen beteiligen sich rund 80 Handwerker und Standleute am Fest, außerdem 30 Wirte sowie 60 Musiker und Gaukler. 150 000 Besucher werden erwartet.

Alleine zum Einzug am Freitag kamen wieder mehrere Tausend Menschen. Bürger, Gäste der Partnerstädte, Musik-, Tanz- und Theatergruppen, Schulen und Kindergärten, Handwerker, Wirte und Bäcker pilgerten in einem bunten Zug vom Volksfest- zum Marienplatz, wo das historische Fest von Bürgermeister Eichmann eröffnet wurde.

Nun heißt es eintauchen in diese goldene Zeit: Bis zum 21. Juli wartet neben Handwerkskunst und kulinarischen kurbayerischen Köstlichkeiten auch ein umfangreiches Programm auf die Besucher. Der Eintritt kostet für alle zehn Tage zehn Euro, für einen Tag zahlt man fünf Euro. Passend gewandet - nicht mittelalterlich, darauf wird Wert gelegt - ist der Eintritt frei. Weitere Informationen gibt es unter

. „Eine Blütephase wie kaum jemals zuvor”


Von Kristin Deibl
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