„Er ist schon ein bisschen am Boden zerstört”, sagte Mutter Silke nach der Rückkehr aus der Pfalz, „dabei liegt ihm ja dort eigentlich das Streckenprofil.” Mit großen Erwartungen, beflügelt von der Nominierung für das Europäische Olympische Jugendfestival in Baku (wir berichteten), reiste er am Donnerstag vergangener Woche nach Linden. „Er hatte sich schon das Podest erhofft”, so Silke Schrag.
Woher die Magenkrämpfe kamen, darüber wurde in der Familie Schrag gerätselt. „Ich habe vor dem Rennen wohl zu viel gegessen”, vermutet Daniel Schrag. Da das Rennen erst nach 17 Uhr gestartet wurde, hatte sich der 16-Jährige noch einen Energieriegel gegönnt. Denn vom Start weg geht es für die Fahrer gleich in den roten Bereich, ein eineinhalb Kilometer langer Anstieg mit zum Teil 15-prozentiger Steigung ist die Schlüsselpassage dieses etwas über elf Kilometer langen Rundkurses. „Zu Beginn bin ich auch gleich gut rüber gekommen”, sagt Daniel Schrag, der sich in einer 25-köpfigen Spitzengruppe aufhielt.
Durch den Ausfall konnte Schrag auch keine Punkte für die Gesamtwertung der BDR-Sichtung sammeln. In dieser Rangliste liegt er mit 171 Zählern zwar weiterhin hinter dem deutschen Meister Benjamin Boos (219) auf Rang zwei, aber der bis Samstag komfortable Vorsprung auf den Drittplatzierten Moritz Kärsten (157) ist geschmolzen. Auch bei den beiden nächsten zur Sichtung zählenden Rennen bei der deutschen Bahnmeisterschaft in Köln wird Schrag nicht punkten können - zu diesem Zeitpunkt befindet er sich in Baku. In den Top Ten will er auf jeden Fall bleiben, denn die besten zehn der Gesamtwertung rücken ab September in den U 19-Kader des BDR auf.