Der Jahresrückblick 2023 der Aichacher Zeitung
Veröffentlicht am 05.03.2023 19:48

Doch noch ein Sieg gegen ein Topteam Bezirksoberliga Männer

Oliver Weymann,   der normalerweise die Aichacher Torhüter trainiert, freute sich über eine seiner zahlreichen Paraden. Er hatte großen Anteil am Sieg über Gundelfingen. Beim 30:28 gegen den Tabellendritten traf Konstantin Schön, der von Nico Ruchti hart attackiert wird, sechs Mal.	Fotos: Siegfried Kerpf (Fotos: Siegfried Kerpf)
Oliver Weymann, der normalerweise die Aichacher Torhüter trainiert, freute sich über eine seiner zahlreichen Paraden. Er hatte großen Anteil am Sieg über Gundelfingen. Beim 30:28 gegen den Tabellendritten traf Konstantin Schön, der von Nico Ruchti hart attackiert wird, sechs Mal. Fotos: Siegfried Kerpf (Fotos: Siegfried Kerpf)
Oliver Weymann, der normalerweise die Aichacher Torhüter trainiert, freute sich über eine seiner zahlreichen Paraden. Er hatte großen Anteil am Sieg über Gundelfingen. Beim 30:28 gegen den Tabellendritten traf Konstantin Schön, der von Nico Ruchti hart attackiert wird, sechs Mal. Fotos: Siegfried Kerpf (Fotos: Siegfried Kerpf)
Oliver Weymann, der normalerweise die Aichacher Torhüter trainiert, freute sich über eine seiner zahlreichen Paraden. Er hatte großen Anteil am Sieg über Gundelfingen. Beim 30:28 gegen den Tabellendritten traf Konstantin Schön, der von Nico Ruchti hart attackiert wird, sechs Mal. Fotos: Siegfried Kerpf (Fotos: Siegfried Kerpf)
Oliver Weymann, der normalerweise die Aichacher Torhüter trainiert, freute sich über eine seiner zahlreichen Paraden. Er hatte großen Anteil am Sieg über Gundelfingen. Beim 30:28 gegen den Tabellendritten traf Konstantin Schön, der von Nico Ruchti hart attackiert wird, sechs Mal. Fotos: Siegfried Kerpf (Fotos: Siegfried Kerpf)

„Wir geben uns nie auf”, sagte Gundelfingens Trainer Bernd Dunstheimer. Auch wenn sein Team nach zuvor sieben Partien ohne Niederlage (sechs Siege) erstmals seit dem 4. Dezember 2022 wieder ein Punktspiel verloren hat, hielt sich der Ärger des 48-jährigen früheren Friedberger Handballers darüber in Grenzen. Der sofortige Wiederaufstieg in die Landesliga war angesichts vieler Verletzten ohnehin nie ein großes Thema an der Donau.

Auch wenn's am Schluss noch einmal richtig eng wurde, so legten die Aichacher zu Beginn des zweiten Abschnitts den Grundstein für ihren Erfolg im vorletzten Heimspiel dieser Saison. Nach einem 14:14-Pausenstand legten die Gastgeber einen 6:0-Lauf hin (20:14/39.), ehe dem TVG erst nach knapp zehn Minuten der erste Treffer nach der Halbzeit gelang. „Wir haben in dieser Phase mit sehr viel Tempo gespielt”, lobte Knittl. Obendrein arbeitete die TSV-Deckung, gerade der Mittelblock mit Oliver Huber und Michael Kügle, gegen den Gundelfinger Kreisläufer Nico Ruchti hervorragend. Und dann stand da noch Oliver Weymann zwischen den Pfosten. Eigentlich kümmert sich der 30-Jährige als Trainer um die Aichacher Keeper. Am Samstag löste er nach nicht einmal einer Viertelstunde, als die Gärtnerstädter aus einem 1:5-Rückstand eine 7:6-Führung gemacht hatten (15.), den jungen Julian Böhm ab. Weymann fügte sich mit gleich zwei Paraden hervorragend ein, auch zu Beginn der zweiten Hälfte hatte er sein Gehäuse regelrecht vernagelt.

Dazu trafen die Aichacher in diesem Stadium des Spiels nach Belieben, jeder Angriff wurde mit einem Torerfolg abgeschlossen. Auch ein vergebener Siebenmeter von Knittl (37.) sowie kurz darauf eine von Dunstheimer genommene Auszeit (39.) brachten keinen Bruch ins Aichacher Spiel. Im Gegenteil. Die Rot-Weißen hielten die Gäste weiter auf Distanz, und als Konstantin Schön, der im Angriff viel Verantwortung übernahm, und Knittl mit drei Toren in Folge auf 26:18 für den TSV stellten (47.), schien die Messe gelesen zu sein. Doch mit vier schnellen Toren zum 22:26 war Gundelfingen wieder im Spiel - und es waren immer noch über neun Minuten zu spielen, im Handball eine Ewigkeit.

„Wir spielten kein Tempo mehr und haben vorne die Bälle hergegeben”, erklärte Knittl, „und dann haben die Gundelfinger ein paar erfahrene Männer, die unseren Durchhänger ausnutzten.” Die beiden Rückraumspieler Tobias Bauer, der Top-Torjäger der Liga, und Philipp Heinle brachten den TVG zurück ins Spiel, Letzterer erzielte 80 Sekunden vor Schluss den 28:28-Ausgleich. Sollten die Aichacher den sicher geglaubten Sieg noch aus den Händen geben? Nein, sie behielten kühlen Kopf. Sebastian Leopold brachte Sekunden später den TSV wieder in Front. Und als die Aichacher Abwehr mit großem Einsatz den Ball erkämpfte und Michael Kügle alles klar machte, war der erste Sieg in dieser Saison gegen ein Topteam endgültig unter Dach und Fach.

TSV Aichach: Weymann, Böhm - Porterfield (3), Knittl (8/3), Kügle (5), Leopold (4), Stubner (1), Bauer, Oliver Huber (1), Euba, Hartl, Schön (6/2 Siebenmeter), Christoph Huber, Atzkern (2).

TV Gundelfingen: Lischka, Brucker - Kunisch (1), Gerstmayr, Michael Hander, Bauer (7/2), Deininger (1), Ruchti (3), Wiedemann (1), Schaarschmidt (5/3), Tobias Hander (1), Heinle (9).

Schiedsrichter: Vathke, Bennet (beide Augsburg) - Zuschauer: 200 - Siebenmeter: 8/5:6/5 - Zeitstrafen: 4:7.

In der inzwischen 83-jährigen Geschichte der Handballer des TSV Aichach gab es keinen Abteilungsleiter, der länger im Amt war als Hans Niedermayr. Mitte der 1970er-Jahre war Niedermayr, den alle nur „Johnson” riefen, für ein Jahr kommissarischer Chef der TSV-Ballwerfer, ehe er von 1986 an über zwanzig Jahre lang die Geschicke der Abteilung leitete, ehe er 2007 die Amtsgeschäfte an Lothar Bahn übergab.

Niedermayr erlebte die vielleicht beste Epoche der TSV-Handballer als Aktiver mit. Der Abwehrspezialist war beim ersten Aufstieg 1973 in die damalige Verbandsliga Süd (heute Landesliga) ebenso dabei wie fünf Jahre später, als die Aichacher erstmals in ihrer Vereinsgeschichte in die Oberliga (heute Bayernliga) aufstiegen. In der Chronik zum 75-jährigen Bestehen ging 1978 als das „erfolgreichste Jahr” in der Aichacher Handballhistorie ein. Ein Jahr später, nachdem der TSV Aichach als Neuling seine erste Oberliga-Saison als Vizemeister beendet hatte, hing Niedermayr seine Handballschuhe an den Nagel. Zum Abschiedsspiel für ihn und Torhüter Gerhard „Butzi” Weirich kam seinerzeit der Bundesligist TSV Milbertshofen in die Paarstadt - die Aichacher gewannen seinerzeit sensationell 23:22.

Am vergangenen Donnerstag ist Niedermayr im Alter von 76 Jahren nach langer, schwerer Krankheit gestorben. Er hinterlässt zwei erwachsene Kinder, Tochter Susi und Sohn Uli, die beide ebenfalls viele Jahre Handball spielten, sowie drei Enkeltöchter.

Aichachs Handballfamilie gedachte am Samstagabend beim BOL-Heimspiel gegen Gundelfingen - das Männerteam spielte mit Trauerflor - eines weiteren ehemaligen TSV-Handballers: Martin Freiding. Der frühere Torhüter wurde nur 43 Jahre alt und hinterlässt Ehefrau und vier Töchter. Freiding, der beim TSV Friedberg das Handballspielern erlernte, spielte von 2006 bis 2008 für Aichach in der Bayernliga, in der Abstiegssaison 2007/08 war er nach der Trennung vom damaligen Trainer Nikodije Jovanovic gemeinsam mit Uwe Egidy bis Saisonende Interimstrainer. In der Spielzeit 2019/20 feierte Freiding als 40-Jähriger ein Comeback bei Aichachs Handballern. Er sagte damals sofort seine Unterstützung zu, nachdem Torhüter Stefan Walther kurz vor dem Saisonstart aufgrund einer Knieverletzung die gesamte Runde ausgefallen war. Wa


Von Herbert Walther
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