Der Jahresrückblick 2023 der Aichacher Zeitung
Veröffentlicht am 08.11.2019 16:58

„Kleines Derby” und „Richtungsweiser”

Durchsetzungsvermögen,   wie hier Tini Wonnenberg gegen den TV Gundelfingen, brauchen die Aichacher Handballerinnen auch heute Abend im Gipfeltreffen mit Haunstetten 3. 	Foto: Siegfried Kerpf (Foto: Siegfried Kerpf)
Durchsetzungsvermögen, wie hier Tini Wonnenberg gegen den TV Gundelfingen, brauchen die Aichacher Handballerinnen auch heute Abend im Gipfeltreffen mit Haunstetten 3. Foto: Siegfried Kerpf (Foto: Siegfried Kerpf)
Durchsetzungsvermögen, wie hier Tini Wonnenberg gegen den TV Gundelfingen, brauchen die Aichacher Handballerinnen auch heute Abend im Gipfeltreffen mit Haunstetten 3. Foto: Siegfried Kerpf (Foto: Siegfried Kerpf)
Durchsetzungsvermögen, wie hier Tini Wonnenberg gegen den TV Gundelfingen, brauchen die Aichacher Handballerinnen auch heute Abend im Gipfeltreffen mit Haunstetten 3. Foto: Siegfried Kerpf (Foto: Siegfried Kerpf)
Durchsetzungsvermögen, wie hier Tini Wonnenberg gegen den TV Gundelfingen, brauchen die Aichacher Handballerinnen auch heute Abend im Gipfeltreffen mit Haunstetten 3. Foto: Siegfried Kerpf (Foto: Siegfried Kerpf)

Männer: TSV Aichach - TSV Friedberg 2 (Sa., 19.15 Uhr). Ein „kleines Lokalderby” nennt Aichachs Trainer Manfred Szierbeck die Partie gegen den TSV Friedberg 2. Dem Trainer der Aichacher Handballer sind tabellarische Nachbarschaftsverhältnisse eben wichtiger als geografische. An Letzteren kann man schließlich ohnehin nicht rütteln - im BOL-Klassement hingegen möchte Aichach doch ganz gerne seinen Standort ändern. Mit einem Sieg, weiß Szierbeck, kann man näher ranrücken an die besseren Gegenden der Liga, in denen sich unter anderem der Samstagsgegner eingenistet hat. Friedberg hat als Vierter drei Zähler (7:3) mehr als seine Mannschaft (8./4:4 Punkte), allerdings auch schon ein Spiel mehr absolviert.

„Gute Voraussetzungen für ein gutes Spiel” sieht der 54-Jährige jedenfalls gegeben. Und freilich spielt dabei die Lage auf der Landkarte durchaus eine Rolle, vor allem, weil die mittlerweile in Aichach spielenden Hartl-Brüder sowie Torwart Martin Freiding noch beste Kontakte zu ihrem Stammverein Friedberg haben. Man kennt sich eben, persönlich wie auf dem Parkett. Natürlich ist Szierbeck nicht entgangen, dass die Reserve des Bayernligisten in Linksaußen Valentin Schmid den Akteur mit den meisten Toren der Liga (48) in ihren Reihen hat. „Er ist eine perfekte Kombination aus Shooter und Eins-gegen-eins-Spieler”, schwärmt er. Spielintelligent sei er obendrein, genauso wie Jonathan Dorsch oder der A-Jugendliche Misel Hrgic. Die Herzogstädter, beschreibt Szierbeck weiter, „haben traditionell eine starke Mitte und eine imposante erste und zweite Welle”. Zusammengefasst: „Das wird eine kernige Aufgabe für uns.”

Gut für Szierbeck, dass in Stefan Breitsameter, Michael Kügle und Konstantin Schön Spieler zurückkehren, die bei der 18:28-Niederlage vergangenen Samstag bei Haunstetten 2 privat verhindert waren. Schön, der im vorangegangenen Spiel gegen Niederraunau 2 ein beeindruckendes Comeback nach seinem Kreuzbandriss gefeiert hatte (7/5 Tore), wird wohl sogar mehr Spielzeit bekommen als die zehn Minuten plus fünf Siebenmeter bei seiner Rückkehr. Wie viel mehr, „das entscheidet alleine er”, betont sein Trainer. Wichtig sei, „dass es wieder Normalität wird, auf dem Feld zu stehen. Die Verletzung muss aus dem Hinterkopf raus”, sagt Szierbeck, der unter der Woche selbst passen musste. Ihn bremsten eine Erkältung und ein dickes Knie.

Frauen: TSV Aichach - TSV Haunstetten 3 (Sa., 17.15 Uhr). Nein, betont Martin Fischer, ein vorentscheidendes Spiel sei es freilich nicht am späten Samstagnachmittag. Der Trainer nennt es „einen Richtungsweiser”, wenn seine Aichacher Handballerinnen auf Haunstetten 3 treffen. Und der ist es in jedem Fall: Der Zweite empfängt den Ersten der Bezirksoberliga, beide sind noch ohne Punktverlust. „Wir freuen uns drauf”, sagt der Übungsleiter.

Fischer ordnet die Siegchancen der beiden Spitzenmannschaften bei „fünfzig zu fünfzig” ein, wobei er den Gästen ein kleines Plus zugesteht: „Sie haben leichte Erfahrungsvorteile. Sie sind aus der Landesliga abgestiegen und haben bislang alle ihre Spiele sehr souverän gewonnen”, begründet er. Das liege keinesfalls alleine an starken Einzelakteurinnen wie Svea Thurner, mit 33 Treffern die zweitbeste Werferin der Liga, sondern an Haun-stettens gesamtem Auftreten als Mannschaft. Fischer präzisiert: „Haunstetten spielt einen sehr sicheren Ball, hat ein starkes Umschaltspiel und gute Gegenstoßbewegungen.” Daraus ergebe sich der Auftrag an seine Mannschaft, sich „möglichst keine technischen Fehler oder leichte Ballverluste zu leisten”. Schwache zehn Minuten, wie in der Anfangsphase des 22:20-Siegs zuletzt in Leipheim, könne sich Aichach keinesfalls erlauben, „gegen so einen Gegner würde das schon entscheidend sein”.

Zugute kommen könnte seinem Team die Erfahrung aus der Vorsaison, solche Kracher gewinnen zu können. Damals rangen die Aichacherinnen in einem mitreißenden Topduell den TSV Schwabmünchen mit 26:24 nieder. Das sei durchaus hilfreich, findet Fischer, „das damals war allerdings ein echtes Endspiel”. Schließlich dauere diese Saison noch lange, auch Gundelfingen und Augsburg hätten gewiss noch ein Mitspracherecht in Sachen Aufstiegsplätze. „Es wäre schön”, findet Fischer, „wenn es lange spannend bleibt.”


Von David Libossek
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