Der Jahresrückblick 2023 der Aichacher Zeitung
Veröffentlicht am 15.02.2021 17:31

Plötzlicher Sinneswandel: SV Hörzhausen holt Dominik Bichler

Bis Sommer trägt   Dominik Bichler (links, rechts Klingens Sebastian Baudrexl) noch das Trikot des TSV Schiltberg. Für die Saison 2021/22 übernimmt der 26-Jährige dann den Spielertrainerjob beim A-Klassisten SV Hörzhausen.	Foto: Willi Baudrexl (Foto: Willi Baudrexl)
Bis Sommer trägt Dominik Bichler (links, rechts Klingens Sebastian Baudrexl) noch das Trikot des TSV Schiltberg. Für die Saison 2021/22 übernimmt der 26-Jährige dann den Spielertrainerjob beim A-Klassisten SV Hörzhausen. Foto: Willi Baudrexl (Foto: Willi Baudrexl)
Bis Sommer trägt Dominik Bichler (links, rechts Klingens Sebastian Baudrexl) noch das Trikot des TSV Schiltberg. Für die Saison 2021/22 übernimmt der 26-Jährige dann den Spielertrainerjob beim A-Klassisten SV Hörzhausen. Foto: Willi Baudrexl (Foto: Willi Baudrexl)
Bis Sommer trägt Dominik Bichler (links, rechts Klingens Sebastian Baudrexl) noch das Trikot des TSV Schiltberg. Für die Saison 2021/22 übernimmt der 26-Jährige dann den Spielertrainerjob beim A-Klassisten SV Hörzhausen. Foto: Willi Baudrexl (Foto: Willi Baudrexl)
Bis Sommer trägt Dominik Bichler (links, rechts Klingens Sebastian Baudrexl) noch das Trikot des TSV Schiltberg. Für die Saison 2021/22 übernimmt der 26-Jährige dann den Spielertrainerjob beim A-Klassisten SV Hörzhausen. Foto: Willi Baudrexl (Foto: Willi Baudrexl)

Keine Frage, als Außenstehender muss man den Hörzhausener Sinneswandel auf den ersten Blick nicht wirklich verstehen - denn Hofmann hatte sich bislang beim derzeitigen Tabellenneunten der A-Klasse Aichach nichts zuschulden kommen lassen. Im Gegenteil: Schon seit dem vergangenen Jahr kickte er fleißig beim SVH mit - und versuchte bei seinem Vorgänger Gazdag so viel wie möglich zu lernen. „Nein, in Sachen Engagement können wir dem Ferdi wahrlich nichts vorwerfen”, bestätigt dann auch Andreas Grepmair.

Grepmair übernahm vor rund vier Monaten die Fußball-Abteilungsführung bei den Hörzhausenern, trat die Nachfolge von Richard Fischer an. „Und in dieser Funktion muss ich eben schauen, was das Beste für den SVH ist”, erklärt der 29-Jährige, „auch wenn das auf dem ersten Blick nicht immer angenehm ist.” Womit wir eben beim völlig überraschenden Aus von Hofmann im Sommer 2021 wären - beziehungsweise vom völlig unerwarteten Abstandnehmen des Vereins von einer bereits fest getroffenen Vereinbarung mit dem 33-Jährigen. „Wir sind nun einfach der festen Überzeugung, dass uns das ,Gesamtpaket Bichler' in der kommenden Saison weiter hilft, als dies der Ferdi wohl tun würde. Deshalb kam nun eben der Entschluss zustande”, so Grepmair.

Dass ihm das für Hofmann „total leid” tue, Grepmair betont es immer wieder: „Ferdi ist ein absoluter Pfundskerl. Ihn von unserer Entscheidung gegen ihn zu unterrichten, war wohl eines der schwierigsten Gespräche überhaupt, die ich jemals führen musste. Und ja, ich kann ihn auch hundertprozentig verstehen, wenn er aktuell stinksauer auf uns ist.”

Hofmann wurde von dieser Entwicklung beim SVH kalt erwischt: „Ich wurde ohne Vorwarnung vor vollendete Tatsachen gestellt, das hätte es wirklich nicht gebraucht. Verständnis für die Hörzhausener, dass sie plötzlich auf Bichler als Chefcoach setzen, kann er beim besten Willen nicht aufbringen, seine Enttäuschung ist riesig: „Ich kann diesen Entschluss des Vereins weiterhin nicht verstehen, das Ganze ist immer noch extrem schlimm für mich”, gibt der 33-Jährige unumwunden zu. Trotz seiner Ausbootung wird er im Frühjahr den Rest der Saison 2019/21 beim SVH zu Ende bringen, vor allem, weil er zur Mannschaft bereits eine „krass tolle Verbindung” aufgebaut habe, so Hofmann. Er werde die Mannschaft definitiv nicht im Stich lassen. Wie's für ihn über den Sommer hinaus weitergeht, ist völlig offen, gerne würde er dann wieder irgendwo als verantwortlicher Spielertrainer arbeiten. Nur die allermeisten Jobs in dieser Richtung sind inzwischen bereits vergeben, wobei er sich auch vorstellen könnte, auch als Co-Spielertrainer zu arbeiten.

Bloß was hat Bichler, was Hofmann nicht hat? „Dominik war bereits vor ein paar Jahren unser Wunschkandidat für die Gazdag-Nachfolge gewesen, aber damals hatte er sich noch für einen Verbleib in Schiltberg entschieden”, berichtet Grepmair. Trotzdem hätten sie in Hörzhausen nie aufgehört, den Werdegang des 26-jährigen Unterbernbachers zu verfolgen, der in seiner Nachwuchszeit einige Spielzeiten für den SVH gekickt hatte. „Er war also quasi schon mal einer von uns”, so der Neu-Abteilungsleiter, „zudem hat er sich in Schiltberg sowie zuvor beim TSV Inchenhofen zu einem bärenstarken Kicker entwickelt. Wir wären doch dumm gewesen, wenn wir uns nun nicht um ihn bemüht hätten, nachdem er plötzlich wieder auf dem Trainermarkt war.”

Bichler war es vor wenigen Tagen ähnlich ergangen wie jetzt Hofmann: Eigentlich hatte er (ebenso wie sein Spielertrainerkollege Roman Redl) bereits eine Vereinbarung mit dem TSV Schiltberg für die Saison 2021/22 getroffen - bis der Verein auf einmal die Brüder Kevin sowie Robin Streit verpflichtete und von den vorherigen Absprachen Abstand nahm.

Bichler stand für die kommende Saison plötzlich ohne Klub da. „Und als wir davon hörten, haben wir eben sofort mit ihm Kontakt aufgenommen”, berichtet Grepmair. Aber nicht nur das. Beide Seiten wurden sich sogar ausgesprochen schnell einig - zur großen Freude des SVH. Sowie zum Pech von Hofmann.

„Ich kann es nur immer wieder betonen: Wir sind zu 100 Prozent sicher, dass wir nun die richtige Entscheidung getroffen haben - so bitter das für den Ferdi ist”, so der Hörzhausener Abteilungsleiter. Dass sich er und sein Verein so ganz nebenbei erhoffen, dass Bichler auch den einen oder anderen Akteur zusätzlich anlockt - Grepmair möchte es nicht explizit dementieren. Und siehe da, der erste Neuzugang neben den Neu-Spielertrainer ist in der Tat schon in trockenen Tüchern: Julian Bichler heißt er, ist der Bruder von Dominik - und steht momentan noch für den Kreisklassisten TSV Inchenhofen zwischen den Pfosten. Keine Frage, der 21-Jährige wird dem SVH extrem gut tun, schließlich besitzen die Hörzhausener schon seit einiger Zeit ein handfestes Problem auf der Torwartposition. Das scheint nun also ab dem Sommer gelöst zu sein. Aber nicht nur deswegen blickt Grepmair mehr denn je sehr zuversichtlich in die Zukunft: „Ich hoffe schon, dass wir in der kommenden Saison mit oben im Klassement mitspielen werden.” Grepmair: „In dieser Funktion muss ich eben schauen, was das Beste für den SVH ist”


Von Herbert Walther
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