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Aichacher Zeitung LogoSporttotal überträgt Amateurfußball live: Wer hinter den Kameras in Aindling, Affing und Pipinsried steckt | Aichacher Zeitung

Der Jahresrückblick 2023 der Aichacher Zeitung
Veröffentlicht am 16.06.2020 16:29

Sporttotal überträgt Amateurfußball live: Wer hinter den Kameras in Aindling, Affing und Pipinsried steckt

Mitfiebern am heimischen Bildschirm:   Auch das Derby Aindling gegen Affing ist auf sporttotal.tv zu sehen. Die Trainer Tobias Jorsch (links) und Roland Bahl können somit die Grätsche, die zur roten Karte gegen Affings Maximilian Schacherl führte und über die sie hier am Spielfeldrand diskutieren, noch einmal am Bildschirm betrachten. (Bildschirm: Auch das Derby Aindling gegen Affing ist auf sporttotal.tv zu sehen. Die Trainer Tobias Jorsch (links) und Roland Bahl können somit die Grätsche, die zur roten Karte gegen Affings Maximilian Schacherl führte und über die sie hier am Spielfeldrand diskutieren, noch einmal am Bildschirm betrachten.)
Mitfiebern am heimischen Bildschirm: Auch das Derby Aindling gegen Affing ist auf sporttotal.tv zu sehen. Die Trainer Tobias Jorsch (links) und Roland Bahl können somit die Grätsche, die zur roten Karte gegen Affings Maximilian Schacherl führte und über die sie hier am Spielfeldrand diskutieren, noch einmal am Bildschirm betrachten. (Bildschirm: Auch das Derby Aindling gegen Affing ist auf sporttotal.tv zu sehen. Die Trainer Tobias Jorsch (links) und Roland Bahl können somit die Grätsche, die zur roten Karte gegen Affings Maximilian Schacherl führte und über die sie hier am Spielfeldrand diskutieren, noch einmal am Bildschirm betrachten.)
Mitfiebern am heimischen Bildschirm: Auch das Derby Aindling gegen Affing ist auf sporttotal.tv zu sehen. Die Trainer Tobias Jorsch (links) und Roland Bahl können somit die Grätsche, die zur roten Karte gegen Affings Maximilian Schacherl führte und über die sie hier am Spielfeldrand diskutieren, noch einmal am Bildschirm betrachten. (Bildschirm: Auch das Derby Aindling gegen Affing ist auf sporttotal.tv zu sehen. Die Trainer Tobias Jorsch (links) und Roland Bahl können somit die Grätsche, die zur roten Karte gegen Affings Maximilian Schacherl führte und über die sie hier am Spielfeldrand diskutieren, noch einmal am Bildschirm betrachten.)
Mitfiebern am heimischen Bildschirm: Auch das Derby Aindling gegen Affing ist auf sporttotal.tv zu sehen. Die Trainer Tobias Jorsch (links) und Roland Bahl können somit die Grätsche, die zur roten Karte gegen Affings Maximilian Schacherl führte und über die sie hier am Spielfeldrand diskutieren, noch einmal am Bildschirm betrachten. (Bildschirm: Auch das Derby Aindling gegen Affing ist auf sporttotal.tv zu sehen. Die Trainer Tobias Jorsch (links) und Roland Bahl können somit die Grätsche, die zur roten Karte gegen Affings Maximilian Schacherl führte und über die sie hier am Spielfeldrand diskutieren, noch einmal am Bildschirm betrachten.)
Mitfiebern am heimischen Bildschirm: Auch das Derby Aindling gegen Affing ist auf sporttotal.tv zu sehen. Die Trainer Tobias Jorsch (links) und Roland Bahl können somit die Grätsche, die zur roten Karte gegen Affings Maximilian Schacherl führte und über die sie hier am Spielfeldrand diskutieren, noch einmal am Bildschirm betrachten. (Bildschirm: Auch das Derby Aindling gegen Affing ist auf sporttotal.tv zu sehen. Die Trainer Tobias Jorsch (links) und Roland Bahl können somit die Grätsche, die zur roten Karte gegen Affings Maximilian Schacherl führte und über die sie hier am Spielfeldrand diskutieren, noch einmal am Bildschirm betrachten.)

So werden die Heimspiele des FCA von dem Masten aus live ins Netz übertragen. Zu sehen sind sie auf sporttotal.tv. Das Kölner Streamingportal ging im Januar 2017 an den Start und hat zehn Sportarten im Angebot, darunter den Amateurfußball von der vierten bis zur sechsten Liga. Nun schickt Sporttotal freilich nicht zu jedem Bezirksligakick ein Fernsehteam samt klobigem Übertragungswagen. Auch bedarf es keines Kameramannes, der von der Kölner Zentrale aus das Objektiv am Affinger Metallmast lenkt. Der Aufwand wäre viel zu hoch. Und ist auch nicht von Nöten: Die Arbeit erledigt schließlich die Geisterhand - eine künstliche Intelligenz, kurz KI, die den Fokus äußerst zielsicher auf das Spielgeschehen lenkt. Dazu braucht es allerdings keinen Chip in Ball oder Trikot. „Ein Algorithmus erkennt das Schwarmverhalten der Spieler”, erläutert Maureen Stum, Sprecherin von Sporttotal. 757 der hochentwickelten Kamerasysteme sind bereits in Deutschland, Österreich, Frankreich und Belgien installiert. In der Region lassen neben dem FC Affing auch der TSV Aindling und der FC Pipinsried ihre Heimspiele aufzeichnen.

Kein Kameramann, kein Ü-Wagen, kein Chip im Ball: So funktioniert Sporttotal

Das Unternehmen ist DFB-Partner, hat Medialisierungsverträge mit sämtlichen Landesverbänden. Eine eigene Abteilung kümmert sich um die Akquise der Vereine und checkt die Rahmenbedingungen. Entscheidend ist, dass am Standort das Internet ausreichend Übertragungsrate bietet. „Die Kamera wird dann in der Regel unter dem Tribünendach installiert. Wenn es kein Dach gibt, stellen wir einen Mast auf”, erläutert Stum. „Und dann kommen weniger Besucher zu den Spielen, weil die Begegnungen eh im Internet zu sehen sind”, werden Kritiker jetzt einwerfen. Stum sieht das anders. „Natürlich hören wir öfter, dass wir Vereine Zuschauer kosten. Die selbe Kritik kam auf, als der Profifußball im Fernsehen übertragen wurde. Die Stadien blieben aber trotzdem voll”, entgegnet sie. „Wir sind keine Konkurrenz zum Erlebnis am Sportplatz”, führt sie aus, „wir wollen einen Mehrwert bieten.” Für die Anhänger eines Vereins sind nun Dinge möglich, die vorher kaum denkbar waren. So können sie etwa Auswärtsspiele verfolgen, wenn der gastgebende Klub ein Kamerasystem installiert hat. Zudem werden die Aufzeichnungen gespeichert und sind jederzeit abrufbar. Das ermöglicht, ein verpasstes Spiel im Nachhinein zu sehen. Oder, wenn man am Sportplatz war, das spielentscheidende Tor noch einmal anzusehen oder den strittigen Elfmeterpfiff zu überprüfen.

Eine Aindlinger Heimniederlage hat besonders viele Sporttotal-Zugriffe

Ein Blick auf den Zuschauerschnitt zeigt, dass die Übertragungen ins Netz sich eher nicht auf das Affinger Publikum auswirken. In der Kreisliga-Spielzeit 2017/18 besuchten 160 Zuseher im Schnitt die Heimspiele des FCA. Nach dem Wiederaufstieg in die Bezirksliga - also in der ersten Saison mit Sporttotal-Kamera - waren es 171. Die derzeit unterbrochene Runde bescherte dem Fußballclub einen Schnitt von 208, wobei die 500 Zuseher, die das Eröffnungsspiel gegen Gersthofen sahen, diesen Wert maßgeblich beeinflussen. In etwa in diesen Sphären, also im unteren dreistelligen Bereich, bewegen sich auch die durchschnittlichen Zugriffszahlen auf die Spiele der Bezirksligisten aus Affing und Aindling auf sporttotal.tv. Ein Quotenhit war das Gastspiel des TSV Wertingen am Schüsselhauser Kreuz am 22. September 2019. 660 Mal wurde auf die Aufzeichnung des Wertinger 2:0-Erfolgs zugegriffen. Die Zugriffszahlen des Bayernligisten FC Pipinsried liegen im Schnitt im oberen dreistelligen bis vierstelligen Bereich. „Das ein guter Wert in der Bayernliga”, bilanziert Stum. Der 3:1-Sieg des FCP über den FC Ismaning am 20. September etwa wurde 2700 Mal aufgerufen.

Das sind die Sporttotal-Spitzenreiter in Bayerns Amateurligen

Bayerische Reichweiten-Spitzenreiter sind allerdings Viktoria Aschaffenburg und Türkgücü München. Bundesweite Quotenhits sind das Final-Four-Turnier der Volleyball-Champions-League oder die Dokumentation über den Drittliga-Aufstieg von Viktoria Köln. Bei Spitzenspielen der Regionalliga West rückt Sporttotal auch mal mit Team und Kommentator an. Derzeit allerdings wartet auch das Kölner Unternehmen mit seinen circa 30 Mitarbeitern, das sich über Werbeeinnahmen und Sponsoring finanziert, sehnlichst auf den Neustart im Sport.

Trainer des FC Affing nutzen Sporttotal zu Scouting-Zwecken und  für Spielanalysen

Dieses Gefühl teilen sie mit Fußballern wie Marc-Abdu Al-Jajeh. Der Spielertrainer des FC Affing nutzt Sporttotal für seine Spielanalysen. Besonders intensiv befassten sich Al-Jajeh und sein Trainerkollege Tobias Jorsch zum Ende der Herbstrunde der derzeit unterbrochenen Saison am Bildschirm mit dem Verhalten der eigenen Mannschaft. „Als wir unsere lange Niederlagenserie hatten, haben wir Szenen aus drei unserer Spiele zusammengeschnitten und unseren Spielern gezeigt”, erzählt der 30-Jährige. Leichte Fehler im Aufbau, falsches Agieren in der Defensive, aber auch positive Ausschnitte, „anhand derer wir ihnen zeigen wollten, warum wir gewisse Situationen im Training durchspielen”. Freilich rücken auch die Kontrahenten in den Fokus des Spielertrainers. „Ich bin an den Wochenenden viel unterwegs, um mir unsere nächsten Gegner selbst anzuschauen. Wenn ich es einmal nicht schaffe, ist Sporttotal ein hilfreiches Werkzeug”, sagt er. Al-Jajeh analysiert dann am Monitor die taktische Aufstellung oder beobachtet das Verhalten bei Standardsituationen.

Eine Aindlinger Heimniederlage hat besonders viele Sporttotal-Zugriffe

In der Bezirksliga Schwaben Nord sind Kamerasysteme in Rain, Bubesheim, Altenmünster und Holzkirchen installiert. Geht es nach Stum - und vermutlich auch nach dem Späher Al-Jajeh - dürften es gerne mehr werden. „Unser Ziel ist stets, eine Liga komplett zu erschließen”, sagt die Sporttotal-Sprecherin. In Köln und München etwa bietet der Streamingdienst in Kooperation mit Zeitungen bereits Spielzusammenfassungen ähnlich denen der Sportschau an. Unabhängig davon haben Vereine die Möglichkeit, ihre Spiele live zu kommentieren. Das nutzen allerdings die wenigsten, auch die Grafik mit Spielstand und -zeit am linken oberen Bildschirmrand wird häufig nur stiefmütterlich von Vereinsmitgliedern bedient, weshalb statt des tatsächlichen 5:2 nach 90 auch mal ein 0:0 nach 135 Minuten eingeblendet ist. Stum hat dafür Verständnis, schließlich gebe es immer weniger Ehrenamtliche, auf die an Spieltagen immer mehr Aufgaben zukommen. Hauptsache ist, die Kameras laufen. Und noch mehr Hauptsache ist, sie tun es möglichst bald wieder. Momentan sind sie zu stummen Zeugen der Stille auf den Spielfeldern von Affing bis Aschaffenburg degradiert. Sie blicken herab aufs leere Grün. Kein Schwarmverhalten, das sie einfangen könnten, noch nicht einmal eine Horde Kinder, die aufs Tor bolzt.


Von David Libossek
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