Der Jahresrückblick 2023 der Aichacher Zeitung
Veröffentlicht am 31.01.2022 18:11

Abschied von der Dasinger Trainerbank

Für Jürgen Schmid   (Mitte) ist am Saisonende als Trainer des TSV Dasing Schluss. Dann werden auch seine beiden Söhne Fabian (rechts) und David (links) einen neuen Coach bekommen.	Foto: privat (Foto: privat)
Für Jürgen Schmid (Mitte) ist am Saisonende als Trainer des TSV Dasing Schluss. Dann werden auch seine beiden Söhne Fabian (rechts) und David (links) einen neuen Coach bekommen. Foto: privat (Foto: privat)
Für Jürgen Schmid (Mitte) ist am Saisonende als Trainer des TSV Dasing Schluss. Dann werden auch seine beiden Söhne Fabian (rechts) und David (links) einen neuen Coach bekommen. Foto: privat (Foto: privat)
Für Jürgen Schmid (Mitte) ist am Saisonende als Trainer des TSV Dasing Schluss. Dann werden auch seine beiden Söhne Fabian (rechts) und David (links) einen neuen Coach bekommen. Foto: privat (Foto: privat)
Für Jürgen Schmid (Mitte) ist am Saisonende als Trainer des TSV Dasing Schluss. Dann werden auch seine beiden Söhne Fabian (rechts) und David (links) einen neuen Coach bekommen. Foto: privat (Foto: privat)

Die Schuhe können sich seine Kicker inzwischen längst selbst schnüren, nur werden sie ab dem kommenden Sommer ein neues Gesicht auf dem Platz sehen, künftig von einem neuen Trainer die Anweisungen erhalten. Schmid wird am Ende dieser Saison seine Trainertätigkeit bei den Rot-Schwarzen beenden. „Es war mir immer wichtig, rechtzeitig aufzuhören. Damit sich die Leute an die guten Jahre erinnern und nicht vielleicht an das letzte halbe Jahr, das dann vielleicht schlecht war”, erklärte der frühere Landesligafußballer (TSG Augsburg, TSV Dasing). In dieser Hinsicht ist Schmid auf dem besten Weg. Die Rot-Schwarzen spielen eine hervorragende Saison in der Kreisliga Ost, sind aktuell Tabellenfünfter und könnten, wenn sie ihre Nachholspiele im kommenden Frühjahr erfolgreich gestalten (drei Partien weniger als die Klubs auf den Plätzen eins bis drei), sogar noch in den Aufstiegskampf eingreifen. „Die Mannschaft spielt attraktiv und wir stehen so da, dass der Verein für andere Trainer wieder interessant ist”, so Schmid.

Ihm ist es schon auch wichtig, sein sportliches Erbe in guten Händen zu wissen. In die Wahl seines Nachfolgers, den der Verein in den nächsten Tagen der Öffentlichkeit präsentieren will, war er auch involviert. Der neue Mann soll seine Jungs auf die nächste Stufe heben. „Die Spieler brauchen einen anderen Anspruch”, erklärt Schmid, „und ich traue ihnen noch mehr zu.”

Den ersten Schub machten die TSV-Jungs, als Schmid zur Saison 2016/17 Trainer der ersten Mannschaft, die damals noch in der Kreisklasse spielte, wurde. Ab da ging's mit den Autobahnanrainern kontinuierlich aufwärts. In der Saison darauf wurden sie Vizemeister, mussten aber im ersten Relegationsspiel zur Kreisliga gegen Echsheim (1:4) ihrer Unerfahrenheit noch Tribut zollen. Umso triumphaler verlief dann zwölf Monate später, 2019, das Comeback im ostschwäbischen Oberhaus nach neunjähriger Abstinenz: Dasing wurde ungeschlagen Meister.

Ein halbes Jahr später, die Herbstrunde in der Kreisliga verlief für Schmid „enttäuschend”, wollte er für sich sportlich einen neuen Reiz setzen. Im Dezember 2019 wurde sein Wechsel zur neuen Spielzeit zum Bezirksligisten Hollenbach bekannt. Doch dann kam Corona - und warf sämtliche Pläne über den Haufen, nicht nur die von Schmid. Niemand wusste nach der Saisonunterbrechung so recht, wann, wie und ob es weitergeht. Bekanntlich übernahmen im Sommer 2020 Christoph Burkhard und Daniel Zweckbronner als Spielertrainer den TSV Hollenbach - und in Dasing ließ die erste Coronawelle ein fragiles Konstrukt zurück. Abteilungsleiter Mike Schaeffer (übergibt im Sommer an Mustafa Özer) bat Schmid, die Mannschaft in dieser schwierigen Phase auf den Re-Start im Spätsommer 2020 vorzubereiten, obwohl mit Frank Mazur schon ein Nachfolger verpflichtet worden war. Der Verein befürchtete, dass der damals durch verschiedene Gründe kleine Kader bei einer externen Lösung auf der Trainerposition auseinandergebrochen wäre. Schmid reaktivierte dann den einen oder anderen ehemaligen Spieler. Die zwei Siege im Herbst 2020 reichten schließlich, um nach dem Saisonabbruch über dem Strich zu bleiben.

Stand heute kann sich Schmid nicht vorstellen, im Sommer etwas anderes zu machen. Nachdem er vor vier Jahren in den Vereinsrat gewählt worden war, fließt doch jede Menge rot-schwarzes Blut durch seine Adern, und auch in naher Zukunft möchte er Jugendleiter Reinhold Rummel unterstützen. Mehr als 2800 Spiele stand er in über 20 Jahren als Dasinger Trainer an der Seitenlinie, seit er 2001 als Jugendtrainer beim TSV angefangen hat. 33 Titel, rechnet er vor, hat er seitdem mit den Herren und verschiedenen Jugendteams geholt, sowohl im Freien als auch in der Halle. „Da sagt man dann nicht von heute auf morgen servus.” Schmid ist es wichtig, sein sportliches Erbe bei seinem Nachfolger in guten Händen zu wissen


Von Herbert Walther
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