„Der ASV ist mit eineinhalb Beinen eine Runde weiter”, sagte ein enttäuschter Adrianowytsch, „wir haben es heute einfach nicht verdient.” Schon die Anfangsphase gehörte den Oberbayern, wenngleich in der ersten Viertelstunde die Rot-Weißen noch einigermaßen ausgeglichen gestalten konnten. Sie hatten auch die erste Möglichkeit der Partie. Benjamin Woltmann steckte durch für Daniel Löffler, dessen Schuss am langen Eck vorbeistrich (11.). Doch das sollte für sehr lange Zeit die letzte Chance der Lechrainer gewesen sein.Bei Dachau lief fast jeder Angriff über den ehemaligen Pullacher Bayernligaspieler Andreas Roth. Und vorne im Sturmzentrum durfte der ehemalige Pipinsrieder Philipp Schmidt nach Belieben schalten und walten, wie er wollte. „Wir waren nicht aggressiv genug”, bemängelte Adrianowytsch. Und dann kamen vor allem in der Abwehr auch noch Unkonzentriertheiten hinzu. Mit Patrick Stoll und Markus Nix fehlten zwar zwei erfahrene Defensivstabilisatoren, aber nichtsdestotrotz, so Adrianowytsch, müsse man in der Relegation gedanklich auf dem Platz sein. „Aber das waren wir nicht”, kritisierte der 35-Jährige. Tobias Wiesmüller, der die vergangenen Spiele wegen einer Oberschenkelblessur pausieren musste, wurde gleich von zwei Dachauern attackiert und ließ sich den Ball abluchsen. Die Flanke von David Dworsky köpfte Schmidt über den auch noch falsch postierten TSV-Keeper Robin Scheurer hinweg (0:1, 24.).Ein Schockmoment für die ambitionierten Aindlinger. „Es war aber auch ein Qualitätsunterschied”, sagte der frühere Aichacher Landesligafußballer Frank Peuker, der den ASV zwischen 2014 und 2018 trainierte. Schmidt machte den Unterschied aus. Der ehemalige Regionalliga-Fußballer (Pipinsried, Unterföhring) durfte wenig später an der Strafraumkante ungehindert die Kugel annehmen und zimmerte sie per Dropkick in den Winkel - 0:2 (27.).Die Aindlinger Aufstiegsträume drohten frühzeitig zu zerplatzen. Und der Vizemeister der Bezirksliga Nord Oberbayern setzte weiter nach, wollte sich mit dem 2:0 nicht begnügen. Ein höherer Rückstand lag in der Luft, Scheurer verhinderte diesen zunächst noch gegen Schmidt (31.) sowie beim Distanzkracher von Leon Schleich (37.). Doch kurz darauf hieß es dann doch 0:3: Nach einer Ecke köpfte Patrick Modes die Kugel in die verkehrte Richtung (38.).Wie würde Aindling auf den Rückstand reagieren? „Wir sind in dieser Saison schon oft zurückgekommen”, sagte Adrianowytsch, „aber irgendwann geht es eben nicht mehr.” Denn die Dachauer sind aus einem anderen Holz geschnitzt als die Konkurrenz in der schwäbischen Bezirksliga Nord.Adrianowytsch probierte es zur zweiten Hälfte mit Umstellungen, aber der ASV spielte seinen Part fast bis zum Schluss souverän herunter. Je länger die Partie jetzt dauerte, desto mehr machte sich Resignation beim TSV breit. Ein Aufbäumen war nicht wirklich mehr zu erkennen. Aindlinger Torchancen im zweiten Abschnitt? Erst in der Schlussphase hatten Fatlum Talla (88.) und Antonio Mlakic (92.), der alleine vor dem ASV-Kasten an Dachaus Schlussmann Korbinian Dietrich scheiterte, zwei sehr gute Möglichkeiten zur Ergebniskorrektur, die die Aufgabe am Sonntag etwas aussichtsreicher hätte gestalten können. Aber so sind die Chancen auf ein Weiterkommen nahezu aussichtslos.TSV Aindling: Scheurer - Wiedholz (45. Mlakic), Baier, Menhart, Wiesmüller - Danner (76. Pitsias), Schöttl, Woltmann, Löffler - Modes, Knauer (46. Talla).ASV Dachau: Dietrich - Bürchner, Papadopoulos, Kulic, Christian Roth - Schleich (75. Erl), Rieger - Dworsky (62. Liedl), Andreas Roth (79. Jara Andreu), Krüger (71. Ouro-Akpo Adjai) - Schmidt (66. Rexhepi).Tore: 0:1 Schmidt (24.), 0:2 Schmidt (27.), 0:3 Modes (38./Eigentor) - Schiedsrichter: Hummel (Betzigau) - Zuschauer: 486 - Gelbe Karte: -/Krüger, Kulic.