Der Jahresrückblick 2023 der Aichacher Zeitung
Veröffentlicht am 07.11.2019 10:40

„Er will wieder spielen”

Matthias Rupp   (links) vom SV Hörzhausen zog sich am Sonntag durch ein grobes Foulspiel eines Spielers der Türkenelf Schrobenhausen einen Schien- und Wadenbeinbruch zu. 	Foto: Willi Baudrexl (Foto: Willi Baudrexl)
Matthias Rupp (links) vom SV Hörzhausen zog sich am Sonntag durch ein grobes Foulspiel eines Spielers der Türkenelf Schrobenhausen einen Schien- und Wadenbeinbruch zu. Foto: Willi Baudrexl (Foto: Willi Baudrexl)
Matthias Rupp (links) vom SV Hörzhausen zog sich am Sonntag durch ein grobes Foulspiel eines Spielers der Türkenelf Schrobenhausen einen Schien- und Wadenbeinbruch zu. Foto: Willi Baudrexl (Foto: Willi Baudrexl)
Matthias Rupp (links) vom SV Hörzhausen zog sich am Sonntag durch ein grobes Foulspiel eines Spielers der Türkenelf Schrobenhausen einen Schien- und Wadenbeinbruch zu. Foto: Willi Baudrexl (Foto: Willi Baudrexl)
Matthias Rupp (links) vom SV Hörzhausen zog sich am Sonntag durch ein grobes Foulspiel eines Spielers der Türkenelf Schrobenhausen einen Schien- und Wadenbeinbruch zu. Foto: Willi Baudrexl (Foto: Willi Baudrexl)

Am Sonntag im A-Klassenspiel des SVH brach ihm ein Gegenspieler Schien- und Wadenbein. Unmittelbar danach wurde Rupp drei Stunden lang operiert. Am Dienstag machte die Polizei publik, dass gegen den 32-Jährigen Spieler der Türkenelf, der Rupp gefoult hat, Anzeige erstattet worden ist.

Fischer hat die Szene in der 25. Minute beobachtet. Hörzhausen bestimmte die Partie, führte durch ein Seitfallzieher-Tor von Spielertrainer Alexander Gazdag mit 1:0. „Matthias lief entlang der Sechzehnerlinie, dann hat er den Ball quer gespielt. Und dann kam von hinten ein Grätschsprung, beide Füße des Gegners trafen ihn voll am Standbein.” Ein offener Bruch war die Folge. „Wir waren nicht wütend”, schildert Fischer, „wir waren einfach nur schockiert. Unsere jungen Burschen standen kreidebleich auf dem Platz.” Die Hörzhausener Mannschaft ersuchte den Klingener Schiedsrichter Maximilian Wanner, das Spiel zu beenden. Der kam der Bitte nach.

Noch im Training am Dienstag wirkte Rupps schwere Verletzung nach. „Wir haben gemeinsam darüber gesprochen und dann lediglich ein kleines Spielchen gemacht”, sagt Fischer. Der 54-Jährige verweist dabei auf das Mannschaftsmotto: „Wir sind eine Familie”, zitiert er. Das haben wir zuletzt ein wenig vergessen. Jetzt ist es sehr präsent.” So boten Spieler, die bereits ihre Karriere beendet haben, an, das Team auf dem Platz zu unterstützen.

Darüber hinaus „ist ein enormer Rummel um Matthias entstanden”, erzählt Fischer. Zahlreiche Vereine und Fußballer schickten Genesungswünsche, manche schauten sogar in der Klinik vorbei. Rupp sei von dem Zuspruch überwältigt, sagt Fischer. Nur von der Türkenelf habe er bis gestern Nachmittag persönlich noch nichts gehört, einzig Fischer habe kurzen Schriftkontakt mit einem Schrobenhausener Vereinsverantwortlichen gehabt, der sich nach Rupps Zustand erkundigt hatte.

Hakan Saltimis, Abteilungsleiter der Türkenelf, sagt, dass der 32-Jährige, der das Foul begangenen hat, Rupp im Krankenhaus besuchen will. Die Türkenelf bedauere, was sich zugetragen hat, betont er, „lieber verlieren wir zweistellig, als dass sich jemand auf dem Fußballplatz verletzt. Wir wünschen Matthias Rupp eine gute und schnelle Genesung.” Er sei erschrocken, als er im Polizeibericht las, die Grätsche sei abseits des Spielgeschehens passiert. „Es war sicher ein grobes Foul, aber es geschah im Kampf um den Ball und es steckte bestimmt keine Absicht dahinter. Wer zum Teufel geht in einen Zweikampf, um jemanden zu verletzen?” Ihn stimme traurig, sagt der 29-Jährige, dass bereits Mannschaften ihre Teilnahme am Hallenturnier der Türkenelf abgesagt hätten.

Fischer und dem SV Hörzhausen ist derzeit ebenfalls nicht danach, wieder auf die Türkenelf zu treffen. „Sollte ein Wiederholungsspiel angesetzt werden, wird das definitiv nicht mit uns stattfinden”, kündigt er an. Wie die Partie letztlich gewertet wird, kümmert ihn momentan wenig: „Die drei Punkte sind uns in dieser Situation scheißegal.”


Von David Libossek
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