Das Stück spielt in einem verschlafenen Dorf, in dem die Honoratioren täglich mit dem Herrn Pfarrer (Phillip Dichtl) im Biergarten eines Hendlbraters (Helmut Gail) karteln und dabei so manche Maß Bier über den Durst getrunken wird. Bis eine aufmüpfige Gemeinderätin (Maria Augustin) ihre kulturelle Ader entdeckt, die Frauen des Dorfes mobilisiert und Veränderungen ankündigt. Im neu etablierten türkischen Dönerstand von Achmed Yildrim (Georg Treffler) formiert sich sodann ein Frauentreff und die bis dato heile Männerwelt gerät gehörig aus den Fugen. Friede kehrt erst im dritten Akt wieder ein, als die beiden konkurrierenden Budenbesitzer sich zusammen tun und einen „Multi-Kulti“-Imbiss-Stand eröffnen. Zum guten Schluss sitzen die Damen mit den Männern am Biertisch, rauchen wie die Schlote und knöpfen den Herrn der Schöpfung beim Watten so manche Maß Bier ab.

Für das Thema Liebe sind Pfarrsekretärin Maria Sonnleitner (Caroline Römmelt) und der schüchterne Medizinstudent Mathias Nebensteh (Georg Schweiger) zuständig, Carolin Römmelt spielte am Samstag genau so wie Phillip Dichtl und Georg Schweiger zum ersten Mal bei der Laimeringer Dorfbühne mit, nachdem sie zuvor bereits bei der „hauseigenen Talenteschmiede“, der „Jungen Dorfbühne“ Theatererfahrungen sammeln konnten. Alle drei „Frischlinge“ überzeugten vollauf, wobei es Georg Schweiger als der stets ernsthafte Herr Student angesichts der durchweg heiteren Atmosphäre im Saal wohl am schwersten hatte, die Fassung zu bewahren. Die Rolle des Dönergrillbesitzer Achmed Yildrim war Georg Treffler auf den Leib geschrieben. Gestik, Mimik und sein Akzent waren ihm perfekt geraten. Ein alter Hase auf der Laimeringer Dorfbühne ist Helmut Gail, der den Hendlgrillbesitzer Sepp Röster spielt und in dieser Rolle mit den „coolsten“ Sprüchen aufwarten darf. Maria Augustin überzeugt in ihrer Rolle als „zugroaste“ Gemeinderätin Elvira Schmid-Drexler und Franz Treffler sowie Barbara Fischer verkörpern den allmählich einsetzenden Rollentausch im Eheleben mit überzeugender Zwangsläufigkeit. Phillip Dichtl ist im Stück ein Mann Gottes, der stets darauf bedacht ist, seine Schäfchen auf dem rechten Weg zu sehen, muss jedoch am Stammtisch so manches Scherflein in die „Fluchkasse“ legen. Maria Wick spielt die Ehefrau von Straßenarbeiter Lenz Mayr (Hubert Gail) und überzeugt mit ihrem Sinn für situative Komik, der auch Hubert Gail zu eigen ist. Dieser hat sich ins eigene Stück die eher kleinere Rolle des Lenz Mayr hinein geschrieben und durfte sich somit nach der Vorstellung gleich doppelt freuen: Schauspielerisch eine ausgezeichnete Leistung und sein Stück begeistert gefeiert.

Regie führen wieder einmal gewohnt souverän und mit viel Liebe für die kleinen, aber wichtigen Nuancen und Details die „alten Hasen“ Gerhard Augustin und Gabriel Schweiger. Als Souffleusen sind Daniela Fiehl und Marika Riedlberger im Einsatz, für die Maske zuständig sind Anita und Melanie Römmelt. Für das Bühnenbild verantwortlich zeichnen Franz Römmelt, Hans und Anton Treffler. Für Technik, Licht und Ton stehen Martin Treffler und Martin Menzinger. Für die musikalische Einlagen zu Beginn und in den Pausen sorgte die Saitenmusik Corda aus Laimering mit Natalie, Carolin und Melanie Römmelt sowie Christian Treffler.

Weitere Aufführungstermine sind die Samstage, 1. und 9. Dezember, um 20 Uhr und die Sonntage, 2. und 9. Dezember, bereits um 19 Uhr. Karten gibt es bei Angelika und Thomas Schmidt, Samweg 10, Laimering, unter Telefon 0160/577 21 65, von Montag bis Samstag, jeweils von 18 bis 20 Uhr.