Der Jahresrückblick 2023 der Aichacher Zeitung
Veröffentlicht am 05.09.2019 12:00

Halil Altintop stürmt für krebskranke Kinder

Wer hat den Ball?   Halil Altintop und die Jugend des FC Laimering-Rieden hatten sichtlich Spaß beim Ferien-Fußball mit dem ehemaligen Bundesliga-Star.	Fotos: Alfred Haas (Fotos: Alfred Haas)
Wer hat den Ball? Halil Altintop und die Jugend des FC Laimering-Rieden hatten sichtlich Spaß beim Ferien-Fußball mit dem ehemaligen Bundesliga-Star. Fotos: Alfred Haas (Fotos: Alfred Haas)
Wer hat den Ball? Halil Altintop und die Jugend des FC Laimering-Rieden hatten sichtlich Spaß beim Ferien-Fußball mit dem ehemaligen Bundesliga-Star. Fotos: Alfred Haas (Fotos: Alfred Haas)
Wer hat den Ball? Halil Altintop und die Jugend des FC Laimering-Rieden hatten sichtlich Spaß beim Ferien-Fußball mit dem ehemaligen Bundesliga-Star. Fotos: Alfred Haas (Fotos: Alfred Haas)
Wer hat den Ball? Halil Altintop und die Jugend des FC Laimering-Rieden hatten sichtlich Spaß beim Ferien-Fußball mit dem ehemaligen Bundesliga-Star. Fotos: Alfred Haas (Fotos: Alfred Haas)

Der kleine Verein FC Laimering-Rieden sammelte innerhalb von zwei Wochen 6000 Euro für Lichtblicke, worauf Vorsitzender Hans Dichtl und Abteilungsleiter Fußball, Sepp Ankner, mächtig stolz sind. Im Rahmen des Ferienprogramms wurde der Scheck übergeben. „Das kommt den kranken Kindern an der Uni-Klinik zugute”, erklärte Altintop am Montag in Laimering.

Der Star des Tages ist überpünktlich. Lässig betritt er den Rasen des alten Sportplatzes, die linke Hand in der Hosentasche, die markanten Wangenknochen stechen hervor, der schwarze Vollbart ist dichter geworden, ein, zwei weiße Fäden fallen auf, seine Söhne Noyal und Youles hat er im Schlepptau. Halil Altintop ist bestens gelaunt. Vielleicht liegt das auch daran, dass er am Freitagabend zum vierten Mal Vater wurde. „Es ist ein Junge”, widerspricht er anderen Vermutungen und lacht herzlich.

Der Trainer der Ersten Mannschaft des A-Klassisten, Michael Baumeister, hat den Kontakt geknüpft. „Drei Spiele, drei Siege, er wird nicht leicht zu halten sein”, scherzt Altintop über den Trainer. Er darf das, beide sind seit mehreren Jahren befreundet.

Der ehemalige türkische Nationalspieler ist nicht nur gekommen, um das Geld abzuholen. Er hat sich reichlich Zeit genommen, an die drei Stunden. Er macht mit bei dem Ferienprogramm, zu dem sich 35 Kinder angemeldet haben. Er ist überall auf dem Parcours unterwegs. Spielt „Vier gegen Vier”, beobachtet das Torwandschießen oder das Fußball-Mini-Golf. Nicht alle Kinder wissen, wer da eigentlich mit ihnen hinter dem Ball herjagt, aber der elfjährige Luis schon. „Ich freue mich, dass er da ist”, sagt er und will sich freilich auch ein Autogramm holen, das er natürlich gerne bekommt. „Halil ist ein sehr umgänglicher Typ, er ist auf dem Boden geblieben und hat keine Starallüren”, weiß Vereinschef Hans Dichtl. Das ist auch auf dem Sportplatz zu sehen. Altintop und die Kinder haben sichtlich jede Menge Spaß an der Aktion. Zum Schluss dürfen sich die Mädchen und Buben um die Füße des großartigen Fußballers versammeln und Fragen stellen. „Warum haben Sie aufgehört Fußball zu spielen?”, will der erste Knirps gleich wissen. „Ich habe ein Alter erreicht, bei dem man im Profi-Fußball nicht mehr mithalten kann”, lautet die Antwort. „Wie viel verdient ein Profi-Fußballer?”, lautet die zweite Frage. „Sehr viel, aber über Geld spricht man nicht”, schweigt sich Altintop aus. Nur einige der weiteren Fragen: „Warum bist du nicht tätowiert?”, „Wie viele Tore hast du geschossen?”, „Wie viele Tore haben Sie in einem Spiel geschossen?”, „Was war dein wichtigster Sieg?”, „Mit wie viel Jahren hast du zum Fußballspielen angefangen?” und „Wie viele Freundinnen hattest du schon?”. Altintop wird mit Fragen bombardiert. Und das würde wohl bis heute weitergehen, wenn Moderator Peter Fiehl die Fragrunde nicht abgebrochen hätte.

Am Ende kommt aber doch noch heraus, dass der FCA eine „große und wichtige Rolle” im Fußballleben des Halil Altintop gespielt hat. „Deshalb haben meine Frau und ich uns entschieden, in der Region zu bleiben”, verrät er.

Nach seinen letzten Stationen Slavia Prag und FC Kaiserslautern ist der gebürtige Gelsenkirchener quasi wieder heimgekehrt, um sich auf die Ausbildung zum Fußballlehrer für die A-Lizenz vorzubereiten. Irgendwo wird Altintop dann wieder als Profi zu sehen sein. Vielleicht sogar beim FCA?


Von Nayra Weber
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