Der Jahresrückblick 2023 der Aichacher Zeitung
Veröffentlicht am 22.01.2023 17:06

Das Exerzitienhaus wird 60 Jahre alt

Das Exerzitienhaus Leitershofen   gibt es seit nunmehr 60 Jahren. Zum Jubiläumsjahr sind zahlreiche Veranstaltungen geplant.	Foto: Siegfried Wameser (Foto: Siegfried Wameser)
Das Exerzitienhaus Leitershofen gibt es seit nunmehr 60 Jahren. Zum Jubiläumsjahr sind zahlreiche Veranstaltungen geplant. Foto: Siegfried Wameser (Foto: Siegfried Wameser)
Das Exerzitienhaus Leitershofen gibt es seit nunmehr 60 Jahren. Zum Jubiläumsjahr sind zahlreiche Veranstaltungen geplant. Foto: Siegfried Wameser (Foto: Siegfried Wameser)
Das Exerzitienhaus Leitershofen gibt es seit nunmehr 60 Jahren. Zum Jubiläumsjahr sind zahlreiche Veranstaltungen geplant. Foto: Siegfried Wameser (Foto: Siegfried Wameser)
Das Exerzitienhaus Leitershofen gibt es seit nunmehr 60 Jahren. Zum Jubiläumsjahr sind zahlreiche Veranstaltungen geplant. Foto: Siegfried Wameser (Foto: Siegfried Wameser)

Gründungsimpuls für das heutige Exerzitienhaus war ein allgemeiner Beschluss der Fuldaer Bischofskonferenz, der für alle Diözesen ein solches Haus vorsah. In Augsburg existierte in dieser Funktion bereits das Antoniushaus in der Stadtmitte. Das aber entsprach nicht mehr den Ansprüchen der damaligen Zeit. Somit nahmen Bischof Joseph Freundorfer und sein Nachfolger Bischof Josef Stimpfle dieses Anliegen auf. Das vom Augsburger Architekten Thomas Wechs in den Jahren 1961 bis 1963 erbaute Haus weihte Bischof Josef Stimpfle am 22. Dezember 1963 ein. Um die Jahrtausendwende wurde das Exerzitienhaus erweitert, zwischen 2015 und 2017 grundlegend modernisiert.

Das Exerzitienhaus St. Paulus in Leitershofen möchte ein Ort des inneren und äußeren Dialogs sein. Hier werden persönliche Fragen, aber auch Fragen der Zeit, des gesellschaftlichen und kirchlichen Lebens gestellt, etwa in Ehevorbereitungsseminaren, Exerzitientagen und 24-Stunden-Auszeiten für Erwachsene zwischen 30 und 45 Jahren.

Auch die Kunst hat einen wichtigen Stellenwert im Exerzitienhaus. Zweimal jährlich finden Ausstellungen zeitgenössischer Künstler statt. Den Anfang macht ab Sonntag, 29. Januar, die Ausstellung „Fragile Existence” von Danylo Movchan und Yaryna Movchan. „Weil wir glauben, dass spirituelle Einkehr zu einer klareren Sicht der Realität befähigt und ermutigt, Verantwortung zu übernehmen, möchten wir mit dieser Ausstellung ein politisches Zeichen setzen. Wir möchten ukrainischen Künstler eine Plattform geben. Unseren Raum anbieten, sich und ihre Kunst zu zeigen”, erklärt die Referentin im Exerzitienhaus Daniela Kaschke.

So möchten die Ikonen und Aquarelle der Ausstellung „Fragile Existence” (Zerbrechliche Existenz) Heiliges, Nachdenkliches und Schreckliches vermitteln sowie auf die Fragilität menschlicher Existenz verweisen. Beide Künstler aus dem ukrainischen Lviv werden vorbehaltlich behördlicher Genehmigung ihrer Ausreise bei der Vernissage am 29. Januar anwesend sein.

Danylo Movchan, geboren 1979, und Yaryna Movchan, geboren 1982, studierten zunächst an der Lviv School of Applied Arts und anschließend an der Lviv National Academy of Arts das Fach Sakrale Kunst. Beide Künstler sind Vertreter einer zeitgenössischen Ikonenmalkunst. Ihre Werke befinden sich in Kirchen und Privatsammlungen auf der gesamten Welt. Die russische Invasion bedeutete eine Zäsur für ihr künstlerisches Schaffen: Seit dem 24. Februar 2022 könne er keine Ikonen mehr malen, so Movchan. „Was ich gesehen und erlebt habe, hat meine innere Welt verändert. Ich fand keinen Frieden und keine Ruhe in mir selbst.” In Aquarellen fand er eine neue Ausdrucksform, mit der er auf die Schrecken des Angriffskrieges reagiert.

Yaryna Movchans filigrane und farbige Porträts wiederum führen in vielschichtige Innenwelten. „Ich schließe meine Augen und kann das Böse nicht verschwinden lassen, aber für einen Moment bin ich ihm entrückt”, erklärt die Künstlerin.

Die Feierlichkeiten zum Jubiläumsjahr sind damit nicht zu Ende. Mit einer Sommerserenade finden sie am Freitag, 21. Juli, um 17 Uhr ihre Fortsetzung. Dabei steht das Leitwort des diözesanen Ulrichsjubiläums „Mit dem Ohr des Herzens” im Mittelpunkt. Am Sonntag, 10. September, wird es dann zum bundesweiten Tag des offenen Denkmals einen Tag der offenen Tür geben. Die Herbstausstellung „Kunst im Exerzitienhaus” wird am Sonntag, 15. Oktober, um 12 Uhr öffnen. Zum Abschluss des Jubiläumsjahres ist ein Wochenende geplant über benediktinische Spiritualität mit Abt Johannes Eckert für alle, die im Bereich Spiritualität engagiert sind. Dieses soll vom 15. bis 17. Dezember stattfinden. Die Sonntagsgottesdienste beginnen das ganze Jahr über um 11 Uhr.

Das Programmheft kann man im Exerzitienhaus bestellen. Ausführliche Informationen finden sich auch im Internet auf

. Die Ausstellung „Fragile Existence” ist vom 29. Januar bis 9. April während der regulären Öffnungszeiten des Exerzitienhauses zu sehen, also von Montag bis Freitag von 8 bis 18 Uhr, Samstag 8 bis 15 Uhr, Sonntag 8 bis 14 Uhr. Auszeiten für Erwachsene und Ausstellungen aktueller Künstler


Von nh
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