Wer sich selbst schon einmal einem Corona-Test unterziehen musste, weiß, wie unschön das ist. Täglich diese Prozedur zu durchlaufen, ist für die Betroffenen alles andere als angenehm, berichtete Klinikchef Dr. Hubert Mayer bei einer Pressekonferenz am Freitag. „Ich habe großes Verständnis, dass die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter das nicht toll finden.” Sie werden derzeit immer vor Schichtantritt getestet und erhalten dann ein farbiges Armband, das ihnen ein negatives Ergebnis bescheinigt. Die Farbe wechselt täglich. Die Maßnahme wurde nicht vom Gesundheitsamt angeordnet, sondern wird von den Kliniken an der Paar mittels Hausrecht durchgesetzt. Diese erheblichen Eingriffe für das Personal werden zwar nicht begeistert aufgenommen. Allerdings hat sich bislang auch niemand geweigert, an den freiwilligen Tests teilzunehmen, die helfen, das Krankenhaus nach dem Ausbruch wieder in den Normalzustand zu versetzen. Die negativen Reihentests zeigen, dass das funktioniert. Im Übrigen deutet laut Gesundheitsamtsleiterin Dr. Kirsten Höper nichts darauf hin, dass in Friedberg eine Virusmutation am Ausbruch beteiligt war. Die konkreten Ergebnisse stehen allerdings noch aus, weil eine Sequenzierung des Genoms zehn bis 14 Tage dauert. Derweil werden die Quarantänestationen im Friedberger Krankenhaus wieder aufgelöst. Wie berichtet, waren eine internistische und eine unfallchirurgische Station unter Quarantäne gestellt worden. Allerdings nicht, weil sich dort positiv getestete Patienten befanden - diese werden und wurden immer sofort nach Aichach verlegt. Vielmehr war das wegen Erkrankungen beim Personal als Vorsichtsmaßnahme umgesetzt worden. Obwohl immer mit Schutzkleidung gearbeitet wurde, wurden die betroffenen Patienten als Kontaktpersonen der Gruppe 1 unter Quarantäne gestellt. Auf die Stationen kamen keine weiteren Zugänge. Eine ist inzwischen komplett leer. Sie wird nun grundgereinigt und desinfiziert. Die leere Station ermöglicht dem Krankenhaus jetzt eine weitere Neuerung: Alle neu aufgenommenen Patienten, die einen negativen Schnelltest haben, werden die ersten Tage isoliert untergebracht. Denn der zusätzlich durchgeführte PCR-Test ist erst nach 24 Stunden ausgewertet. „Aber hundertprozentige Sicherheit bietet uns das auch nicht”, erklärt Klinikchef Mayer, weil es Corona nicht nur im Krankenhaus gebe, sondern eben auch außerhalb. Immer wieder kommen Notfallpatienten, die keine Symptome haben, aber positiv getestet werden. Und weil Patientinnen und Patienten in den Tagen nach zwei negativen Tests durch eine Infektion, die sie sich schon vor ihrem Krankenhausaufenthalt zugezogen haben, immer noch positiv werden können, bleibt die „Black Box”, wie Dr. Hubert Mayer das Restrisiko nennt. „Das Problem sind nicht die Menschen, von denen wir wissen, dass sie Corona haben, sondern diejenigen, von denen wir es nicht wissen”, legt der Klinikchef dar. Mehr Isolationsmaßnahmen seien in einem regulären Krankenhausbetrieb aber nicht machbar.”