Eine wichtige Rolle spielte auch Karl Moser, früherer Chef des Holzbauunternehmens Merk und gut vernetzter Experte für innovativen Holzbau. Metzger, der den Kontakt zu ihm hergestellt hat, sagte gegenüber der Aichacher Zeitung, Moser habe eine wichtige Rolle als „Türöffner” gespielt und durch seinen Einsatz und seine Kontakte das Projekt auf die Zielgerade gebracht.

Mit dem Schwerpunkt auf dem nachhaltigen Baustoff Holz greift man eine lange Tradition im Landkreis Aichach-Friedberg auf, wo es viele Betriebe in der Holzwirtschaft gibt. Mit dem TTZ entsteht so eine Kooperation von Wissenschaft, Handwerksbetrieben und Unternehmen.

Die wichtigste dabei ist ohne Frage die mit Züblin Timber, wo das Technologiezentrum angesiedelt werden soll. Landkreis und Stadt haben in den Gesprächen mit dem Kultusministerium und der Technischen Hochschule zugesagt, die Räumlichkeiten für das Zentrum zur Verfügung zu stellen beziehungsweise die Mietkosten dafür zu übernehmen.

Das offizielle Thema des Zentrums wird „Digitales und nachhaltiges Planen und Fertigen im Bauwesen” sein, wobei es dezidiert auch darum geht, lokale Betriebe bei der Digitalisierung zu unterstützen. Für Karl Moser steht außer Frage, dass sowohl die Unternehmen, allen voran Züblin Timber, von der Zusammenarbeit profitieren werden, auch in Hinblick auf Fachkräfte für die Zukunft; aber auch für die Stadt und den Landkreis sei das „eine tolle Sache, aus der noch etwas Großes entstehen werde”.

Mit der Hochschul-Außenstelle in Aichach hat das Wittelsbacher Land, das sich als „Bildungslandkreis” versteht, nun eine weitere Einrichtung, für die ganz bewusst ein Standort in einem ländlichen Umfeld gewählt worden ist. Sowohl Metzger wie auch Aichachs Bürgermeister Klaus Habermann begrüßten gestern die Entscheidung einhellig. In einer gemeinsamen Erklärung betonen sie: „Stadt und Landkreis fördern alle Initiativen, die die Bildungsregion voranbringen und jungen Menschen neue Ausbildungsperspektiven eröffnen.” Ein Hochschulstandort sei eine außergewöhnliche neue Option und stärke die Stadt und das Wittelsbacher Land. In die Überlegungen seien der Landrat und der Bürgermeister vom ersten Tag an eingebunden gewesen und hätten dabei alle ihre Unterstützungsoptionen geprüft.

Beide betonen aber auch, dass die zuständigen Gremien, also der Stadtrat und der Kreistag, nicht zuletzt wegen der Kosten, selbstverständlich noch zustimmen müssten.

Bayern baut insgesamt 15 Technologietransferzentren im Freistaat auf und investiert dafür 100 Millionen Euro. Die Zentren sind an die jeweiligen Hochschulen angegliedert. Mit ihnen soll auch der Mittelstand im ländlichen Raum gestärkt und die Zusammenarbeit lokaler Unternehmen mit Wissenschaft und Forschung vorangetrieben werden. Bauen mit Holz ist ein Zukunftsthema