Im Laufe des Tages bekam Bürgermeister Markus Winklhofer den Aufruf am Rande mit. Der Appell sei nicht aggressiv gewesen, sondern ein ganz normaler Aufruf, mit, wie es hieß, „sinnvollen Plakaten”, auf die Dringlichkeit der Umfahrung aufmerksam zu machen. Dennoch wurden die zuständigen Behörden informiert und vorsorglich ein Polizeiauto nach Affing geschickt. „Gerade unter dem Eindruck der jüngsten Corona-Demos weiß man ja nie, was passiert”, meinte Winklhofer gestern am Telefon. Er betonte aber auch, dass eine Demonstration in Affing aus seiner Sicht völlig problemlos gewesen wäre. Wenig begeistert von diesem Ansinnen und einem Flyer, den die Befürworter der Umfahrung kürzlich in der Gemeinde verteilt hatten, zeigte sich in der Sitzung Josef Schmid. Das Infoblatt hielt er für „nicht gut”, den Aufruf zur Demo für „ganz schlecht. „Das ist den Erwartungen, die bei der Klausur aufgeschrieben wurden - sachlich diskutieren, konstruktive Zusammenarbeit - nicht dienlich.” Markus Jahnel, der für den Flyer verantwortlich zeichnet, erklärte, es gehe lediglich um eine Aufklärung, man habe versucht, Fragen der Bürger zu beantworten. „So etwas muss auch erlaubt sein.” Gerhard Faltermeier sah ebenfalls nicht ein, warum man sich für die Bereitstellung von Informationen verteidigen müsse.