Ausführlich und gut nachvollziehbar hatte Neumann zuvor seine Untersuchung und deren Grundlagen erläutert. Und bereits zu Beginn ließ er eine Tendenz in Richtung Ampel erkennen: „Es ist selten, dass ich eine Zweit- oder Drittmeinung abgeben soll, wenn es schon sehr gute Untersuchungen gab”, so Neumann, der auf die bisherigen Planungen verwies, die alle einen Kreisverkehr für nicht zielführend erachteten. Die bereits vorliegenden Verkehrszahlen hält Neumann für plausibel und standhaft - Corona hin oder her. Eine neue Zählung sei nicht nötig. Pro Tag sind zwischen 16 000 und 19 000 Fahrzeuge in Richtung Augsburg oder zurück unterwegs. Die Abbieger ins Gewerbegebiet machen etwa 4000 Verkehrsteilnehmer aus, in den Seeweg oder aus ihm heraus wollen etwa 600. Ist die Erweiterung des Gewerbegebiets vollendet, kämen laut Neumann nocheinmal 1100 bis 1200 Kfz pro 24 Stunden aus dem Gewerbegebiet dazu. „Es gibt hier eine Morgen- und eine Abendspitze - und die müssen Knotenpunkte aushalten”, erklärte der Verkehrsplaner. Laut „Handbuch für die Bemessung von Straßenverkehrsanlagen” ergibt sich bei Wartezeiten über 45 Sekunden Handlungbedarf - „denn dann fangen die Leute an, einfach mal loszufahren”, erklärte Neumann. In einer Bewertungsskala von A (sehr gut) bis F (schlecht) kommt die Kreuzung aktuell bereits auf E. Das heißt: Sie ist nicht ausreichend leistungsfähig. Dieselbe Note kommt heraus, wenn man einen Kreisverkehr anlege. „So leid es mir tut, ein Kreisel funktioniert hier nicht”, machte Neumann deutlich. Aber eine moderne Ampel mit Stauraumüberwachung, die auf den Verkehr reagiert, so dass der Folgeknoten (die Kreuzung an der Sparkasse) nicht überlastet wird. Weitere Vorteile der Ampel gegenüber einem Kreisel, der statisch sei und es nicht erlaube, auf künftige Entwicklungen zu reagieren, seien ein sicherer Fußgängerüberweg und die mögliche Priorisierung von Bussen.Kurz wurde über die mögliche Einbindung der Sparkassenkreuzung diskutiert, die der Planer allerdings als verfrüht bezeichnete. Gerhard Faltermeier (MW B-G) warf ein, dafür sei man ohnehin nicht zuständig, weil hier zwei Staatsstraßen aufeinander treffen. „Wir haben die zweite Meinung gehört, die Fragen beantwortet. Die Ampel ist die einzig funktionable Lösung”, so Bürgermeister Markus Winklhofer (CBV, CSU), der den Gemeinderat um einen Beschluss zur Weiterführung der Ampelplanung bat. Den bekam er. Einstimmig.