28 Personen sind im vergangenen Jahr in Nordschwaben im Straßenverkehr ums Leben gekommen. Sieben weniger als im Vorjahr. Dennoch betont auch die Polizei: „28 Verkehrstote sind 28 Menschen zu viel.” Am Donnerstag hat das Präsidium Schwaben-Nord seine Verkehrsunfallstatistik 2023 veröffentlicht. Insgesamt nahm die Anzahl der Verkehrsunfälle zu.
„Alle 20 Minuten ereignete sich ein Verkehrsunfall. Alle zwei Stunden wurde dabei ein Mensch verletzt”, rechnet das Augsburger Präsidium vor. Im vergangenen Jahr sei die Zahl der polizeilich aufgenommenen Verkehrsunfälle in Nordschwaben gegenüber dem Vorjahr um 5,7 Prozent auf 26.653 angestiegen. 2022 passierten insgesamt 25.217 Unfälle. Im Zehn-Jahres-Vergleich liegen beide Werte unter dem Höchststand von 28.134 Unfällen, den die Polizei im Vor-Corona-Jahr 2019 verzeichnete. Positiv sei zudem, dass auf Nordschwabens Straßen weniger Menschen bei Unfällen starben oder verletzt wurden. Was die Anzahl der im Straßenverkehr verletzten Personen betrifft, haben die Beamten im Jahr 2023 einen Rückgang von 2,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr festgestellt. 2022 hatte es 4358 Verletzte gegeben, 2023 waren es 4262 Verletzte. Die Zahl der Verletzten liege mit 13,1 Prozent weniger „deutlich unter dem Höchststand des Jahres 2019”, betont die Polizei. Trotz des Anstiegs der Unfallzahlen sei im vergangenen Jahr die Anzahl der Schwerverletzten um rund 13,3 Prozent auf 469 gesunken.
Weiterhin „auf hohem Niveau”, mit einer Anzahl von 1510, blieben Verkehrsunfälle mit Rad- beziehungsweise Pedelecfahrern, bilanziert die Polizei. Von den 28 Unfalltoten insgesamt waren zehn Menschen mit einem Fahrrad oder Pedelec unterwegs, als sie verunglückten. Sieben Menschen wurden bei Verkehrsunfällen unter Alkohol- oder Drogeneinfluss getötet. 61 Prozent der tödlichen Verkehrsunfälle ereigneten sich außerhalb geschlossener Ortschaften.
Hauptunfallursachen für schwere Unfälle seien weiterhin die Nichtbeachtung der Vorfahrt (70 Fälle) und überhöhte Geschwindigkeit (66 Fälle), erklärt das Präsidium. Bei der Gesamtzahl aller Verkehrsunfälle seien ungenügender Sicherheitsabstand und Fehler beim Abbiegen und Wenden die häufigsten Unfallursachen.
„Sehr erfreulich” sei zudem, dass die Verkehrsunfälle mit Kindern 2023 weniger wurden. „Es kam kein Kind im Straßenverkehr ums Leben”, hebt die Polizei hervor. Dies zeige, wie wichtig die Verkehrsprävention in Kindergärten und Schulen sei. Im vergangenen Jahr schulte die Polizei in der Region mehr als 8.100 Kinder in den Jugendverkehrsschulen. „Wir werden auch weiterhin alles daransetzen, unsere jüngsten Verkehrsteilnehmer gut auf eine sichere Teilnahme am Straßenverkehr vorzubereiten.” (jaf)
In der Stadt Augsburg krachte es 2023 ebenfalls häufiger als im Vorjahr. Insgesamt ereigneten sich 10.064 Unfälle. Gegenüber 2022 bedeutet dies einen Anstieg von etwa sechs Prozent. 1555 Menschen wurden bei den Verkehrsunfällen in Augsburg verletzt. Drei Menschen starben.
Im Augsburger Land gab es im vergangenen Jahr 6290 Verkehrsunfälle. Im Jahr zuvor waren es 6127 Unfälle. Im Jahr 2023 wurden 991 Menschen bei Unfällen im Landkreis verletzt. Fünf Personen kamen ums Leben.