Ehemaliger Spitzenreferee Knut Kircher erzählt beim Lehrabend, was für Nachwuchs-Schiris wichtig ist und warum er einst mit dem FCA litt.
Knut Kircher bläst in eine Trillerpfeife, die einen kurzen schrillen Ton ausstößt. Dem Pfiff ist allerdings keine überharte Grätsche vorausgegangen oder ein taktischer Trikotzupfer - wie so oft in Kirchers 15 Jahre währender Karriere als Bundesliga-Schiedsrichter. Kircher bewirkt damit schlicht, dass es schlagartig mucksmäuschenstill wird im Voglbräu in Inchenhofen. Dann sendet Kircher dieses verschmitzte Lächeln in den Saal, das ihn zu einem der bekanntesten Referees Deutschlands machte. Von diesem Moment an haften mehr als 60 Augenpaare für den Rest des Abends wie der Ball an Lionel Messis Füßen auf dem Mann im flamingofarbenen Poloshirt, der gestenreich und deutlich spricht. Zugegeben, den 1,96 Meter in die Höhe gewachsenen Mann mit dem Bürstenhaarschnitt zu übersehen, ist schwierig. Seine Körperlänge kam ihm freilich auch in seiner Laufbahn in Deutschlands Fußball-Eliteklasse zupass. Doch Größe allein reicht lange nicht aus.