Seit kurzem ist auch die Räuber-Kneißl-Museumshütte vor der Kirche in Sulzemoos zugänglich. Sie setzt sich kritisch mit der Kindheit und Jugend des Mathias Kneißl auseinander. Infotafeln erzählen über die Eltern und Geschwister sowie über die Schulzeit des Schachermüller-Hias, der 1902 unter anderem wegen zweier Morde und seiner Raubzüge durchs Dachauer und Aichacher Land hingerichtet wurde. Kinder können in der Museumshütte auf historischen Schulbänken Platz nehmen, auf Schiefertafeln schreiben, so wie Mathias Kneißl geschrieben hat, und sich an der Hörstation die Geschichte des Räubers erzählen lassen. Bürgermeister Johannes Kneidl bedankte sich bei der Eröffnung besonders bei der Historikerin Annegret Braun. Sie hatte die Idee für die Hütte und begleitete das Projekt wissenschaftlich. Das Konzept der Museumshütte sei auf Familien und Kinder ausgerichtet. In der Hütte gibt es auch Scherenschnitte der einzelnen Familienmitglieder und deren Lebensgeschichten dazu. An einer Hörstation können Texte aus Original-Quellen abgehört werden, etwa Zitate der Gendarmen, die Kneißl wegen Schulschwänzens abgeholt haben, oder Beurteilungen seines Lehrers. Die Lebensgeschichte Kneißls wird dabei in sieben Kapiteln von zwei Kindern erzählt. Die promovierte Historikerin freut sich, dass es schon Anfragen von Vorschulkindergruppen gibt, die die Museumshütte besuchen wollen. fh