Am Montagnachmittag waren Betrüger mit der Masche Schockanruf in Dachau erfolgreich. Das teilte die Dachauer Polizei gestern mit. Eine Rentnerin aus Dachau in der Augustenfelder Straße übergab wertvolle Schmuckstücke im oberen vierstelligen Wert an einen Betrüger. Als die Kriminellen versuchten ihren Beutewert nochmals mit Bargeld aufzustocken, verhinderte der hinzukommende Ehemann eine zweite Übergabe und informierte die Polizei.

Die Masche ist laut Polizei immer die gleiche: Das Opfer erhält zunächst einen Anruf einer unbekannten Person, die sich oftmals als Polizeibeamter, Staatsanwalt oder Rechtsanwalt ausgibt. Mit der Lüge, dass Verwandte einen schweren Unfall verursacht hätten, bei dem eine Person getötet wurde, setzen sie ihr Gegenüber am Telefon unter Druck. Nur mit einer sofortigen Übergabe von Bargeld könne geholfen werden. So lief es auch in diesem Fall ab, wie die Polizei skizziert: Der 79-jährigen Dachauerin wurde kurz vor 15 Uhr am Montag am Telefon von einem vermeintlichen Polizeibeamten mitgeteilt, dass ihr Sohn einen schweren Verkehrsunfall verursacht hätte, bei dem ein Kind getötet wurde. Ihr Sohn könne einer sofortigen Haftstrafe nur durch eine unverzügliche Bargeldzahlung entgehen. Da die Rentnerin kein Geld zu Hause hatte, zeigten sich die Betrüger zunächst auch mit der Übergabe von Schmuck einverstanden.

Doch nach der erfolgten Schmuckübergabe, erhielt die Rentnerin erneut einen Anruf von den Betrügern. Sie wurde nun aufgefordert Bargeld beizubringen, da der übergebene Schmuckwert nicht ausreiche. Der gerade noch rechtzeitig nach Hause kommende Ehemann bemerkte das Betrugsgebaren und verhinderte eine zweite Übergabe. Er informierte sofort die Polizei.

Die Kriminalpolizei Fürstenfeldbruck ermittelt und bittet um Hinweise unter der Telefonnummer 08141-612-0.

Das Polizeipräsidium Oberbayern Nord kündigt an, am Mittwoch mit einer groß angelegten Präventionsaktion in mehreren Landkreisen, darunter auch Dachau, gezielt das Gespräch mit den Bürgerinnen und Bürgern suchen, um Aufklärungsarbeit zu diesen Betrugsmaschen zu leisten. Informationen zum Thema Schockanruf und Betrug über Messenger-Dienste findet man im Internet auf den Seiten der Präventionskampagnen „Leg auf!“ und „Lösch das!“.