„Die erste Halbzeit war super”, rekapitulierte der noch immer am Sprunggelenk verletzte FCP-Spielertrainer Nikola Jelisic, nachdem seine Kritik am Samstag doch recht deutlich ausgefallen war. „Die Jungs hatten das umgesetzt, was wir ihnen vorgegeben hatten”, sagte der 27-jährige gebürtige Münchner weiter, „an dieser Leistung werden sie jetzt gemessen.”

Es waren weitaus mehr als nur Nadelstiche, die der Regionalligist aus dem Dachauer Hinterland auf Platz 4 des weitläufigen Audi-Sportparks in der ersten Hälfte setzte. In manchen Phasen war von einem Klassenunterschied nichts zu sehen. Mit schnellem und schnörkellosem Spiel überrumpelten die FCP-Außen Ryosuke Kikuchi (rechts) und Halit Yilmaz (links) ein ums andere Mal die Ingolstädter Außenverteidiger und sorgten so für gefährliche Aktionen im FCI-Strafraum.

Die linke Pipinsrieder Seite war auch Ausgangspunkt des Führungstreffers. Yilmaz bediente den stets präsenten und sehr auffälligen Belmin Idrizovic, der mit einer feinen Körpertäuschung Valmir Sulejmani ins Leere laufen ließ und mit einem feinen 20-m-Schuss aus halblinker Position genau ins rechte Eck traf (0:1, 36.). Ein herrlicher Treffer, der auch anscheinend bei FCI-Boss Peter Jackwerth Gefallen gefunden hat, weil sich dieser sofort via Internet über die Vita des FCP-Neuzugangs aus Donaustauf kundig gemacht hat.

Der knappe Pausenvorsprung war nicht einmal unverdient, da sich der Dorfklub auch noch weitere gute Möglichkeiten erspielte. Yilamz hatte unmittelbar vor der Pause das 2:0 auf dem Schlappen, als er Jalen Hawkins entwischte, sein Schuss touchierte noch den rechten Außenpfosten (42.). Die Pipinsrieder überzeugten bis dahin mit viel Einsatzbereitschaft und Leidenschaft in den Zweikämpfen. Und wenn dann mal die Ingolstädter doch freie Schussbahn hatten, klärte entweder Torhüter Daniel Witetschek (gegen Patrick Schmidt/10.) oder Fabian Willibald mit einer klasse Tat auf der Linie (gegen Moussa Doumbouya/40.).

Zum zweiten Abschnitt erhöhte der Zweitliga-Absteiger, der in der Pause kräftig durchwechselte, die Schlagzahl deutlich. Nach knapp einer Stunde kam er zum Ausgleich. Nach einer Flanke von Felix Keidel hatte Witetschek den Ball schon mehr oder weniger in den Händen, als er von Doumbouya leicht angegangen wurde. „Ein klares Foul”, beschwerte sich hinterher Witetschek. Die Pfeife von Referee Felix Grund blieb stumm und vom Kopf des Neuzugangs von Hannover 96 trudelte die Kugel über die Linie (1:1/57.). Der Stürmer aus Guinea hatte auch schon am Samstag gegen Eichstätt den 1:0-Siegtreffer erzielt.

Vielleicht waren's die Wechsel zur zweiten Hälfte und nach dem 1:1, dass der FCP nun nicht mehr an den starken ersten Durchgang anknüpfen konnte. „Die Vorgaben wurden nicht mehr umgesetzt, wir hatten auch zu große Abstände”, kritisierte Jelisic. Doch aus dem Spiel heraus ließen die Pipinsrieder keine weiteren Gegentore mehr zu. Das 2:1 und 3:1 der Ingolstädter resultierte nach Kopfballtreffern von Schmidt (64.) und Nils Röseler (84.) jeweils nach Ecken.

FC Pipinsried: Witetschek - Langen (72. Dzemailji), Willibald, Rauscheder (46. Greifenegger), Dzemailji (58. Keßler) - Kikuchi (46. Ricter), Daniel Jelisic (58. Grotz), Idrizovic, Yilmaz (58. Agbowo) - Pigl (66. Jike), Jike (46. Milican).

Tore: 0:1 Idrizovic (36.), 1:1 Dombouya (57.), 2:1 Schmidt (64.), 3:1 Röseler (84.) - SR: Grund (Haidlfing) - Zuschauer: 250 - Gelbe Karte: Schmidt.