Den Auftakt zur neuen Theatersaison machte am Samstag ein Theaterabend im Martini-Park, der Hauptspielstätte des Augsburger Staatstheaters während der aktuellen Sanierung des Großen Hauses. Zu sehen gab es „Drei Schwestern in Moskau” nach Anton Tschechow mit Beteiligung einer aus der Ukraine geflüchteten Gastschauspielerin. Während diese Inszenierung bereits in der vergangenen Spielzeit zu sehen war, zeigt das Staatstheater nun zwei Premieren.

Ein „Kult-Musical” sei „Hedwig and the Angry Inch”, betont das Staatstheater in seiner Ankündigung. Am kommenden Freitag, 15. September, um 19.30 Uhr feiert das Stück auf der Brechtbühne im Gaswerk Premiere. Einen Tag später, am Samstag, 16. September, ebenfalls um 19.30 Uhr, folgt mit „Linda” die erste Premiere der Saison mit dem großen Schauspiel-Ensemble auf der Bühne des Martini-Parks.

Beide Inszenierungen befassen sich mit Hauptfiguren, die mit sich und den Herausforderungen des Lebens – auf sehr unterschiedliche Weise – hadern, beschreibt das Staatstheater: „Auf der einen Seite Hedwig, eine ursprünglich aus Ost-Berlin stammende Rock-and-Roll-Dragqueen, die dem Publikum bei einem Konzert ihre Lebensgeschichte erzählt, auf der anderen Seite Linda, eine scheinbar perfekte Karriere-Frau auf dem Zenit ihres Erfolgs, deren Fassade dank midlife-crisis-geplagtem Ehemann, pubertierenden Töchtern und jüngeren Kolleginnen massiv zu bröckeln beginnt.”

Die Geschichte von „Hedwig” verfasst hat der amerikanische Autor, Regisseur und Schauspieler John Cameron Mitchell, die Musik und die Gesangstexte zu dem Rockmusical stammen von Stephen Trask. Uraufführung des Stücks war 1998, danach startete das Musical „eine einmalige Erfolgsgeschichte”, so das Theater. Innerhalb weniger Jahre wurde „Hedwig” vom Off-Broadway-Geheimtipp zu einem Hit am Broadway selbst, unter anderem mit Neil Patrick Harris, bekannt als Barney Stinson in der Serie „How I Met Your Mother”, in der Rolle der Dragqueen Hedwig. In Augsburg spielt Thomas Prazak die Hauptrolle. Die Live-Musik steuern Stefan Leibold, Jonas Horche, Tilman Herpichböhm und Niklas Rehle als Band „The Angry Inch” bei. Regie führt Cornelia Maschner.

Das Schauspiel „Linda” stammt von der zeitgenössischen, britischen Autorin Penelope Skinner, die mit diesem Stück ihren Durchbruch auf den großen englischsprachigen Bühnen feierte, beispielsweise am „Royal Court Theatre” in London. Am Staatstheater Augsburg führt Amina Gusner Regie, die zuletzt für ihre Inszenierung „Nein zum Geld!” gute Kritiken bekam. Hauptdarstellerin Natalie Hünig zeigt in ihrer Rolle als Linda, wie die mondäne Glamour-Welt einer erfolgreichen Geschäftsfrau, Mutter und Ehefrau Schritt für Schritt in sich zusammenfällt.

Weitere Informationen und alle Termine gibt es unter staatstheater-augsburg.de. Tickets für die gesamte Saison 2023/24 sind beim Besucherservice des Staatstheater Augsburg erhältlich, unter Telefon 0821 324-49 00, per E-Mail an tickets@staatstheater-augsburg.de, persönlich an der Theaterkasse am Rathausplatz oder online unter staatstheater-augsburg.de/spielplan. (jaf)