Der Jahresrückblick 2023 der Aichacher Zeitung

Konflikt in der Augsburger CSU geht weiter: Wahlen im Ortsverband Bergheim verschoben

Die Schwierigkeiten im CSU-Ortsverband Bergheim scheinen behoben – zumindest formal wurde eine Lösung gefunden: Der für Donnerstag angesetzte Wahltermin wurde verschoben auf den 8. Mai.

Das Problem war, dass zwei Jahre im Vorfeld des Wahltermins keine Ortsvorstandssitzungen stattgefunden hatten. Daher war der Status aller in dieser Zeit aufgenommenen Mitglieder, deren Wohnsitz nicht in Bergheim liegt, ungeklärt. Mit kurzfristig anberaumten Vorstandssitzungen sowohl im Kreis-, wie im Ortsverband, ließ sich nun zumindest der Mitgliedsstatus klären: Alle wurden aufgenommen und sind nun Mitglieder – mit einer Einschränkung: Erst nach zwei Monaten genießen die Neumitglieder auch das aktive Wahlrecht, das heißt: Im Mai dürfen sie nicht mitwählen.

Auch wenn formal damit alles geregelt scheint, bleibt im CSU-Kreisverband West die Situation problematisch. Dort hat Kulturmanagerin Iris Steiner den jetzigen Vorsitzenden Leo Dietz herausgefordert und will ihn im Juni als Kreisverbandschef ablösen.

Mittlerweile ist es ein offenes Geheimnis, dass parteiinterne Gegner Dietz gerne ablösen würden. Gegenüber der StadtZeitung räumt Iris Steiner ein, sie sei „mehrfach gebeten worden, weil es im Kreisverband West anscheinend den Wunsch nach einer Alternative gibt“. Diese Auseinandersetzung ist noch längst nicht ausgestanden, genauso wenig der Streit in Bergheim. Hier ist nämlich nicht klar, wer die Nachfolge Hubert Goßners antreten wird. Der will nach eigenem Bekunden aufhören. Ein möglicher Kandidat wäre: Tobias Schley. Zumindest hat er sich am Donnerstag lautstark zu Wort gemeldet.

Schley war nach einer Verurteilung wegen Körperverletzung und Beleidigung 2012 aus der CSU ausgetreten und im Dezember 2014 in aller Stille wieder zurückgekehrt – aufgenommen von Hubert Goßner in den Ortsverband Bergheim. Schley war vor seiner Verurteilung Vorsitzender des Kreisverbands West. Bei den Wahlen in Bergheim vor zwei Jahren hatte er es nicht in den Ortsvorstand geschafft – er war an Leo Dietz und dessen Unterstützern gescheitert. Es liegt nahe, dass die aktuellen Querelen mit dieser Wahl zu tun haben. Und auch der gegen Dietz um den Kreisverbandsvorsitz unterlegene Thorsten Große soll mitmischen. Angeblich steckt er hinter der Kandidatur Steiners. Sicher ist nur: In der CSU bleibt es spannend.


Markus Höck
Markus Höck

Redakteur Augsburg-Redaktion

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