Der Jahresrückblick 2023 der Aichacher Zeitung
Veröffentlicht am 18.01.2023 11:12

Kita kommt nach Bergen

Bereits mehrfach hat sich der Affinger Gemeinderat mit verschiedenen Standorten für einen Kita-Neubau beschäftigt. In der Sitzung am Dienstag fiel die Entscheidung: Die Einrichtung für vier Gruppen kommt nach Bergen.

Dort hat die Gemeinde zwischen der Realschul-Turnhalle und der bereits bestehenden Kita ein Grundstück, auf dem ein Bau laut Machbarkeitsstudie realisierbar ist. Das präsentierte Bauamtsleiter Ralf Scherbauer den Räten bereits im Oktober. Allerdings gab es damals Sorgen, ob die Außenspielfläche für dann 70 Kinder mehr noch ausreichend sei. Den Vorgaben nach ist sie das.

Allerdings wurden in der Zwischenzeit auch andere Standorte geprüft. Die Kita auf zwei Grundstücken im Baugebiet Weberanger zu errichten, die eigentlich für Mehrfamilienhäuser vorgesehen waren, fand im Rat wenig Anklang. Noch näher betrachtet wurde das Geldände an der Alten Wertstoffsammelstelle. Weil das allein aber auch zu klein erschien, ging es nun vor allem um das Areal westlich davon.

In der Dezembersitzung regte der Rat an, die Gemeinde soll prüfen, ob man auf dem "Biotop", das für manche eher einem "Gestrüpp" gleicht, Baurecht schaffen könne. Das das eher schwierig werden könnte, legte Bauamtsleiter Scherbauer den Räten dar. Bevor die Kläranlage in Anwalting gebaut wurde, stand dort die Mühlhausener Kläranlage. Weil es für Anwalting eine Ausgleichsfläche brauchte, wurde die alte Kläranlage als "ökologische Ausgleichsfläche" ausgewiesen. Eine Verlegung wurde schon bei der Aufstellung des Bebauungsplans Weberanger verworfen, weil dann eine doppelt so große Ausgleichsfläche, ebenfalls in der Nähe hätte geschaffen werden müssen. "Es ist eben nicht nur Gestrüpp", betonte Scherbauer.

Außerdem wies er darauf hin, dass das "Biotop" in der Vergangenheit bei Starkregenereignissen als "Notüberlauf" genutzt wurde. Außerdem ist das Areal der ehemaligen Wertstoffsammelstelle, wo sich auch eine Abwasserpumpstation befindet, aus Abwassertechnischer Sicht ungeeignet.

Dass die alte Wertstoffsammelstelle für die Kita damit ausscheidet, war relativ schnell klar. Für Josef Tränkl, der sich als "großen Verfechter" des Standorts bezeichnete, fand: "Mit Blick auf die Zeit kommt dann nur noch Bergen in Frage". In Betrieb gehen soll die neue Kita im September 2024. Das sei auch ohne die Aufstellung eines Bebbauungsplans, der am Mühlhausener Standort nötig gewesen wäre, eine große Herausforderung, fand Scherbauer.

Marlene Theiner vom Büro OPLA, das mit dem Bebauungsplan "Am Weberanger" war, erklärte, das das Areal der alten Kläranlage, schon damals ein "sehr, sehr großes Thema" war. Während des Verfahrens sei herausgekommen, dass es sich um eine "Ökokatasterfläche" handle, woraufhin man das Gebiet ausgeklammert habe.

Josef Schmid (FWGA) fühlte sich durch die Ausführungen bestätigt: "Das Regenüberlaufbecken und die Ausgleichsfläche waren lange bekannt, nur wollten es viele nicht glauben", meinte er. Das wiederum wollte Josef Tränkl nicht so stehen lassen und auch Bürgermeister Markus Winklhofer merkte an, dass der nötige Ausgleich mit Faktor zwei zuvor so nicht auf dem Tisch lag. "Deshalb haben wir es ja nochmal angeschaut", so der Bürgermeister. Gerhard Faltermeier (WG▎M-B) hätte es "schön gefunden", wenn man schon im Oktober gewusst hätte, das der Regenüberlauf noch in Gebrauch ist. Außerdem fand er es "interessant eine ökologische Ausgleichsfläche mit Betonbrocken drin" zu haben.

Letztendlich entschied sich die Mehrheit für den Kita-Standort in Bergen und gab einen Vorentwurf in Auftrag.

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