Der Jahresrückblick 2023 der Aichacher Zeitung

Gegen Antisemitismus: Staatstheater plant 24-stündige Solidaritätsveranstaltung

In einer 24-stündigen Lesung will sich das Staatstheater Augsburg solidarisch mit Israel zeigen. (Symbolfoto: Maximilian Tauch)
In einer 24-stündigen Lesung will sich das Staatstheater Augsburg solidarisch mit Israel zeigen. (Symbolfoto: Maximilian Tauch)
In einer 24-stündigen Lesung will sich das Staatstheater Augsburg solidarisch mit Israel zeigen. (Symbolfoto: Maximilian Tauch)
In einer 24-stündigen Lesung will sich das Staatstheater Augsburg solidarisch mit Israel zeigen. (Symbolfoto: Maximilian Tauch)
In einer 24-stündigen Lesung will sich das Staatstheater Augsburg solidarisch mit Israel zeigen. (Symbolfoto: Maximilian Tauch)

Mit einer 24-stündigen Lesung von Lion Feuchtwangers großer „Josephus-Trilogie” will sich das Staatstheater Augsburg solidarisch mit Israel zeigen und ein Zeichen gegen Antisemitismus setzen. „Mehr als sieben Wochen nach dem mörderischen Terror-Angriff sind noch immer Geiseln in der Gewalt der Hamas. Die durch nichts zu rechtfertigenden Gewalt-Exzesse in Israel haben uns zutiefst erschüttert”, sagt Staatsintendant André Bücker. Die Lesung im Moritzsaal, die maßgeblich von Mitgliedern des Schauspiel-Ensembles und Mitgliedern der Augsburger Philharmoniker gestaltet wird, beginnt am Samstag, 16. Dezember, um 14 Uhr und dauert 24 Stunden. Am Sonntag, 17. Dezember, findet zudem eine international besetzte Veranstaltung der Jerusalem Lyric Opera statt, bei der Staatsintendant André Bücker ein Grußwort sprechen wird. „Dass wir uns solidarisch zeigen, gebietet nicht allein unsere historische Verantwortung, sondern die Menschlichkeit”, so Bücker.

In seiner dreibändigen „Josephus-Trilogie” beschreibt Lion Feuchtwanger das Wirken des jüdischen Historikers Flavius Josephus oder Joseph Ben Matthias, der 37 bis um das Jahr 100 lebte. Er spiegelt in der Gestalt des Josephus die Geschichte des jüdischen Intellektuellen in Zeiten von Antisemitismus und Nationalismus wider. Die Trilogie ist das wohl persönlichste Werk Feuchtwangers, mit dem er zur eigenen Herkunft zurückkehrte. Obgleich in den Jahren 1932 bis 1942 geschrieben, seien die drei Romane „Der jüdische Krieg”, „Die Söhne” und „Der Tag wird kommen” heute von erschreckender Aktualität, so das Staatstheater Augsburg in der Einladung zu der Lesung, die in Kooperation mit der Moritzkirche und dem Friedensbüro der Stadt Augsburg veranstaltet wird.

Im Augsburger Moritzsaal soll für die Zeit der 24-stündigen Lesung ein Begegnungs- und Gedenkraum für alle geschaffen werden. Ob 10 Minuten oder 24 Stunden, alle sind zur Teilnahme an der Lesung eingeladen. Interessierte können sich zudem am Programm beteiligen: Es besteht die Möglichkeit, selbst einen Teil des Romans vorzulesen oder die Veranstaltung durch einen musikalischen Beitrag mitzugestalten. Ebenso dürfen Speisen für ein gemeinsames Friedensmahl mitgebracht werden. Anmeldung und Infos unter schauspiel@staatstheater-augsburg.de. (pm)

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