Der Jahresrückblick 2023 der Aichacher Zeitung
Veröffentlicht am 10.04.2022 20:44

„Elf Pipinsrieder Freunde” Regionalliga Bayern

Der nächste Verletzte:   Nach einem Zusammenprall mit dem Schweinfurter Thomas Haas wurde der Pipinsrieder Mittelfeldspieler Paolo Cipolla mit Verdacht auf Nasenbeinbruch kurz vor Spielende von Mitspieler Faton Dzemaijli (links, daneben Halit Yilmalz) sowie Sanitätern und einem Schweinfurter Betreuer vom Platz getragen.	Foto: Michael Horling (Foto: Michael Horling)
Der nächste Verletzte: Nach einem Zusammenprall mit dem Schweinfurter Thomas Haas wurde der Pipinsrieder Mittelfeldspieler Paolo Cipolla mit Verdacht auf Nasenbeinbruch kurz vor Spielende von Mitspieler Faton Dzemaijli (links, daneben Halit Yilmalz) sowie Sanitätern und einem Schweinfurter Betreuer vom Platz getragen. Foto: Michael Horling (Foto: Michael Horling)
Der nächste Verletzte: Nach einem Zusammenprall mit dem Schweinfurter Thomas Haas wurde der Pipinsrieder Mittelfeldspieler Paolo Cipolla mit Verdacht auf Nasenbeinbruch kurz vor Spielende von Mitspieler Faton Dzemaijli (links, daneben Halit Yilmalz) sowie Sanitätern und einem Schweinfurter Betreuer vom Platz getragen. Foto: Michael Horling (Foto: Michael Horling)
Der nächste Verletzte: Nach einem Zusammenprall mit dem Schweinfurter Thomas Haas wurde der Pipinsrieder Mittelfeldspieler Paolo Cipolla mit Verdacht auf Nasenbeinbruch kurz vor Spielende von Mitspieler Faton Dzemaijli (links, daneben Halit Yilmalz) sowie Sanitätern und einem Schweinfurter Betreuer vom Platz getragen. Foto: Michael Horling (Foto: Michael Horling)
Der nächste Verletzte: Nach einem Zusammenprall mit dem Schweinfurter Thomas Haas wurde der Pipinsrieder Mittelfeldspieler Paolo Cipolla mit Verdacht auf Nasenbeinbruch kurz vor Spielende von Mitspieler Faton Dzemaijli (links, daneben Halit Yilmalz) sowie Sanitätern und einem Schweinfurter Betreuer vom Platz getragen. Foto: Michael Horling (Foto: Michael Horling)

Am Namen Meris Skenderovic lassen sich die Unterschiede festmachen. Er blieb über 90 Minuten als sechster Wechselspieler beim FC 05 außen vor. Und das als 16-facher Torschütze, die Nummer vier der gesamten Regionalliga. Die seit Samstag wieder alte und neue Nummer eins der Regionalliga-Kanoniere hatte entscheidenden Anteil am 3:0. Denn die ersten beiden Treffer erzielte der schon 37 Jahre alte Adam Jabiri. „Einer wie er schlägt dann halt auch eiskalt zu”, weiß Gästetrainer Andreas Pummer, der gerade beim 2:0 Jabiri schräg im Torraum neben Dominik Wolfsteiner fliegen sah. „Wie ,Jabbo' sich im Zentrum löst”, staunte Torhüter Alex Eiban über die Fähigkeiten seines einstigen Teamkollegen, „aber wir laden ihn halt auch super ein!” Pipinsrieds Keeper wurde an alter Wirkungsstätte nach dem Spiel geherzt und schwärmte von den Zeiten mit den beiden Pokalsiegen. „Verdient war der Sieg, klar. Aber die Höhe ärgert mich”, gab Eiban zu.

Auch Pablo Pigl wäre gerne nach Schweinfurt zurückgekehrt. Er aber gehörte zu den vier an Corona erkrankten Akteuren. „Wenn wir fünf gehabt hätten, wäre eine Absage möglich gewesen”, ärgerte sich Pummer über die Regularien. Langzeitverletzte und den ebenfalls ehemaligen Schweinfurter Nikola Jelisic (Gelbsperre) musste der FCP ersetzen - und nun kommt wohl auch Paolo Cipolla auf die Absentenliste hinzu. Der Mittelfeldspieler prallte in der 85. Minute mit Thomas Haas zusammen, zog sich einen Cut im Gesicht zu, wurde lange behandelt und kam mit Verdacht auf Nasenbeinbruch ins Krankenhaus. Schiedsrichter Johannes Hamper pfiff die längst entschiedene Partie gar nicht mehr an. Im Nachholspiel gegen Bayern München 2 am Mittwoch und dann gegen Aschaffenburg dürfte die Personallage nicht wesentlich besser sein. „Im Moment müssen wir schauen, dass wir von Spiel zu Spiel das Beste rausholen”, weiß Eiban.

„Die ersten 20 Minuten waren wir sehr gut im Spiel und hatten ja auch Riesenchancen”, machte Pummer seiner Mannschaft ein dickes Kompliment für das gesamte Auftreten. In der zwölften Minute brachte der gerade erst aus der Quarantäne gekommene, 90 Minuten durchhaltende Lucas Schraufstetter frei vor dem Tor den Ball nicht unter Kontrolle. Und nach einer halben Stunde und einem Fehlpass von Kevin Fery lief Eren Emirgan alleine auf Keeper Bennet Schmidt zu und schoss vielleicht 20 Zentimeter am Tor vorbei. „Wenn wir das 1:0 machen, dann wird es ein richtig ekliges Spiel für die Schweinfurter”, glaubt Pummer, „aber das wurde es ja auch so.”

„Dass es für Pipinsried irgendwann schwer wird, damit haben wir gerechnet. Und mit dem 1:0 war für uns erst einmal der Druck weg”, wusste Schweinfurts Interimscoach Jan Gernlein. Jabiri köpfte das 1:0, fortan nahm das Spiel seinen Lauf. Vor allem nach der Pause, in der sich sieben „Schnüdel” auf dem Platz aufwärmten, während die andere Hälfte des Feldes leer blieb.

„Uns war klar, dass da elf Regionalligaspieler beim Gegner auf dem Platz sind, dass die Körner aber irgendwann schwinden. Wir haben den Ball gut bewegt und wussten, dass wir dafür irgendwann belohnt werden”, analysierte Gernlein das Geschehen bei seiner Heimpremiere als Chefcoach.

Für Pipinsried bestand eigentlich nur dann eine Chance auf drei Punkte, wenn Gernlein auch noch Skenderovic als sechsten Spieler eingewechselt hätte. Doch der 29-Jährige erinnerte sich an Wolfsburgs Ex-Coach Mark van Bommel und tat es dem Holländer nicht gleich.

1. FC Schweinfurt 05: Schmidt - Billick (60. Pfarr), Rinderknecht (46. Zietsch), Schuster - Hyseni (69. Haas), Böhnlein, Fery, Kraus, Mc Lemore (77. Grözinger) - Jabiri, Suljic (60. Pieper).

FC Pipinsried: Eiban - Wolfsteiner, Guinari, Langen, Fippl, Dzemaliji - Yilmaz, Schraufstetter, Cipolla - Emirgan, Jike.

Tore: 1:0, 2:0 (33., 63.) Jabiri, 3:0 (84.) Pieper - Schiedsrichter: Hamper (Katschenreuth) - Zuschauer: 276 - Gelbe Karte: Mc Lemore, Suljic, Hyseni, Haas, Zietsch/-.


Von Herbert Walther
north