Einerseits wegen der gerade mal 473 Zuschauer und gähnend leeren Stehrängen. Der Fanblock war auf die Tribüne umzogen, um unter dem Dach vor dem Dauerregen geschützt zu sein, aber auch um schalltechnisch für bessere Stimmung sorgen zu können. Anderseits weil das Team des 29-Jährigen, der einst als Talent von Bayern München zu den Unterfranken gewechselt war, am Samstag mal wieder vorgezeigt bekam, weshalb es wohl runter in die Bayernliga gehen wird. 1:5 hieß es am Ende; die zweite krachende Niederlage des FCP binnen sechs Tagen.

15 Punkte Rückstand auf den Relegationsplatz wird der FCP in den verbleibenden sechs Partien nicht mehr aufholen. „Es braucht ein sehr großes Fußball-Wunder”, gab der offizielle Trainer Enver Maltas hernach zu. Nach einer Partie, in der die Gäste letztlich chancenlos waren, in der aber trotzdem - so seltsam das klingen mag - viel mehr drin war für die Oberbayern.

„So stabil sind die Schweinfurter nicht. Sie haben in dieser Phase geschwommen. Aber wir waren einfach nicht zwingend genug, um zuzupacken”, sprach Paul die Zeitspanne kurz vor und kurz nach der Pause an, in die zwei Chancen fielen, in denen der Dorfklub nach Benedikt Lobenhofers Anschlusstor (40.) zum 2:2 hätte ausgleichen können. Ahanna Agbowo stand in der 42. Minute plötzlich frei vor dem Gehäuse und verzog. Und nach dem Seitenwechsel zögerte Marvin Jike zu lange, statt nach einem Ballgewinn schnell auf das Tor zuzulaufen. Auch da wäre der Weg frei gewesen.

„Wir haben viele Nadelstiche gesetzt und ein Aufbäumen gesehen”, befand Maltas, der ergänzte: „Aber das entschuldigt unser Zweikampfverhalten nicht.” Wenngleich er die generelle Einstellung seiner Elf lobte. „Am Ende des Tages hat es nicht gereicht. Der Gegner war einfach besser.”

Während das frühe 1:0 von Kristian Böhnlein aus einem Abstauber resultierte, weil Pipinsrieds Keeper Daniel Witetschek einen Ball nicht hatte festhalten können, entstand das 2:0 nach Flanke von Pascal Moll und Kopfball von Bejmanin Hadzic. Letzterer staubte nach einem erneuten Fehler der Gästedefensive ab und entschied eine bis Mitte der zweiten Halbzeit offene Partie.

Dass dann auch noch Moll die Flanke von Böhnlein köpfend verwertete und der eingewechselte Malik McLemore mit einem Traumschuss zum 5:1 vollendete, beschreibt Herbert Paul mit „ziemlichen Zerfallserscheinungen. Aber wir haben die letzten Wochen auch extrem viel auf den Deckel bekommen. Und das ist nicht aus den Köpfen zu bekommen.”

FC 05-Coach Marc Reitmaier sprach von einem „verdienten Sieg” aber auch von „einem harten Stück Arbeit”.

1. FC Schweinfurt: Schmidt - Aigner, Billick, Mihaljevic (64. Landeck), Engel - Schmidt, Böhnlein (81. Sturm) - Schwarzholz (67. McLemore), Zietsch (53. Kraus), Moll (79. Fery) - Hadzic.

FC Pipinsried: Witetschek - Greifenegger, Langen, Paul, Dzemailji - Idrizovic (80. Amdouni), Lobenhofer, Grotz, Ahanna Agbowo (65. Ricter) - Yilmaz (80. Kikuchi), Jike.

Tore: 1:0 Böhnlein (16.), 2:0 Hadzic (35.), 2:1 Lobenhofer (40.), 3:1 Hadzic (66.), 4:1 Moll (77.), 5:1 McLemore (82.). - Schiedsrichterin: Söder (Ochenbruck) - Gelbe Karte: Lukas Aigner, Tim Kraus / Faton Dzemailji - Zuschauer: 478.

FC Bayern München 2 - TSV Rain 0:1 (0:1): 0:1 Gutia (15.). Zuschauer: 500.

FC Augsburg 2 - FC Würzburger Kickers 1:3 (0:1): 0:1 Kurzweg (11.), 0:2 Franjic (63.), 0:3 Zaiser (67.), 1:3 Ivanovic (87.).