Der Jahresrückblick 2023 der Aichacher Zeitung
Veröffentlicht am 16.05.2022 21:32

Der Countdown läuft

Wer setzt sich am Ende durch?   Hollenbach mit Stürmer Simon Fischer (linkes Bild) oder Aindling um seinen Kapitän Patrick Modes. 		Fotos: David Libossek/Siegfried Kerpf (Fotos: David Libossek/Siegfried Kerpf)
Wer setzt sich am Ende durch? Hollenbach mit Stürmer Simon Fischer (linkes Bild) oder Aindling um seinen Kapitän Patrick Modes. Fotos: David Libossek/Siegfried Kerpf (Fotos: David Libossek/Siegfried Kerpf)
Wer setzt sich am Ende durch? Hollenbach mit Stürmer Simon Fischer (linkes Bild) oder Aindling um seinen Kapitän Patrick Modes. Fotos: David Libossek/Siegfried Kerpf (Fotos: David Libossek/Siegfried Kerpf)
Wer setzt sich am Ende durch? Hollenbach mit Stürmer Simon Fischer (linkes Bild) oder Aindling um seinen Kapitän Patrick Modes. Fotos: David Libossek/Siegfried Kerpf (Fotos: David Libossek/Siegfried Kerpf)
Wer setzt sich am Ende durch? Hollenbach mit Stürmer Simon Fischer (linkes Bild) oder Aindling um seinen Kapitän Patrick Modes. Fotos: David Libossek/Siegfried Kerpf (Fotos: David Libossek/Siegfried Kerpf)

Fischer braucht die Lautstärke nicht. Er ist auch keiner, der sich in den Vordergrund drängt, der brüllend eine Schiedsrichterentscheidung anprangert oder lospoltert, wenn es mal nicht läuft. Und er ist keiner, der in Ekstase verfällt, wenn der TSV Hollenbach 3:2 in Bubesheim gewinnt, Tabellenführer der Bezirksliga bleibt, die Relegation zum Landesligaaufstieg sicher hat und im Schlussakt noch einen Punkt zum Titel benötigt. „Ich genieße das innerlich sehr”, beschreibt er.

Während also nach dem Schlusspfiff die Spieler zu beinahe unanständig laut aufgedrehten Schlagern den Erfolg, die Sonne und die eine oder andere Kaltschale genossen, verweilte Fischer am Rand - der Ruhepol im Huiabo-Rambazamba.

Wenngleich er schon zugibt, dass der aufregende Meisterschaftskampf „nicht spurlos an einem vorbeigeht”. Anmerken lässt er sich das allerdings nicht. Dass Aindlings Simon Knauer die Titel-Entscheidung in der Schlussphase von Horgau per Rechtsschuss noch einmal vertagte - kommt vor. „Dass zwei Kontrahenten patzen, ist wirklich selten”, ordnet Fischer ein und zieht eine Fußballfloskel heran, die während einer Spielzeit beinahe inflationär benutzt wird, auf Hollenbachs Lage im Saisonfinale allerdings perfekt zutrifft: Der TSV dürfe jetzt nur auf sich selbst schauen. „Den ersten Schritt haben wir gemacht, jetzt müssen wir den zweiten gehen.”

Klingt banal. Doch Fischer weiß, „dass mit Affing ein Derby gegen einen starken Gegner ansteht”. Trainer Daniel Zweckbronner hatte bereits am Samstag gewarnt: „Wenn wir gegen eine Mannschaft spielen, die vorne draufgeht, die mitspielen will und sich nicht wie Bubesheim nur hinten reinstellt, dann steht's zur Halbzeit vielleicht auch mal 2:0 für den Gegner.” Zweckbronner schob hinterher: „Und Affing wird definitiv so ein Gegner sein. Sie werden alles tun, um uns noch zu stoppen.”

Er hatte dabei gewiss die Vorstellung des FCA bei Meisterschaftskonkurrent Aindling vor Augen, mit der sich Affing am Schüsselhauser Kreuz einen 1:0-Sieg verdiente. „Ich hoffe, sie treten am letzten Spieltag so auf wie damals bei uns”, zieht auch Josef Kigle, Fußballchef des TSV Aindling, jenen Aprilabend heran. Kigle weist gleichzeitig darauf hin, dass auch seine Auswahl vor einer kernigen Aufgabe stehe: Mit Ziemetshausen gastiert schließlich jene Mannschaft in Aindling, die den FC Stätzling in der letzten Kurve vor der Zielgeraden ins Kiesbett schubste.

Von dort aus müssen die Friedberger das Rennen um die ersten beiden Plätze als Zuschauer verfolgen. Denn Aindling hat durch den besseren direkten Vergleich mit dem FCS zumindest einen fixen Platz in der Relegation zur Landesliga. Mit Entscheidungsspielen und potenziellen Gegnern befasse er sich nicht, bekräftigt Kigle. Jetzt zählt Ziemetshausen; eigene Aufgabe erledigen und hoffen, dass Affing 13 Straßenkilometer weiter östlich eine mittelschwere Sensation gelingt. Fußballwunder-Beschleuniger werde der TSV dem Lokalrivalen allerdings nicht versprechen. „Vom Verein kommt da nichts”, informiert Kigle, ergänzt aber: „Was die Mannschaft macht, weiß ich nicht.”

Für Fischer spielen Bierkästen, Spanferkel, Kabinenpartys oder was immer Schützenhilfe dieser Tage wert ist, jedenfalls keine Rolle. Der FC Affing werde so oder so hochgradig motiviert sein, prophezeit er und gibt noch ein kleines bisschen Innenleben preis: „Vor so einem Spieltag nicht angespannt sein - das gibt es nicht.” Fischer wird die Begegnung von einem möglichst ruhigen Fleck aus beobachten. Aber wer weiß: Ganz vielleicht gibt sich am Samstag, irgendwann gegen 15.45 Uhr, tatsächlich auch der größte Ruhepol dem Hollenbacher Rambazamba hin. Vor so einem Spieltag nicht angespannt sein - das gibt es nicht”


Von David Libossek
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