Der Jahresrückblick 2023 der Aichacher Zeitung
Veröffentlicht am 28.02.2024 12:04

Das „Fugger und Welser Erlebnismuseum” gibt es seit zehn Jahren

Das „Fugger und Welser Erlebnismuseum” eröffnete vor zehn Jahren im Augsburger Wieselhaus. (Foto: Rudolf Morbitzer)
Das „Fugger und Welser Erlebnismuseum” eröffnete vor zehn Jahren im Augsburger Wieselhaus. (Foto: Rudolf Morbitzer)
Das „Fugger und Welser Erlebnismuseum” eröffnete vor zehn Jahren im Augsburger Wieselhaus. (Foto: Rudolf Morbitzer)
Das „Fugger und Welser Erlebnismuseum” eröffnete vor zehn Jahren im Augsburger Wieselhaus. (Foto: Rudolf Morbitzer)
Das „Fugger und Welser Erlebnismuseum” eröffnete vor zehn Jahren im Augsburger Wieselhaus. (Foto: Rudolf Morbitzer)

Vor zehn Jahren wurde im Augsburger Domviertel das „Fugger und Welser Erlebnismuseum” eröffnet. Der Start des Museums im Jahre 2014 soll 2024 mit einem Jubiläumsprogramm gefeiert werden.

Wie Augsburgs Tourismuschef Götz Beck, einst Initiator des Museums, erklärt, habe die Tourismusgesellschaft Regio 2001 „das Thema Fugger touristisch regelrecht aus der Versenkung geholt”. Damals begann die Vorgeschichte des Museums. Die Zeit der Renaissance spiele im Regio-Marketing seither eine immer stärkere Rolle. Jüngst sei dies durch die von der Regio initiierte „Europäische Fuggerstraße”, eine Kulturreiseroute zwischen Spanien und der Slowakei mit Augsburg im Zentrum, untermauert worden, so Beck, der sich aktuell auch über einen Museumsfilm des „Städel Museums” in Frankfurt zur dortigen Ausstellung „Holbein und die Renaissance im Norden” freut. Denn dieser Film und nicht zuletzt die Ausstellung im renommierten Haus sei „die beste Kampagne, die sich Augsburg wünschen kann”. Was Beck spannend findet: Die Resonanz auf „diese kostenlose Werbekampagne für die Renaissancestadt Augsburg” spüle Gäste ins „Fugger und Welser Erlebnismuseum”. Mehrfach hätten Besucher berichtet, dass die Holbein-Schau sie auf Augsburg aufmerksam gemacht habe. Dass solche Kulturtouristen im „Fugger und Welser Erlebnismuseum” landen, ist für Beck ein Beleg für dessen Relevanz. „Bevor es dieses Museum gab, hat kein Museum einem breiteren Publikum die großen Strömungen dieser Zeit erklärt – die wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Strukturen, die für Augsburg so prägende Nähe zu Italien, die Anfänge der Globalisierung, aber auch die extreme soziale Ungleichheit und die Anfänge der Reformation.”

Dass sich das Museum im Augsburger Domviertel zudem im Laufe der Jahre auch seitab klassischer Tourismusarbeit eine Reputation erarbeitet habe, belege etwa die Einladung zu einer Podiumsdiskussion der Universität Tübingen zum Thema „Koloniales Erbe in Schwaben – wie damit umgehen?”, sagt Beck. Im Zuge dieser Veranstaltung im Februar 2023 sei das durch die stellvertretende Museumsleiterin Katharina Dehner vertretene „Fugger und Welser Erlebnismuseum” als Beispiel für „Best practice” gelobt worden.

Im Jubiläumsjahr stehen nun einige Besonderheiten an. Ganzjährig soll der Fokus des Führungsangebots auf dem Museumsgeburtstag liegen: Jeden vierten Sonntag im Monat, immer um 11 Uhr, lädt das Museum zur Überblicksführung „Von Handel, Geld und Macht”. An jedem zweiten Sonntag im Monat geht es um wechselnde Themen, beispielsweise um Kaiser Maximilian, um Entdeckungs- und Eroberungsfahrten von Vasco da Gama und Kolumbus, um Martin Luthers Kritik an den Augsburger Handelshäusern und um die streng hierarchische Kleiderordnung 1500 – gegen die etwa die Fugger durch ihren Prunk verstießen. Am 21. September wird es laut Museumsleiterin Wiebke Schreier auch wieder eine Museumsnacht geben, in der das Haus die Türen öffnet und ein Geburtstagsprogramm mit Führungen und musikalischen Beiträgen bereithält. (pm/jaf)

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