Ein Plattenladen. Richtige Platten, aus Vinyl, die so schön kratzen und den unvergleichlich warmen Klang haben. Und das mitten in der fränkischen Provinz. Toll.

Damit nicht genug: Der Laden ist gleichzeitig Café und Kneipe, schön im Retro-Stil, wobei das wahrscheinlich nicht einmal Retro, sondern wirklich alt ist. Auf der sympathisch unprofessionellen Homepage steht, man bekomme dort "Beatles und Cappuccino, Stones und Bier, Coltrane und Wein, Zappa und viel mehr". Hmmh, denkt unser Kollege. Er würde fürs erste mal Stones und Bier nehmen, aber vielleicht servieren sie ihm das Bier auch zu Dylan.

Fehlt eigentlich nur noch, dass sie auch Bücher verkaufen. Aber es ist fast noch besser: Der Kneipier ist auch Gründer eines Vereins, der an den großen Schriftsteller der Stadt erinnert, an Ludwig Fels. Der war lange, wie es sich für jeden guten Schriftsteller gehört, mit seiner Heimatstadt über Kreuz, dann ist man sich wieder näher gekommen, und jetzt gibt es in der Kneipe Lesungen, bei denen die Musik, die Fels hörte, aufgelegt wird.

Alles perfekt, denkt unser Kollege, alles, was ihm und den anderen Silberrücken so gefällt, der richtige Platz für einen Buben-Ausflug. Dann, schließlich ist es nicht gerade um die Ecke, schaut er doch mal in dieses Internet, von dem jetzt alle so viel reden. Da vergibt einer nur vier Sterne für die Kneipe, weil sie dort "leider nur etwas ältere Musik spielen."

Breites Grinsen bei unserem Kollegen. Jetzt ist er sicher, dass er da hin muss.

Let the good times roll,

Ihre AZ-Silberrücken