Der Jahresrückblick 2023 der Aichacher Zeitung
Veröffentlicht am 13.03.2014 16:18

Marc Sturm zeigt Fritz Kast an

Dies bestätigte Erich Weberstetter, Sprecher der Aichacher Polizei. Ob es nun tatsächlich einen Ermittlungsauftrag an die Beamten gibt, muss die Staatsanwaltschaft entscheiden. Die könnte das Verfahren auch einstellen.

Gestern nahm Marc Sturm persönlich gegenüber unserer Zeitung ausführlich Stellung. Demnach hat seine Anzeige nichts mit dem ursprünglichen Streit zwischen ihm und Claudia Kast zu tun. Auslöser sei vielmehr das jüngste Schreiben von Fritz Kast an die Stadtratskandidaten und die Ortsverbandsvorsitzenden gewesen, in dem er Sturm unter anderem zum Rücktritt von der Bürgermeisterkandidatur aufforderte. Wie berichtet, sind darin auch massive persönliche Angriffe gegen die Familie Sturms enthalten. „Da wird in den Kernbereich des Privaten eingegriffen. Das geht einfach nicht. Ich habe mich schützend vor meine Familie gestellt, die ich stets komplett aus dem Wahlkampf herausgehalten habe“, so Sturm. Aus diesem Grund habe er diese Anzeige auch nicht publik machen wollen: „Sie hat nichts mit der Kandidatur zu tun“.

Weiterhin gelassen sieht Marc Sturm den beiden Anzeigen des Ehepaares Kast entgegen. Er habe niemanden beleidigt oder verleumdet. Seine Aussagen zu den Facebook-Einträgen der Kasts seien sein persönliches Werturteil und keine Tatsachenbehauptung – insofern bestehe diesbezüglich keinerlei Unterlassungsanspruch. „Es geht nicht um Gesinnung und um Tatsachenbehauptungen, wie es die Straftatbestände der Verleumdung oder üblen Nachrede voraussetzen“, so der Jurist. Dass besagte Einträge von ihm als fremdenfeindlich zu werten waren, steht für Sturm nach wie vor außer Frage. Er halte diese für nicht vereinbar „mit unserem Prinzip einer offenen Gesellschaft“. Für fremdenfeindliche Äußerungen gebe es für ihn keine Toleranz. Sturm: „Wir sind die CSU, nicht die Republikaner oder Pro NRW.“ In der Sache habe es aus diesen Gründen für ihn und das Wahlteam gar keine andere Möglichkeit gegeben, als Claudia Kast zum Rückzug von der Kandidatur auf der Stadtratsliste zu bewegen. Dass es zu der Eskalation kam, bedauert Sturm inzwischen. „Das Prozedere ist diskutabel“, räumte er auf entsprechende Nachfrage ein und sprach von „mangelnder Kommunikation untereinander“.

Dass das Ehepaar nach eigenen Aussagen von CSU-Mitgliedern und Stadtratskandidaten aufgefordert wurde, die Sache nicht auf sich beruhen zu lassen, mag Sturm nicht glauben. Er gehe nach wie vor davon aus, dass das Wahlteam hinter ihm stehe.


Von Robert Edler

Redakteur

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