Der Jahresrückblick 2023 der Aichacher Zeitung
Veröffentlicht am 03.05.2023 20:56

Altersteilzeit vielleicht später

<b>Michael Schweiger</b> (rechts) nahm Gratulationen von Bürgermeister Michael Reiter entgegen. (Foto: Gisela Huber)
Michael Schweiger (rechts) nahm Gratulationen von Bürgermeister Michael Reiter entgegen. (Foto: Gisela Huber)
Michael Schweiger (rechts) nahm Gratulationen von Bürgermeister Michael Reiter entgegen. (Foto: Gisela Huber)
Michael Schweiger (rechts) nahm Gratulationen von Bürgermeister Michael Reiter entgegen. (Foto: Gisela Huber)
Michael Schweiger (rechts) nahm Gratulationen von Bürgermeister Michael Reiter entgegen. (Foto: Gisela Huber)

An Ruhestand denkt Michael Schweiger aus Schmelchen bei Altomünster noch lange nicht, auch wenn er jetzt seinen 85. Geburtstag feierte. „Erst ab 90 geh' ich in Altersteilzeit”, verkündet er. Noch ist er täglich in der von ihm gegründeten Straßenbaufirma unterwegs, schaut auf den Baustellen nach dem Rechten und pflegt die Beziehungen zu Geschäftspartnern und Kunden - auch wenn er den Betrieb längst an seinen Sohn Christian übergeben hat.

Bürgermeister Michael Reiter wünschte ihm weiterhin so viel Unternehmungsgeist und vor allem Gesundheit. Familie wird im Hause Schweiger schon immer groß geschrieben, neben dem Sohn tragen dazu auch die beiden Töchter Silvia und Gisela sowie neun Enkelkinder bei. Auch seine zweite Ehefrau Eleonore, mit der er heuer noch seine Silberhochzeit begehen kann, hat daran ihren Anteil. Seine erste Frau, Maria Kammerer, war 1987 früh verstorben.
Eigentlich hatte Michael Schweiger nach der Schulzeit in Randelsried vor, Landwirt zu werden, wie es seine Vorfahren auch waren. Zusammen mit fünf Brüdern und einer Schwester ist er auf dem elterlichen Hof aufgewachsen und hat dann die komplette Fachausbildung zum Landwirt gemacht. Dazu besuchte er zunächst die Vollzeitberufsschule in Pfarrkirchen, als Dorfkind in der Stadt kein einfaches Unterfangen. Aber er ließ sich nicht unterkriegen, besuchte auch die Waldbauernschule in Hohenkammer, die Landwirtschaftsschule in Aichach, die Landvolkshochschule in der Wies und bekam ein Auslandspraktikum in Schweden zugesagt. Wegen letzterem wurde er auch nicht zur Bundeswehr eingezogen.

„Weil ich keine passende Bäuerin gefunden habe, hab ich mir mit meinem Heiratsgut lieber ein Planierraupe gekauft”, erzählt er lachend. Das war dann der Anfang der Straßenbaufirma, die er schließlich 1964 mit zwei seiner Brüder gegründet hat. Drei Jahre später folgte die Hochzeit mit seiner Frau Maria, die gleichzeitig auch seine erste Angestellte war und Büroarbeiten und Lohnzahlungen übernahm. Michael Schweiger bildete sich an der Straßenbauerschule in Stockdorf fachmännisch weiter und schaffte es innerhalb von acht Jahren, seinen Betrieb auf 100 Mitarbeiter zu vergrößern. Heute sind es über 100. Schwer zu schaffen machten ihm allerdings persönliche Schicksalsschläge: der Tod des Vaters 1972, von zwei Brüdern 1979, der Ehefrau 1987, der Mutter 1995 und schließlich der Schwester 2000, die ihm sehr zusetzten. „Nur durch seine Familie hat er wieder Freude am Leben gefunden”, berichtet seine Tochter Gisela und durch die Arbeit, der er immer fleißig nachging.


Von Gisela Huber
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