Sabine Mair, Bettina Lechner und Petra Alphei waren sich einig, dass der Verein sich neu aufstellen muss, mit anderen Verantwortlichen. Jetzt ist die Mitgründerin Kathi Böhm in die Bresche gesprungen. Sie hatte den Verein bereits in der Vergangenheit geführt. Diözesanvorsitzende Monika Knauer überredete sie, diesen Schritt erneut zu gehen. Sabine Mair bleibt dem Verein als Zweite Vorsitzende erhalten, Petra Alphei und Bettina Lechner sind jetzt Beisitzerinnen. „Überredungskunst” sei hier nötig gewesen, wie es aus Kreisen des Frauenbunds heißt. Was aktuell in Kühbach passiert, kommt in der Vereinslandschaft des Wittelsbacher Landes immer häufiger vor. Vereine retten sich mit Neuwahlen in die nächsten Jahre, nur weil sich Vorstandsmitglieder breitschlagen lassen, sich noch einmal zur Wahl zu stellen. Ob das nachhaltig zum Zusammenhalt beiträgt, ist fraglich. Während der Frauenbund im Nordosten des Landkreises erst einmal weiter existiert, haben die Verantwortlichen im Westen einen Schlussstrich gezogen. „Wir sind inzwischen so weit, dass wir uns auflösen wollen”, erklärt Frederike Jakob, die aktuelle Vorsitzende des Todtenweiser Frauenbundes. Aus Protest haben 107 der 109 Mitglieder ihre Vereinszugehörigkeit zum Jahresende gekündigt. Der Grund: Die Beiträge steigen, und das ordentlich. 2010 beschloss der Landesverband, dass die Beiträge von bisher 25 im Jahr 2020 auf 30 Euro steigen, dann zehn Jahre lang jährlich um zwei Euro. „Das wurde beschlossen, als viele heute Verantwortliche noch gar nicht im Amt waren”, sagt Jakob. Sie könne ihren Damen die Steigerung nicht vermitteln, schon gar nicht in Corona-Zeiten, in denen das Vereinsleben brach liegt. Die Beitragsanpassung sorge auch bei anderen Frauenbund-Akteuren für Missmut, bestätigt Petra Jarde. Die Aichacherin ist Bezirksvorsitzende des Katholischen Deutschen Frauenbundes (KDFB), dem alle Ortsgruppen angehören. Sie bestätigt: In der ganzen Diözese Augsburg stehen Ortsgruppen vor der Auflösung, im Raum Aichach sei es „leider besonders tragisch”. Auch in Hollenbach und Unterbernbach bröckele der Zusammenhalt.