Der Jahresrückblick 2023 der Aichacher Zeitung
Veröffentlicht am 22.02.2019 12:55

Aichach sehen und leiden: TSV-Handballer wollen alte Heimstärke zurück

Stefan Breitsameter macht es vor:   Der TSV Aichach will den Lauf des Kissinger SC stoppen und den ersten Landkreisderbysieg in dieser Saison feiern. 	Foto: Reini Rummel (Foto: Reini Rummel)
Stefan Breitsameter macht es vor: Der TSV Aichach will den Lauf des Kissinger SC stoppen und den ersten Landkreisderbysieg in dieser Saison feiern. Foto: Reini Rummel (Foto: Reini Rummel)
Stefan Breitsameter macht es vor: Der TSV Aichach will den Lauf des Kissinger SC stoppen und den ersten Landkreisderbysieg in dieser Saison feiern. Foto: Reini Rummel (Foto: Reini Rummel)
Stefan Breitsameter macht es vor: Der TSV Aichach will den Lauf des Kissinger SC stoppen und den ersten Landkreisderbysieg in dieser Saison feiern. Foto: Reini Rummel (Foto: Reini Rummel)
Stefan Breitsameter macht es vor: Der TSV Aichach will den Lauf des Kissinger SC stoppen und den ersten Landkreisderbysieg in dieser Saison feiern. Foto: Reini Rummel (Foto: Reini Rummel)

Szierbeck geht es aber um noch etwas anderes. Die Halle am Gymnasium soll wieder so etwas werden, wie eines dieser gruseligen alten Häuser, bei denen es schon zur Mutprobe für die Nachbarskinder wird, einen Ball zurückzuholen, der versehentlich in dessen Garten gelandet ist. „Letzte Saison”, schwelgt Szierbeck, „war Aichach eine kleine Festung.” Nur eine Heimpartie verlor der TSV damals. Derzeit löst ein Gastspiel an der Ludwigstraße bei keinem Gegner mehr ein mulmiges Gefühl aus. Fünf von sieben Duellen gingen an die Gäste.

„Das werde ich meinen Jungs definitiv mitgeben”, kündigt Szierbeck an. Ein Sieg gegen den Vierten Kissing dürfte nämlich durchaus ein Signal an den Rest der Liga senden: Steigt hier mal lieber nicht allzu leichtfertig über den Zaun. Allerdings: „Das wird morgen kein leichtes Unterfangen”, warnt Szierbeck zunächst seine eigene Mannschaft, denn: „Kissing hat nach anfänglichen Problemen einen Lauf und ist morgen Favorit.”

Der 54-Jährige muss gar nicht erst heimlich durch die Hecke spitzeln, um die Stärken des KSC zu benennen. „Unbekannt sind die uns nicht”, sagt er. Schließlich spiele der Stamm der Auswahl von Trainerin Anita Steiner bereits seit der B-Jugend zusammen. „Sie haben gute Auslösehandlungen”, lobt Szierbeck etwa. Auch schwärmt er von „der sehr guten, aggressiven Abwehr”. Dennoch ist der TSV-Trainer überzeugt, dass eine 22:28-Niederlage wie im Hinspiel so nicht mehr zustande kommen wird.

Das hat mehrere Gründe. Einerseits hatte sich Szierbecks Mannschaft damals viele Undiszipliniertheiten geleistet und den Matchplan nur bedingt umgesetzt. „Ich war richtig sauer”, weiß Szierbeck noch heute. Andererseits fehlten damals einige Leistungsträger. Dieses Mal sei man besser aufgestellt, auch wenn Yannick Braun (Muskelfaserriss) und Sebastian Lenz (umgeknickt) fraglich sind und Thomas Bauer noch immer seine entzündete Schulter plagt. Aber es gibt auch Erfreuliches: Etappenweise wird Stefan Walther ins Tor zurückkehren.

Einen Nachbarschaftsdienst hat der KSC den Gastgebern im Übrigen bereits erwiesen: „Sie haben dankenswerterweise zugestimmt, dass wir für den Ball des Sports beide Spiele vorverlegen”, berichtet Szierbeck. Zu verschenken habe sein Team trotzdem nichts, schiebt der Übungsleiter hinterher. „Ich will 20 Punkte, dafür sind noch vier Siege nötig.” Außerdem will man ja auch den Nachbarn wieder ein bisschen das Fürchten lehren.

Frauen: Minus 222. Diese beeindruckende Tordifferenz steht hinter dem Kissinger SC 2 in der Tabelle der Bezirksoberliga nach 13 Runden. Von den 411 Gegentreffern des punktlosen Tabellenletzten stammen 39 aus dem Hinspiel gegen den TSV Aichach (10:39). Leichtfertig angehen will TSV-Trainer Martin Fischer die Partie morgen (15.15 Uhr) freilich trotzdem nicht. „Es wäre zwar vermessen zu sagen: Das ist ein Spiel auf Augenhöhe”, kommentiert er, „aber: Jeder Gegner, der in dieser Liga spielt, verdient Respekt.” Kissing habe nun einmal mit enormen personellen Problemen zu kämpfen.

Zahlreiche Absagen machen auch Fischer zurzeit zu schaffen. Immerhin kehrt im Vergleich zum 27:19 gegen Leipheim Annika Weise zurück. Nichtsdestotrotz werde es schwierig, die Partie am Samstag zu nutzen, Abläufe für das Spitzenspiel in zwei Wochen gegen Ligaprimus Schwabmünchen einzuüben. Immerhin, eine Langzeitverletzte möchte kommende Woche wieder ins Lauftraining einsteigen: Anna Mahl. Das Gipfeltreffen dürfte für sie trotz der Faschingspause aber zu früh kommen.


Von David Libossek
north