Der Jahresrückblick 2023 der Aichacher Zeitung
Veröffentlicht am 29.05.2022 21:32

„Der Glaube hat nie aufgehört”

Tatsächlich Meister:   Der VfL Ecknach 2 startet mit Rauchtöpfen in eine lange Partynacht im Sportheim (im Hintergrund).	Foto: Willi Baudrexl (Foto: Willi Baudrexl)
Tatsächlich Meister: Der VfL Ecknach 2 startet mit Rauchtöpfen in eine lange Partynacht im Sportheim (im Hintergrund). Foto: Willi Baudrexl (Foto: Willi Baudrexl)
Tatsächlich Meister: Der VfL Ecknach 2 startet mit Rauchtöpfen in eine lange Partynacht im Sportheim (im Hintergrund). Foto: Willi Baudrexl (Foto: Willi Baudrexl)
Tatsächlich Meister: Der VfL Ecknach 2 startet mit Rauchtöpfen in eine lange Partynacht im Sportheim (im Hintergrund). Foto: Willi Baudrexl (Foto: Willi Baudrexl)
Tatsächlich Meister: Der VfL Ecknach 2 startet mit Rauchtöpfen in eine lange Partynacht im Sportheim (im Hintergrund). Foto: Willi Baudrexl (Foto: Willi Baudrexl)

Seltsam, denn spätestens ab Minute 71 sprach so viel für den Schiltberger Titel. Streit hatte mit seinem trockenen Schuss zum 1:0 das Ecknacher Tornetz von sämtlichen Regentropfen befreit. Ausgerechnet Thomas Ludescher hatte sich bei einem langen Ball verschätzt - in den 70 Minuten zuvor war er Streits zweikampfstarker Schatten gewesen und einer der Gründe, aus dem sich der 51-Tore-Stürmer in Durchgang zwei vermehrt ins Mittelfeld fallen ließ. Einzig zu Beginn hatte Torwart Philipp Schreier einen Fehler des Verteidigers ausbügeln müssen - er rettete gegen Streit.

Das war allerdings die einzige nennenswerte Chance für die gefräßigste Offensive der Liga. Ecknach arbeitete wahnsinnig diszipliniert gegen den Ball. Und war nach der etwas nervösen Anfangsphase aller Schiltberger Spielanteile zum Trotz die Mannschaft, die in ihren Angriffsaktionen gefährlicher wirkte. Einem Tor ganz nahe war Burgstaller, aber Lukas Koppold drehte seinen platzierten Abschluss spektakulär um den Pfosten.

Ansonsten prägten Zweikämpfe die Partie. Ecknachs Rechtsverteidiger Benedikt Blaufuß ballte nach einem per Pressschlag erzwungenen Einwurf vor dem Fanblock schreiend die Fäuste. Eisner grätschte Dominik Brunner an der Seitenlinie ab; beide gaben sich nach dem energischen Tackling die Hand. „Das sind alles feine Hund'”, befand Eisner über die Schiltberger, nachdem er sich wieder vom Rasen gelöst hatte, und schob hinterher: „Schade, dass nicht beide direkt hochgehen.”

Beinahe wäre es Schiltberg gewesen, das mit seinem ebenfalls singenden, trommelnden und hüpfenden Anhang gefeiert hätte. Doch Streit setzte kurz nach seinem Führungstor einen Schuss aufs völlig offene rechte Toreck daneben. Es wäre Saisontor Nummer 100 für den TSV gewesen; und definitiv der Treffer zur Kreisklasse.

Streits Den-macht-er-sonst-im-Schlaf-Moment wirkte wie ein Katalysator auf den Ecknacher Spirit.”Unser Glaube hat nie aufgehört”, sagte Eisner. Und plötzlich machte der in Durchgang zwei so souverän auftretende TSV Angebote. Auch Eisner und sein Trainerkollege Max Kopp wunderten sich, dass der VfL in dieser Lage Kontergelegenheiten hatte. Florian Egen steckte durch auf Philipp Heinrichs, der Koppold umkurvte und ausglich (82.). „Mir war es selbst nach dem Rückstand hundertprozentig klar, nach dem 1:1 tausendprozentig”, drückte Kopp seine Zuversicht in Zahlen aus.

Und Zahlen lügen eben selten. Egen hatte auf der linken Seite viel freie Wiese vor sich, zog in den Strafraum und fiel über den Fuß von Spielertrainer Kevin Streit. Heinrichs machte es mit seinem Elfmeter spannend, Koppold hatte die Hände dran, doch es reichte nicht. Ecknach tanzte durch den Regen. Robin Streit blickte auf die Relegation, in der mittlerweile der TSV Rehling als Gegner feststeht. „Wir standen nicht umsonst die ganze Saison da oben. Wir haben eine breite Brust und werden uns das jetzt durch ein Spiel nicht kaputt machen lassen.”


Von David Libossek
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