Weltmusik und die Wasser-Welterbestadt – dies zusammenzuführen, darum geht es beim „Water and Sound”-Festival. Die zweite Auflage der Veranstaltung startet am Donnerstag und bringt heuer die unterschiedlichsten Musiker aus dem Mittelmeerraum nach Augsburg.

Das Festival soll „hochkarätige Weltmusik mit Kunstaktionen und Gesprächen” zusammenbringen und „mit Blick auf weltweite Musik- und Wasserregionen heutige, drängende Themen rund um Ökologie, Umwelt und Politik” in den Fokus rücken, erklären die Festival-Macher. Wie der städtische Kulturreferent Jürgen Enninger erläutert, soll die Veranstaltung Augsburgs Wassermanagement-System „aus musikalischer Perspektive beleuchten”. Nachdem sich 2022 die erste Festivalausgabe schwerpunktmäßig mit der Sahara befasste, steht nun der Mittelmeerraum im Zentrum.

Auf mehreren Bühnen im Augsburger Stadtgebiet treten Musiker und Bands wie Maria Mazzotta aus Italien, Bab L’Bluz aus Marokko und Frankreich sowie die kurdische Sängerin Aynur auf. Die Spielorte liegen entlang einiger Objekte des Wassersystems, für das Augsburg seit 2019 zum Unesco-Weltkulturerbe gehört. In Kooperation mit dem Welterbe-Büro und der Universität Augsburg finden darüber hinaus Gespräche aus den Bereichen Musikethnologie, Ethik und Umwelt statt. Zu den Diskutanten gehören unter anderem Kerstin Schlögl-Flierl, Mitglied des deutschen Ethikrates, und Francesca Tarocco, Leiterin des Zentrums für „Environmental Humanities” in Venedig.

Am Donnerstag, 27. Juli, startet das Festival um 18.30 Uhr im Handwerkerhof der Wassertürme am Roten Tor mit einer Diskussionsrunde zu „Wasser und Spiritualität, Musik und Ökologie der Mittelmeerregion”. Im Gespräch mit Moderatorin Jenny Langner gehen Tarocco und Schlögl-Flierl dabei der Frage nach, welche ethischen Prinzipien beim täglichen Umgang mit Wasser gelten sollten. Im zweiten Teil des Abends befassen sich der italienische Musiker Mauro Durante von der Gruppe „Canzoniere Grecanico Salentino” und der marokkanische Musiker Alaa Zouiten mit den musikalischen Entwicklungen im Mittelmeerraum und „den teilweise verblüffenden Verwandtschaften zwischen der Musik, Spiritualität und Kultur Nordafrikas und Südeuropas”, kündigen die Veranstalter an. Die Veranstaltung findet zum Teil in englischer Sprache statt. Der Eintritt ist frei. Sitzplatzreservierungen werden empfohlen unter welterbe.veranstaltungen@augsburg.de. Bei Regen findet die Veranstaltung im „Max neu(n)”, in der Maximilianstraße 9, statt.

Im „Max neu(n)” beginnt um 20.30 Uhr die Vernissage der Ausstellung „Spaces Between”. Die französische Künstlerin Gala Vanson beleuchtet die Räume zwischen Wissenschaft und Kunst, Realität und Imagination, Meer und Land. Die Illustrationen sind inspiriert von Ökologie und Kultur des Mittelmeerraums, Themen wie Wasserknappheit, Meerwasserentsalzung, Vermüllung der Meere, Klimawandel und Wassermythen.

Das Musikprogramm beginnt am Freitagabend, 28. Juli. Zuvor findet um 18 Uhr die interaktive Parade „Der Wasservogel” statt, entlang der Augsburger Kanäle und Wasserwege, die zum Welterbe gehören, geht es vom Schaezlerbrunnen im Siebentischwald bis zum Annahof in der Innenstadt.

Im Annahof tritt dann ab 20 Uhr die Gruppe San Salvador aus Frankreich auf. Um 21.30 Uhr spielt auf derselben Bühne Canzoniere Grecanico Salentino.

Weitere Konzerte finden am ersten Wochenende bis einschließlich Sonntag, 30. Juli, statt. Am Wochenende des 5. und 6. August geht das Festival weiter. Das komplette Programm gibt es unter www.waterandsound.de. (jaf)