Neujahrsschießen, Sternsinger, Neujahrsempfänge und Jahreshauptversammlungen: Das Jahr 2024 beginnt ganz traditionell. Doch bald mischen sich die ersten Faschingssausen dazwischen. Denn es pressiert, schon am 14. Februar ist Aschermittwoch – und wieder alles vorbei. Na ja, nicht alles, nur der Fasching. 2024 hat im Wittelsbacher und Dachauer Land deutlich mehr zu bieten. Hier ein kleiner Auszug:

Die fünfte Jahreszeit ist 2024 ziemlich kurz, dafür umso intensiver. Die Paartalia verwandelt den Aichacher Stadtplatz am Samstag, 10. Februar, in eine Faschingsmeile, um das Finale zu feiern. Am Sonntag, 11. Februar gibt es im Wittelsbacher Land gleich zwei Faschingsumzüge, in Griesbeckerzell und wie alle zwei Jahre auch in Pöttmes. Wegen Corona fand der Gaudiwurm dort zuletzt 2020 statt.

Die Pöttmeser haben 2024 zum Festjahrerklärt: Am 16. Oktober 1324 verlieh Ludwig der IV. aus dem Hause Wittelsbach Heinrich von Gumppenberg I. die Marktrechte für Pöttmes. Nicht nur der 700. Jahrestag dieses Ereignisses soll am Moosrand kräftig gefeiert werden, das ganze Jahr über haben der eigens gegründete Festausschuss und Marktmeisterin Carmen Koller verschiedene Höhepunkte geplant. „Jeden Monat ein Event”, lautet das Schlagwort von Bürgermeister Mirko Ketz. Dabei sind das historische Marktfest von 5. bis 7. Juli und ein Festakt am 20. Oktober die absoluten Highlights. Zu Letzterem wird auch ein Vertreter des Hauses Wittelsbach anwesend sein. Im Februar ist ein „Pöttmeser Abend - Eine Reise durch 700 Jahre Markt Pöttmes” geplant, Ende Mai findet das Volksfest statt und bis 9. Juni soll die Kirchenrenovierung abgeschlossen sein. Schon seit Ende November 2021 wird in und an der Pöttmeser Pfarrkirche Sankt Peter und Paul fleißig gearbeitet. Zur Einweihung im kommenden Sommer hat sich Bischof Bertram Meier angekündigt. Bis dahin werden für die Sanierung der drei Dachstühle und weitere anfallende Arbeiten geschätzte 2,5 Millionen Euro ausgegeben worden sein.

Den Abschluss eines millionenschweren Großprojekts feiern auch die Aindlinger: Nach jahrelangen Vorarbeiten war im August 2022 Spatenstich für das neue Aindlinger Feuerwehrhaus, das neben dem alten gebaut wurde. Am Schnee-Wochenende Anfang Dezember bezogen die Feuerwehrler ihr neues Heim, die Party steigt von 31. Mai bis 2. Juni. Neben der Einweihung des Feuerwehrhauses findet auch die Segnung des neuen Fahrzeugs, des GW-L2 (Gerätewagen Logistik) statt. Eingeläutet wird das Fest mit einer Firenight, an den beiden anderen Tagen folgen Einweihung, Segnung, Gottesdienst und Festumzug.

Den Sommer über stehen mehrere Vereinsfeiern an: etwa das heuer zweigeteilte Gemhofa Bierzelt von 14 bis 26. Mai und von 29. bis 30. Mai. Ihren 60. Geburtstag feiern die Schwarzlachtaler Schützen aus Igenhausen von 7. bis 9. Juni, die DJK Stotzard am 19. und 21. Juli. 50 Jahre alt wird der Musikverein Obergriesbach - wie und wann gefeiert wird, wollen die Musiker bald festlegen. Nicht mehr stattfinden wird derweil das Open-Air in Lindl. Nach dem H46 brauchen die Veranstalter erstmal eine Pause. Ebenfalls verschoben ist die Wila. Die Wittelsbacher-Land-Schau wäre nach zwei Jahren 2024 eigentlich wieder an der Reihe gewesen. Allerdings will die Stadt Aichach der Konkurrenz aus dem Weg gehen, von 21. März bis 23. März ist in Schrobenhausen die Soba-Gewerbeschau geplant.

Große Jubiläen gibt es in Tandern, Inchenhofen und Sielenbach: Das 150-jährige Bestehen ihrer Feuerwehr feiern die Tanderner von 29. Mai bis 2. Juni. Als Paten stehen die Nachbarn aus Randelsried bereit, ein 17-köpfiger Festausschuss kümmert sich um das Programm und die Organisation. Rund 70 Vereine aus mehreren Landkreisen sind bereits eingeladen, in die Festhalle zu kommen. Sie bietet Platz für rund 1200 Gäste.

Am selben Wochenende wird auch in Inchenhofen gejubelt: „Save the date” schreibt der TSV Inchenhofen auf seiner Homepage. Der Sportverein will von 29. Mai bis 2. Juni seinen 100. Geburtstag feiern.

Genauso alt werden die Sielenbacher Burschen. Wie es sich für sie aber gehört, plant der Burschenverein einen Feiermarathon: von 1. bis 5. (!) Mai geht es rund in der Ecknachtalgemeinde. Unterstützung erhalten die Sialabecka dabei von den nicht weniger feierfreudigen Laimeringer Burschen und Madln.

Ganz Europa wird am 9. Juni zur Urne gebeten: Die Bürger der 27 Mitgliedsstaaten wählen das Europäische Parlament für die nächsten fünf Jahre. Geht es nach Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU), sollte auch gleich ein neuer Bundestag gewählt werden. Weil dessen Wahl aber erst 2025 ansteht, müsste Bundeskanzler Olaf Scholz die Vertrauensfrage stellen und eine Mehrheit verfehlen. Damit die Fristen passen und ebenfalls am 9. Juni gewählt werden kann, müsste er sich damit bis mindestens 20. März Zeit lassen.

Deutschland gegen Schottland heißt die Eröffnungspartie der Euro 2024 in der Münchner Allianz-Arena. Von 14. Juni bis 14. Juli steigt in zehn deutschen Städten die Fußball-Europameisterschaft. Ob sie sich zum Sommermärchen 2.0 mausern kann und eine ähnliche Euphorie wie bei der Heim-WM 2006 auslöst, hängt wohl vor allem mit dem Abschneiden des DFB-Teams zusammen: „Schau mer mal, dann seng mas scho....”, wie der „Kaiser” zu sagen pflegt.

Bisher steht nur der Termin. Wie immer in der zweiten Juli-Woche soll das Aichacher Volksfest über die Bühne gehen. Wer es ausrichtet, ist noch nicht raus. Turnusmäßig schreibt es die Stadt Aichach wie alle drei Jahre neu aus. Es bleibt bei einer Verkürzung auf fünf Tage, einen weiteren Wunsch des bisherigen Organisators, Freiherr Umberto von Beck-Peccoz, ist der Stadtrat indes nicht nachgekommen. Der Bräu hatte sich einen anderen Termin gewünscht. Das hat der Stadtrat in nicht-öffentlicher Sitzung abgelehnt. Sollte sich kein neuer Festwirt finden, fällt das Volksfest 2024 eben aus, so Habermann.

Eine kleine Feier zur Erlangung ihrer Unabhängigkeit planen die Baarer von 7. bis 8. September. Am Sonntag soll ein Marsch vom Maibaum zum Kirchenstadel stattfinden. Anschließend sind ein Festgottesdienst, Frühschoppen, Mittagstisch, Kaffee und Kuchen geplant. Damit will man an die Wiedererlangung der Selbstständigkeit von Baar erinnern. Sie jährte sich bereits am 1. Januar zum 30. Mal. Zuvor hatte Baar zu Thierhaupten im Landkreis Augsburg gehört.