Der Jahresrückblick 2023 der Aichacher Zeitung
Veröffentlicht am 28.06.2023 14:54

Vorsorge für Unfall, Krankheit und Alter

Wer entscheidet über medizinische Maßnahmen, wer spricht mit Ärzten, Versicherungen und Behörden, wenn man selbst dazu nicht mehr in der Lage ist? Es empfiehlt sich vorzusorgen. Bei volljährigen Personen dürfen nicht mehr die Eltern, Lebenspartner oder Angehörige entscheiden. Lediglich die Ehepartner haben seit dem 1. Januar 2023 durch das Ehegattenvertretungsrecht die eingeschränkte Möglichkeit, über die Gesundheitssorge befristet für ein halbes Jahr Entscheidungen zu treffen. Eine umfangreiche Vorsorgevollmacht regelt, dass der gesetzliche Vertreter tätig werden kann, wenn man selbst nicht mehr in der Lage ist.

Wer eine Vorsorge erteilen möchte, kann sich über Broschüren oder das Internet ausführlich informieren. Die Betreuungsstelle des Landratsamts empfiehlt die Broschüre des Bayerischen Justizministeriums „Vorsorge für Unfall, Krankheit Alter” oder „Betreuungsrecht“. Eine Vorsorgevollmacht ist gültig, sobald diese vollständig ausgefüllt und mit Datum und Unterschrift versehen ist. Die bevollmächtigte Person muss davon Kenntnis haben. Noch mehr Akzeptanz erreicht eine Vorsorgevollmacht, wenn diese öffentlich beglaubigt wird – für bestimmte Rechtsgeschäfte ist dies sogar zwingend notwendig. Nur Notare oder Betreuungsstellen können eine solche öffentliche Beglaubigung einer Vorsorgevollmacht durchführen. Für jede Beglaubigung durch die Betreuungsstellen wird eine Gebühr von zehn Euro erhoben.

Die Betreuungsstelle des Landratsamtes Aichach-Friedberg bietet Beratungen zur Vorsorgevollmacht und die Beglaubigung unter folgenden Telefonnummern an: Gertrud Manlik-Thierauf (08251/92286), Birgit Förch (08251/92266) oder Kathrin Schneider (08251/92256). Für die monatlichen Außensprechstunden im Familienstützpunkt in Pöttmes und Kissing können bei Kathrin Schneider (Pöttmes), Telefon 08251/92256, und Birgit Förch (Kissing), Telefon 08251/92266 Termine vereinbart werden. Bei Fragen zu diesem Thema kann man sich auch an die Betreuungsvereine des Bayerischen Roten Kreuzes (BRK) und des Caritasverbandes Aichach-Friedberg wenden.

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