Vier Tage später stellten sich zwei Brüder aus dem Raum Freising bei einer Polizeidienststelle im baden-württembergischen Landkreis Heilbronn - kurz bevor die Polizei sie als Verdächtige ausgemacht hatte und verhaften wollte.

Das Brüderpaar war in besagter Nacht mit einem 1er BMW von Allenberg in Richtung Schiltberg unterwegs. Zwischen Allenberg und Höfarten soll das Auto nach bisherigen Erkenntnissen die 23-Jährige erfasst haben. Fahrer und Beifahrer sollen nach dem Zusammenstoß ausgestiegen sein, nach dem Opfer geschaut haben und dann wieder weitergefahren sein.

Der 29-jährige Fahrer und sein 28-jähriger Beifahrer aus dem Landkreis Freising waren seit sie sich selbst gestellt hatten in U-Haft. Wie Dr. Andreas Dobler, Pressesprecher der Augsburger Staatsanwaltschaft, auf Nachfrage mitteilt, ist der Beifahrer Ende Mai unter Auflagen aus der U-Haft entlassen worden. Welche Auflagen für ihn konkret gelten, ist nicht bekannt. Dabei kann es sich um Meldepflichten bei der Polizei, Abgabe von Ausweis und Reisepass oder eine Kaution handeln. Sein Bruder sitzt weiterhin in einer Justizvollzugsanstalt in Bayern. Welche, das wollte Dobler aus ermittlungstaktischen Gründen nicht mitteilen.

Auch die Frage, warum sich die junge Frau nachts mitten auf der Straße zwischen Allenberg und Höfarten befunden hat, als sie das Auto erfasste und tödlich verletzte, könne noch nicht beantwortet werden, sagte Dobler. In der Region rund um Schiltberg häufen sich indes diverse Gerüchte.

Fest steht, dass die 23-Jährige sofort nach dem wuchtigen Aufprall tot war. Das hat die Obduktion ergeben. Passanten hatten die Frau leblos auf dem Fuß- und Radweg, der etwas versetzt parallel zur Kreisstraße AIC2 verläuft, entdeckt und einen Notarzt verständigt. Gutachten sollen die Fahrgeschwindigkeit und Sichtbarkeit der Fußgängerin sowie weitere Umstände des Unfallhergangs klären. Weit über die Gemeinde Schiltbergs hinaus herrschte tiefe Betroffenheit angesichts des tragischen Unfalls.