Der Jahresrückblick 2023 der Aichacher Zeitung
Veröffentlicht am 05.03.2020 17:22

Ein Zeichen setzen

Muriz Salemovic   (rechts, hier gegen Lukas Petkov vom FCA 2) und sein Kollege Fabian Hürzeler wollen dafür sorgen, dass der FCP in der kommenden Saison wieder gegen Regionalligateams wie den FC Augsburg 2 spielen darf.	Foto: Horst Kramer (Foto: Horst Kramer)
Muriz Salemovic (rechts, hier gegen Lukas Petkov vom FCA 2) und sein Kollege Fabian Hürzeler wollen dafür sorgen, dass der FCP in der kommenden Saison wieder gegen Regionalligateams wie den FC Augsburg 2 spielen darf. Foto: Horst Kramer (Foto: Horst Kramer)
Muriz Salemovic (rechts, hier gegen Lukas Petkov vom FCA 2) und sein Kollege Fabian Hürzeler wollen dafür sorgen, dass der FCP in der kommenden Saison wieder gegen Regionalligateams wie den FC Augsburg 2 spielen darf. Foto: Horst Kramer (Foto: Horst Kramer)
Muriz Salemovic (rechts, hier gegen Lukas Petkov vom FCA 2) und sein Kollege Fabian Hürzeler wollen dafür sorgen, dass der FCP in der kommenden Saison wieder gegen Regionalligateams wie den FC Augsburg 2 spielen darf. Foto: Horst Kramer (Foto: Horst Kramer)
Muriz Salemovic (rechts, hier gegen Lukas Petkov vom FCA 2) und sein Kollege Fabian Hürzeler wollen dafür sorgen, dass der FCP in der kommenden Saison wieder gegen Regionalligateams wie den FC Augsburg 2 spielen darf. Foto: Horst Kramer (Foto: Horst Kramer)

Eine sinngemäß fast identische Aussage gab gestern FCP-Spielertrainer Muriz Salemovic von sich: „Wir werden in Deisenhofen beweisen, dass unsere schwierige Vorbereitung keinerlei Bedeutung für die anstehenden Punktspiele hat.” Am morgigen Samstag reist der Bayernliga-Primus FC Pipinsried zum Ligazweiten FC Deisenhofen (Anpfiff 14 Uhr) - ein Auftakt nach Maß zum Auftakt der Frühjahrsrunde. „Wir wollen wieder an unsere Leistungen des letzten Jahres anknüpfen”, sagte auch Salemovics Trainerkollege Fabian Hürzeler. „Wir wollen mit einem Sieg gleich mal ein Zeichen setzen”, schob der Coach nach, der in der vergangenen Woche seinen 27. Geburtstag feierte. Beiden Trainern passt das frühe Spitzenspiel bestens ins Konzept. Sowohl für die interne Kommunikation wie für die externe. „Alle Jungs sind extrem auf dieses Spiel fokussiert”, berichtete Hürzeler. Salemovic freute sich, dass am Mittwochabend 18 Spieler auf dem Platz standen. Nur der weiterhin verletzte Marcel-Pascal Ebeling fehlte - und selbst der hat für das heutige Abschlusstraining sein Kommen zugesagt. „Wir können endlich wieder aus dem Vollen schöpfen”, staunte Salemovic. Es scheint tatsächlich so, dass ein Ruck durch das Team und ihre Vorturner gegangen ist. Nichts ist bei den beiden von der Verunsicherung der vergangenen Wochen zu spüren. „Es stimmt schon, die Vorbereitung war zu kurz, zu viele Spieler waren krank oder verletzt”, räumte Hürzeler ein. „Mag sein, dass manchen auch die offene Trainerfrage beschäftigt”, ergänzte Salemovic. Er erläuterte: „Für viele ist entscheidend, mit wem man hier in der nächsten Saison arbeiten kann.” Kurzer Rückblick: Das alte Fußballjahr endete für den FC Pipinsried triumphal: Spitzenreiter der Bayernliga, 60 Punkte, 19 Zähler Vorsprung. Dann brach ein Chaos aus. Der Verein konnte sich mit Manager Roman Plesche nicht über den Kurs bei einer weiteren Zusammenarbeit einigen, dann teilten Salemovic und Hürzeler mit, dass sie nicht verlängern wollten. Im Grunde waren alle Beteiligten mit der Lösung zufrieden: Plesche fand einen Job bei einem designierten Profiklub, Türkgücü München. Salemovic hatte schon frühzeitig erklärt, nicht mehr Regionalliga kicken zu wollen. Und Hürzeler strebt eine Trainerkarriere im Profifußball an. FCP-Geschäftsführer Uli Bergmann wiederum wusste, dass er Kosten sparen muss. Mit einem „Weiter so” war das nicht möglich. Plesche-Nachfolger Tarik Sarisakal war es, der die Formel „Back to the Roots” ins Spiel brachte. Konrad Höß setzte ehedem auf extreme Sparsamkeit. Das ergibt auch jetzt wieder Sinn, da der bisherige Hauptsponsor Inconnect sein Engagement dem Vernehmen nach nicht verlängern wird und wohl mit Plesches Freund Jürgen Meissner zum VfR Neuburg weiterziehen wird. Hürzeler und Salemovic müssen sich über die Finanzierung der kommenden Saison freilich keine Gedanken machen. Aber dass sie sich als Meister aus Pipinsried verabschieden wollen, daran lassen die zwei keinen Zweifel. Salemovic meint mit einem Augenzwinkern: „Wir schauen jetzt einfach von Spiel zu Spiel. Irgendwann sind wir dann Meister.” Mit dem morgigen Gegner haben sich die Trainer angeblich kaum beschäftigt. Doch Salemovic hört sehr genau zu, als er Näheres über die Deisenhofener Vorbereitungspartien gegen die Südost-Landesligisten TSV Eintracht Karlsfeld (1:3) und ASV Dachau (1:2) erfährt. Beide Teams machten eine sehr gute Figur gegen die Kicker aus dem Münchner Südosten. Das Erfolgsrezept der Landesligisten: durch hohes Pressing das berüchtigte Deisenhofener Kurzpassspiel unterbinden und schnell umschalten. „Am Schluss hatte der Bayernliga-Zweite mehr Luft”, erzählte kürzlich ASV-Trainer Berni Ahammer, der einst ebenfalls in Pipinsried gekickt hatte. Die Fans dürfen gespannt sein auf das FCP-Auftreten im Münchner Südosten. Um die Aufstellung machten Hürzeler und Salemovic gestern ein Geheimnis.

Pipinsried – Am Rande des letzten Vorbereitungsspiels am vergangenen Samstag in Illertissen kündigten FCP-Geschäftsführer Uli Bergmann sowie der neue sportliche Leiter Tarik Sarisakal unisono eine „zeitnahe Entscheidung“ in der Trainerfrage an.

Nach Informationen unserer Zeitung ist der frühere Bundesliga-Profi Jörg Böhme (Nürnberg, Frankfurt, 1860 München, Schalke 04, Bielefeld, Mönchengladbach) ein Kandidat beim Bayernliga-Spitzenreiter auf die Nachfolge von Fabian Hürzeler und Muriz Salemovic.

Als Cheftrainer hat Böhme keine allzu große Erfahrung. Seine Stationen in Herford, Cottbus und zuletzt im Frühjahr 2018 in Steinhagen waren nicht mehr als Intermezzi. Als Co-Trainer war der 46-Jährige, der 2002 Vize-Weltmeister mit der Nationalmannschaft wurde (allerdings ohne WM-Einsatz), bei Arminia Bielefeld sowie der zweiten Mannschaft von Schalke 04 tätig.

Dass der FCP bislang noch keinen Vollzug vermeldete, könnte wohl daran liegen, dass nicht alle Entscheidungsträger im Verein von dieser Lösung überzeugt sind. Wa


Von Horst Kramer
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